
26. März 2025, 6:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf Bali, welches auch „Insel der Götter“ genannt wird, ist eine spezielle Form des Hinduismus ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Bevölkerung. Das ist auch der Grund, warum es auf der Insel einmal im Jahr – meist im März – ganz still wird. Was Touristen dabei beachten müssen, erfahren Sie hier.
Bald ist es wieder so weit und die indonesische Insel Bali hüllt sich, wie jedes Jahr, erneut in Schweigen. Am Samstag den 29. März begehen die Inselbewohner den wichtigen hinduistischen Feiertag „Nyepi“, welcher auch Tag der Stille genannt wird. Dieser bringt auf Bali einige Regeln für Touristen mit sich, welche die Behörden im Vorfeld kommunizieren.
Was Reisende über den Tag der Stille auf Bali wissen müssen
Insgesamt 24 Stunden lang darf am Tag der Stille niemand auf die Straße, die ganze Insel wirkt dann wie ausgestorben. Sogar der Flughafen Ngurah Rai wird an dem Tag in jedem Jahr geschlossen – es gibt dann weder Flüge von noch nach Bali.
Bald hüllt sich Bali wieder in Schweigen: Am Samstag (29. März) begehen die Inselbewohner den wichtigen Feiertag „Nyepi“, auch Tag der Stille genannt. Mit diesem hinduistischen Feiertag begrüßen die Inselbewohner das neue Jahr. Das Datum richtet sich nach dem Mondkalender und fällt meist in den März. Bali ist die einzige mehrheitlich hinduistische Insel im sonst muslimisch geprägten Indonesien. Der Glaube ist dort auch im täglichen Leben allgegenwärtig.
Ogoh Ogoh: Am Vorabend von „Nyepi“ werden die bösen Geister vertrieben
Am Vorabend des Tages der Stille geht es auf Bali aber noch ziemlich laut zu. Auf der ganzen Insel finden dann große Paraden mit furchteinflößenden Figuren namens „Ogoh Ogoh“ statt. Diese werden im Vorfeld aufwendig in riesigen Hallen gebaut. Sie sollen böse Geister symbolisieren und werden anschließend in einer Art Exorzismus-Zeremonie unter großem Lärm verbrannt – ein beeindruckendes Spektakel, das auch Touristen miterleben können.

Strände bleiben leer
Ab 6:00 Uhr morgens beginnt der Nyepi-Tag auf Bali mit absoluter Stille – und diese hält für volle 24 Stunden an. Niemand darf Häuser oder Hotels verlassen, Autos bleiben stehen (ausgenommen Rettungsfahrzeuge), und selbst die Strände sind menschenleer. Am Abend wird das Licht gedimmt und sogar Radio- und TV-Sender pausieren. Viele Balinesen fasten während dieser Zeit.
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Was bedeutet das für Touristen?
„Unsere Gäste dürfen schon ihre Zimmer verlassen und sich etwa am Pool aufhalten. Das Hotelgelände dürfen sie aber nicht verlassen“, sagt Laksmi, Rezeptionistin im Hotel Ubud Aura. „Wir decken sie zudem schon am Vorabend mit Nahrungsmitteln für den gesamten Zeitraum ein.“ Andere Hotels bieten Buffets an, von Servicekräften und anderen Angestellten fehlt aber jede Spur. Denn auch Arbeit ist streng verboten am Tag der Stille.
Die Polizei kontrolliert, dass alle Regeln eingehalten werden. Von Touristen werde erwartet, dass sie sich in ihren Zimmern, Resorts oder privaten Villen ruhig verhielten, berichteten lokale Medien. Viele Geschäfte und Restaurants bleiben das gesamte Wochenende geschlossen.

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An Nyepi leuchten die Sterne heller
Für viele, die Nyepi noch nie erlebt hätten, könne der Tag der Stille auf Bali etwas einschüchternd wirken, doch in Wirklichkeit sei es ein überaus beruhigender und erholsamer Tag, schrieb die Zeitung „Bali Sun“ im Vorfeld. „Es ist ein hervorragender Tag, um zu lesen, zu meditieren oder Tagebuch zu schreiben und dabei die Heiligkeit dieses Tages zu genießen; sie ist spürbar.“
Auch wird Touristen geraten, nachts unbedingt den Blick Richtung Himmel zu richten: Denn nie leuchten die Sterne über Bali heller als an Nyepi, wenn alle Lichtverschmutzung auf der Insel wegfällt.
Mit Material von dpa