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Tipps, um Stress-Situationen auf der Autobahn zu vermeiden

Stress auf der Autobahn vermeiden
TRAVELBOOK hilft Ihnen dabei, Autobahn-Fahrten weniger als Stress zu empfinden Foto: Getty Images

25. Mai 2022, 14:01 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Vor allem rund um lange Wochenenden kann es auf den Autobahnen ziemlich voll sein. Fahren Sie dennoch, ist es ganz wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren – sonst kann es schnell gefährlich werden. Wie das gelingt, erfahren Sie von TRAVELBOOK.

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Natürlich kann man auch in anderen Verkehrsmitteln und -situationen sein, beispielsweise in überfüllten Zügen. Die Autobahn nimmt hier aber noch mal eine ganz eigene Rolle ein. So sind einige Verkehrsteilnehmer bereits gestresst, wenn sie noch gar nicht auf die Autobahn gefahren sind. Andere wiederum bringt es spätestens dann aus der Fassung, wenn sie im Stau landen.

Wir erklären Ihnen, warum Autobahn-Fahrten (und vor allem Stau) von so vielen Menschen als Stress empfunden werden. Und: wie Sie besser damit umgehen können.

Stress am Steuer – nicht nur etwas Schlechtes

Stress beim Autofahren ist nicht nur etwas Schlechtes. Immerhin hilft das sogenannte Stresshormon Cortisol uns dabei, in brenzligen Situationen ad hoc aufmerksam zu sein, um möglichst schnell reagieren zu können.

Ist der Cortisolspiegel aber dauerhaft erhöht, kann dies ungesunde Folgen haben – sowohl für die seelische als auch körperliche Verfassung. Schlimmstenfalls kann ständiger Stress ernsthaft krank machen.

Kanalisierung von Stress ist im Auto oft anders als außerhalb

„Fahrer erleben sich im Auto oft emotionaler als außerhalb.“ Das erklärt Ulrich Chiellino, Verkehrspsychologe beim ADAC, im Gespräch mit TRAVELBOOK. Das hat wohl tatsächlich schon jeder erlebt – an sich selbst, aber vielleicht auch beim Blick in ein anderes Auto. Hinter verschlossenen Fensterscheiben ist man anonym, kann schreien und pöbeln – „die Etikette bleibt manchmal auf der Strecke“, so Chiellino.

Es könne zwar helfen, die Wut akustisch herauszulassen, um sich so abzureagieren. Allerdings können in einer derart aufgeladenen Stimmung Situationen auch schneller eskalieren. Ob sie das tun, hänge in großen Maße davon ab, wie hoch das subjektive Stressempfinden vorher war.

Warum bedeuten Autobahn-Fahrten für viele Menschen Stress?

Wie Chiellino erklärt, ist das tatsächliche Autofahren gar nicht unbedingt „das Problem“. Dass Menschen auf der Autobahn häufig stressanfällig sind, liege eher an begleitenden Faktoren. Und abhängig davon, ob sie privat oder beruflich unterwegs sind, können diese sich unterschiedlich darstellen. In einem Stau ist es zumeist das Gefühl von Machtlosigkeit – dass es nicht vor oder zurückgeht und man sich aus der Situation nicht befreien kann.

• Beanspruchung wird als Stress empfunden

Gegenüber TRAVELBOOK erklärt der Experte zunächst, dass verschiedene Arten von Beanspruchung als Folge unkontrollierbarer Belastungen für den Organismus Stress bedeuten. Je dauerhafter oder unerwarteter, desto stärker. Eine derartige Beanspruchung kann beispielsweise durch eine Lärmbelästigung oder Hitzeeinwirkung entstehen, aber eben auch aus der Beengtheit im Fahrzeug.

• Vorgreifende Ängste

Bei einigen Menschen besteht eine Stressanfälligkeit schon vor der Fahrt. Sie malen sich mögliche Szenarien aus, deren Eintreten sie beängstigen würden – beispielsweise ein hohes Aufkommen von Lkw und damit verbundene, möglicherweise gefährliche Überholmanöver. Manche von ihnen fürchten, dass sich ein Stau entwickeln könnte, und teilweise selbst Geisterfahrer. „In dem Fall verursacht bereits die Angst Stress“, sagt Ulrich Chiellino.

• Termindruck

Vor allem bei beruflichen Fahrten kann auch Zeitdruck eine Rolle spielen. Und klar: Wenn es zu einem unerwarteten Ereignis kommt, aufgrund dessen sich die Ankunft verzögern und ein wichtiger Termin womöglich nicht eingehalten werden könnte, ist die Stressbereitschaft hoch.

Auch interessant: Wie gut kennen Sie Deutschlands Autobahnen?

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Wie Sie Stress auf der Autobahn bestmöglich vorbeugen

Bedenken Sie: „Die Autobahn ist die sicherste Straße, die wir haben“

„Die Autobahn ist die sicherste Straße, die wir haben.“ Das erklärt Ulrich Chiellino mit großer Überzeugung unter Berufung auf Statistiken. Mit ihrer gut ausgebauten Infrastruktur sei sie etwa Landstraßen gegenüber zu bevorzugen – denn hier müssen überholende Autos bekanntlich zwischenzeitlich auf der Gegenfahrbahn fahren.

Fahren Sie also furchtlos und mit gutem Gewissen auf der Autobahn. Je entspannter, desto sicherer kommen Sie ans Ziel!

