15. Mai 2014, 17:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein leidenschaftlicher Kuss mitten auf der Straße, ein Abschiedskuss am Zug, Knutschen zum Sonnenuntergang, der Hochzeitskuss nach dem Jawort: Was hierzulande selbstverständlich ist, könnte Sie anderswo sogar ins Gefängnis bringen. Denn in einigen Ländern ist Küssen in der Öffentlichkeit nicht erlaubt – oder nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen.
Die meisten Deutschen (52,7 Prozent) verreisen am liebsten mit ihrem Lebenspartner, wie eine Auswertung des Reiseportals Holidaycheck ergeben hat. Doch bei aller schönen Urlaubsromantik: In manchen Ländern sollte man es besser vermeiden, sich als Pärchen zu outen.
Vor allem in islamischen Ländern sollten Liebende, egal ob homo- oder heterosexuell, sich in der Öffentlichkeit mit dem Austausch von Zärtlichkeiten zurückhalten. Auch Flirtversuche mit Einheimischen sollten Urlauber in arabischen Ländern besser unterlassen – im schlimmsten Fall droht eine Gefängnisstrafe.
Küssen verboten!
In manchen Ländern ist öffentliches oder zu langes Küssen sogar per Gesetz verboten. Ein offizielles Kussverbot in der Öffentlichkeit herrscht etwa in Indonesien, Indien, Dubai, Malaysia und Russland.
In anderen Ländern steht öffentliches Knutschen zwar nicht unter Strafe, wird aber nicht gern gesehen und gehört ausschließlich hinter die eigenen vier Wände, wie etwa in Japan oder China. Dort gilt Küssen nämlich schon als Teil des Vorspiels beim Sex, weshalb es sich schlicht nicht ziemt, es vor anderen zu tun.
Selbst in Europa ist das Küssen nicht überall erlaubt. In Frankreich zum Beispiel darf auf Bahnübergängen nicht geknutscht werden – der Sicherheit aller Beteiligten wegen. Im Nordwesten Englands wurde der Bereich vor dem Bahnhof Warrington Bank Quay zur kussfreien Zone erklärt. Damit sollen lange Abschiedsszenen und damit eine ständig zugeparkte Haltebucht vermieden werden. Ein Warnschild mit einem durchgestrichenen küssenden Paar weist wenig dezent auf das Verbot hin. Im Bahnhof selbst ist Küssen allerdings erlaubt.
Auch die Italiener sind Küssenden gegenüber nicht überall tolerant: Im kleinen Örtchen Eboli (Kampanien) etwa heißt es per Gesetz: „Es ist ist verboten, im Auto Küsse und Zärtlichkeiten auszutauschen.“ Wer trotzdem erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe zwischen 50 und 500 Euro rechnen. Im Bergdorf Monreale in Sizilien darf in öffentlichen Parks nicht geknutscht werden.
Kein Türenknallen, kein Gorilla auf der Rückbank und nicht am Steuer einschlafen Die skurrilsten Autofahrer-Gesetze der Welt
WTF?! 25 skurrile Gesetze und Regeln aus aller Welt
11 Quiz-Fragen rund um skurrile Gesetze Wissen Sie, worauf man in Thailand niemals treten sollte?
Skurrile Gesetze in den USA
Die Amerikaner gelten in den Augen vieler Europäer ja ohnehin als prüde. Und tatsächlich gibt es eine Reihe von Gesetzen, die auf den ersten Blick übertrieben wirken. Letztendlich sind einige der strengen Gesetze in den USA aber auch auf die Angst der Behörden vor hohen Schadenersatzklagen zurückzuführen.
Einfach nur skurril wirkt dagegen so manches Kuss-Gesetz in den Staaten:
- In Eureka (Nevada) sollten sich Männer vorsorglich immer rasieren: Schnurrbart-Trägern ist es nämlich untersagt, eine Frau zu küssen. Das Gesetz gibt es bis heute, wie eine Mitarbeiterin vom Fremdenverkehrsamt Nevada auf TRAVELBOOK-Anfrage bestätigte.
- Im Bundesstaat Michigan darf ein Mann laut Gesetz seine Frau nicht am Sonntag küssen.
- In Boston (Massachusetts) ist das Küssen vor einer Kirche offiziell verboten. Der Hochzeitskuss fürs Foto entfällt also.
- In Wisconsin besteht ein Kussverbot in allen Zügen.
- In Florida dürfen Männer generell nicht die Brüste ihrer Ehefrau küssen.
- In Iowa sind Küsse in der Öffentlichkeit zwar erlaubt, sie dürfen aber nicht länger als fünf Minuten dauern.
- In Halethrope (Maryland) darf ein Kuss sogar nicht länger als eine Sekunden dauern.
- In Riverside (Kalifornien) dürfen sich zwei Personen nur küssen, wenn sie vorher ihre Lippen mit Rosenwasser betupft haben.
Ob es diese US-Gesetze, die immer wieder durchs Netz kursieren, wirklich alle (noch) gibt, ist fraglich. Und selbst wenn es sie gibt: Allzu große Angst, für diese „Vergehen“ tatsächlich bestraft zu werden, braucht man wohl nicht haben.