17. März 2025, 12:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Krisenspezialisten von A3M aus Hamburg veröffentlichen regelmäßig eine Risikokarte mit einer datenbasierten Einschätzung der weltweiten Sicherheitslage in verschiedenen Kategorien. In den als Hochrisikogebiete eingestuften Ländern können demnach erhebliche Gefahren für Leib und Leben bestehen. Anders gesagt: Reisen dorthin sollten Sie 2025 nach Möglichkeit vermeiden! Erfahren Sie mehr dazu bei TRAVELBOOK.
Erst kürzlich berichtete TRAVELBOOK über die weltweite Sicherheitslage laut der Travel Risk Map 2025 des Gesundheits- und Sicherheitsunternehmens International SOS. Laut dieser gelten Afghanistan und Syrien in Bezug auf politische Stabilität, Kriminalität und medizinische Versorgung als extrem gefährlich, während Norwegen und die Schweiz als sicher eingestuft werden. Ein weiteres Unternehmen, das jährlich eine Risiko-Weltkarte für Reisende veröffentlicht, ist A3M Global Monitoring aus Deutschland. Wie bewertet dieses die Lage?
Übersicht
Alle Infos zur Risiko-Weltkarte 2025 von A3M
Die Risk Map von A3M ist eine periodisch aktualisierte Sicherheitslandkarte, die eine Momentaufnahme der Risikoeinschätzung darstellt. Dafür nutzen die verantwortlichen Analysten Frühwarnsysteme und verschiedene andere Tools, um die weltweite Nachrichtenlage rund um die Uhr strukturiert zu erfassen und zu vertiefen. Die Informationen stammen aus rund 500 verschiedenen Quellen, heißt es auf der Website, darunter Nachrichtenagenturen sowie Reise- und Sicherheitshinweise von Außenministerien. Aus dieser umfangreichen Datensammlung erstellt A3M eine Weltkarte, die mit verschiedenen Farben das jeweilige Risiko eines Landes darstellt.
Die Risikoeinschätzung basiert auf den Faktoren Kriminalitätsrate, Häufigkeit von Demonstrationen und Unruhen sowie dem Risiko von Terrorismus und bewaffneten Konflikten. Weitere Kriterien wie Ein- und Ausreisebestimmungen, Transportmöglichkeiten, Streiks, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung, Naturgefahren und Umweltaspekte fließen ebenfalls in die Bewertung ein. Darüber hinaus werden die Sicherheit im wirtschaftlichen Bereich sowie besondere Risiken für bestimmte Gruppen mit kulturellen Besonderheiten, LGBTQ-Personen und weibliche Reisende berücksichtigt.
Erklärung der farblichen Kategorien
A3M verwendet für die Risiko-Weltkarte fünf Farben – Dunkelgrün, Hellgrün, Gelb, Orange und Rot –, um die Sicherheitssituation in verschiedenen Ländern darzustellen. Dabei wird nicht stets das ganze Land eingefärbt, sondern mitunter spezifische Regionen, was eine detaillierte Einschätzung der Risiken ermöglicht. Dies hilft Reisenden, potenziell gefährliche Gebiete besser zu erkennen und informierte Entscheidungen zu treffen.
Dunkelgrün: sehr geringes Risiko
Laut A3M sind Reisen in dunkelgrün dargestellte Länder ohne Einschränkungen möglich und mit sehr geringen Risiken verbunden. Gewaltverbrechen gegen Reisende sind selten. Auch mit Naturkatastrophen oder gesundheitlichen Gefahren ist kaum zu rechnen. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, sorgt ein zuverlässiges Gesundheitssystem für Sicherheit. Zudem sind Infrastruktur und Verkehrsanbindung auf hohem Niveau.
Hellgrün: geringes Risiko
Die Länder sind mit wenigen Einschränkungen zu besuchen. Unter Umständen ist jedoch mit gewissen Risiken zu rechnen, über die Reisende sich im Vorfeld informieren können (zum Beispiel Streiks, Naturgefahren, Tropenkrankheiten oder Gewaltkriminalität).
Gelb: erhöhtes Risiko
Laut AM3 kann man gelb eingefärbte Länder ohne größere Vorsichtsmaßnahmen bereisen. Vor Ort sei man jedoch erhöhten Risiken ausgesetzt. Diese könnten sich z. B. aus gesundheitlichen Problemen oder politischen Unruhen ergeben, es werden aber auch „besondere Risiken“ genannt. Vor einer Reise sollte man sich entsprechend informieren.
Orange: hohes Risiko
In Orange markierten Ländern sind Reisen lediglich mit größeren Einschränkungen möglich und erfordern umfangreiche Vorkehrungen. Die Krisenspezialisten nennen unter anderem Gewaltkriminalität und Terrororganisationen als Risikofaktoren.
Rot: sehr hohes Risiko
Diese Länder lassen sich „nur mit erheblichen Einschränkungen oder gar nicht bereisen“, schreibt A3M. Die Experten raten dringend davon ab. Es sei dort mit Gefahren durch beispielsweise eine sehr angespannte politische Lage, Gewaltkriminalität und ein schlechtes Gesundheitssystem zu rechnen.
Die unsichersten Länder 2025 laut Risiko-Weltkarte von A3M
Der Krieg in Israel und im Gazastreifen hat die Sicherheitslage auch in angrenzenden Regionen beeinflusst. Für Länder wie Israel, Libanon, Syrien und Teile Ägyptens wurden Reisewarnungen ausgesprochen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat auch Belarus betroffen, was dort auf der Risiko-Weltkarte zu einer höheren Risikoeinstufung geführt hat. Syrien, Afghanistan, Südsudan, Iran, Irak, Ukraine, Zentralafrika, Myanmar und Kolumbien sind weiterhin als besonders gefährlich eingestuft (dunkelrot).
… und die sichersten
Im Gegensatz dazu gelten die dunkelgrün unterlegten Länder Norwegen, Finnland, Japan und Schweiz als besonders sicher. Gleiches gilt etwa für Kanada, Grönland und Island.
Deutschland als gering riskant bewertet
Deutschland verlor 2024 seine bisherige sehr sichere Bewertung (dunkelgrün). Die Bundesrepublik ist seither und so auch auf der Risiko-Weltkarte 2025 hellgrün unterlegt, was sie etwa mit Frankreich, Italien und einigen weiteren europäischen Ländern gleichstellt. Ebenso erhalten Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Oman, Australien, Neuseeland sowie die USA und Alaska die Bewertung Hellgrün. Sie steht für ein geringes Risiko für Reisende.

„Risk Map“ Die gefährlichsten (und sichersten) Länder 2025

Risk Map Das sind die (un)sichersten Städte der Welt für Reisende 2025

Krieg in Israel, politische Lage, LGBTQ+ … Wie sicher sind Reisen in die Türkei aktuell?
Veränderungen der Sicherheitslage gegenüber dem Vorjahr
A3M hebt jeweils fünf Länder hervor, in denen sich die Sicherheitslage im Vergleich zum Vorjahr verbessert beziehungsweise verschlechtert hat. Die Länder mit einer positiveren Einschätzung sind Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Kosovo und Moldawien. Verschlechtert hat sich die Sicherheitslage im Vergleich zu 2024 demnach in Bolivien, Haiti, Iran, Libanon und Mexiko.