1. Kluge Startzeiten wählen

Dass an langen Wochenenden und rund um Feiertage ein hohes, mitunter enormes Verkehrsaufkommen möglich ist – soweit nichts Neues. Zu diesen Gelegenheiten sollten Sie die Autobahn am besten vermeiden. Falls Sie fahren müssen, dann checken Sie bitte vor der Abfahrt die Staulage und suchen sich ein möglichst schlaues Zeitfenster.

Wer viel unter der Woche fahren muss, tut das am besten jenseits der Pendlerverkehr-Stoßzeiten am Morgen und Abend. Am besten dürften Sie zwischen 9 und 15 Uhr durchkommen.

2. So wenig Vor-Stress wie möglich mitnehmen

Auf der Arbeit oder im zwischenmenschlichen Kontakt kann es immer mal zu Ungereimtheiten kommen, die Sie beschäftigen. Vor einer anstrengenden Autofahrt ist eine derartige Vorbelastung natürlich Gift.

Wenn möglich: Schaffen Sie aus der Welt, was Sie sonst als unnötigen Ballast mitführen würden. Geht das nicht, dann nehmen Sie sich vor der Abfahrt noch etwas Zeit, vielleicht gehen Sie eine Runde an der frischen Luft spazieren. Atmen Sie durch und versuchen Sie, das, was sich nicht umgehend klären lässt, auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Dies können Sie sich auch mantrisch vortragen: „Gedanken, die mich jetzt ablenken, lasse ich einfach weiterziehen.“

3. Nehmen Sie sich Zeit

Gehen Sie einfach mal davon aus, dass Ihre Fahrt länger dauern könnte als erhofft. Ein Zeitpuffer hilft dabei, entspannt zu bleiben, wenn es sich auf der Autobahn verdichten sollte. Am besten, Sie vermeiden Verabredungen oder Erledigungen unmittelbar nach Ihrer vermeintlichen Ankunft – das kann unnötig unter Druck setzen.

Wenn Sie hintenraus wenig Spielraum haben, dann fahren Sie am besten bei Zeiten früher los. Sollten Sie sehr gut durchkommen, können Sie ja vielleicht eine extra Pause einlegen und „den Weg zum Ziel“ machen, sich beispielsweise etwas ansehen oder einen Kaffee in einer ansprechenden Ratsstätte trinken.

4. Sie stehen im Stau? Machen Sie das Beste draus!

Wenn es dann doch passiert ist, versuchen Sie, die Zeit im Stau zu genießen. Schalten Sie einen Podcast ein oder hören Sie Gute-Laune-Musik, zu der Sie natürlich herzlich gern mitsingen können.

Haben Sie Kinder auf dem Rücksitz, dann haben Sie sicherlich auch etwas zur Ablenkung dabei – Hörspiele etwa. Denken Sie im Vorfeld auch an ausreichend Reiseproviant und Getränke.

Klar, so wie echter Stau (steht übrigens für stehende Autos) kann auch Stop-and-go ziemlich zermürbend sein. Aber sehen Sie es positiv: Sie könnten die Gelegenheit bekommen, von der vollgestopften Fahrbahn abzufahren! Nehmen Sie sich eine Auszeit, parken Sie im Grünen und gehen ein paar Schritte spazieren, vielleicht wollen Sie ja auch telefonieren. So können Sie ein bisschen positive Energie auftanken, und die restliche Fahrt sieht vielleicht schon ganz anders aus.

5. Mit Fahrangst umgehen

Sind Sie generell ein nervöser Fahrer? Dann kann es sich dauerhaft lohnen, ein Coaching zu machen, um der Ursache Ihrer Ängste auf den Grund zu gehen.

Kurzfristig empfiehlt ADAC-Experte Chiellino, sich mental bestmöglich auf die Herausforderung vorzubereiten. Hören Sie Staumeldungen. Vergegenwärtigen sich, dass Ihre Angst-Szenarien nicht eintreffen müssen – und falls doch, mit einem kühlen Kopf gut zu bewältigen sind. Sie brauchen sich von niemandem stressen zu lassen. Fahren Sie bei Ihrer bevorzugten Geschwindigkeit, nach Möglichkeit auf der rechten Spur, und Sie haben Ihre Ruhe.

6. Vorhandenen Stress bewältigen

Zuletzt sind wir aber natürlich nur Menschen. Und wenn der Stress uns überkommt, dann können wir nur versuchen, dagegen vorzugehen.

Schnelle Anti-Stress-Übung: Der ADAC empfehlt, das Lenkrad für ein paar Sekunden fest zusammenzudrücken. Spannen Sie die Muskulatur im Bereich der Schultern, Arme und am Hals an. Nun wieder ruhig ausatmen. Ein paar Mal durchgeführt, kommt die Entspannung zurück.

7. Seien Sie geduldig – auch mit anderen Verkehrsteilnehmern

Ganz wichtig: Führen Sie keinen Krieg mit den anderen Verkehrsteilnehmern. Im Stau sitzen Sie alle in einem Boot. Es hilft viel mehr, sich gegenseitig aufmunternde Blicke zuzuwerfen als feindlich anzufunkeln – dann kommt Ihnen die stagnierende Situationen gleich nicht mehr ganz so unangenehm vor.

Zuletzt ist es vielleicht einfacher gesagt als getan, aber denken Sie daran. „Gelassen ist Trumpf“, so Chiellino. „Alles andere wäre ohnehin verschwendete Energie.“

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