30. Mai 2022, 12:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Philippinen lockern die Einreisebestimmungen für Touristen. Wer eine Reise plant, sollte jedoch vorsichtig sein, denn viele Regionen des Landes sind nicht sicher. So besteht etwa in manchen Regionen Entführungsgefahr durch islamistische Terroristen. Wie die Sicherheitslage auf den Philippinen ist und wie die neuen Corona-Einreiseregeln sind: TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Die Philippinen erleichtern die Einreise für internationale Touristen weiter. Bisher verpflichtende Covid-Tests vor der Abreise entfallen von kommender Woche an für internationale Reisende, wie die nationale Taskforce zur Eindämmung der Corona-Pandemie mitteilt.
Voraussetzung sei, dass die Gäste mindestens eine Boosterimpfung erhalten haben. Auch die bislang geforderte Reiseschutzversicherung sei nicht mehr notwendig.
Gefährliche Regionen der Philippinen
Wer aktuell eine Reise auf die Philippinen plant, sollte zudem wissen, welche Regionen gefährlich sind. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind das die folgenden:
- Zamboanga Peninsula (Region IX)
- Northern Mindanao (Region X)
- Davao-Region (Region XI) mit Ausnahme des Stadtgebietes von Davao City
- Soccsksargen (Region XII)
- Bangsamoro Autonomous Region in Muslim Mindanao (BARMM)
- Inseln des Sulu-Archipels
- Süd-Palawan mit Ausnahme von Puerto Princesa
„Von nicht erforderlichen Reisen in andere Regionen von Mindanao und in der Mindanao-See wird abgeraten“, heißt es auf der Website.
Hinzu kommt eine sehr hohe Kriminalitätsrate. „Es kommt zu Taschendiebstählen, Handtaschenraub z.B. durch Motorradfahrer und verschiedene Betrugsmaschen. Von schweren Gewaltverbrechen sind vor allem Einheimische bedroht, jedoch steigt auch die Zahl von Überfällen auf Ausländer durch organisierte Banden, aber auch durch Einzeltäter. Hiervon ist auch der Autoverkehr und z.B. wartende Fahrzeuge an Ampeln betroffen.“
Erhöhe Kriminalitätsrate und Korruption
Reise-Sicherheitsexperte Sven Leidel hält die Lage auf den Philippinen bereits seit geraumer Zeit für gefährlich. „Neben den vorgenannten Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit einem derzeit hohen Entführungsrisiko zählen des Weiteren eine erhöhte Kriminalitätsrate und überdurchschnittlich ausgeprägte Korruption sowie mögliche Demonstrationen, Unruhen und Anschläge von Terrororganisationen und Rebellengruppierungen (z.B. Moro Islamic Liberation Front/MILF, Bangsamoro Islamic Freedom Fighters/BIFF) zum Risikopotential der Philippinen“, sagte Leidel im Jahr 2020 zu TRAVELBOOK.
Der Autor des „Handbuchs Reisesicherheit“ verweist darauf, dass in der Vergangenheit vorwiegend „weiche Ziele“, die nur schwierig oder gar nicht zu schützen seien, von Anschlägen betroffen gewesen seien. Gemeint sind damit etwa Einkaufszentren, Marktplätze, Sehenswürdigkeiten, Flughäfen und der öffentliche Personennahverkehr sowie Regierungs- und Polizeigebäude.
Sven Leidels Fazit: „Die aktuelle Gefährdungs- und Risikolage auf den Philippinen, auch in Kombination mit einem erhöhten Entführungsrisiko, machen für mich das Land nicht wirklich zur ersten Wahl für den kommenden Urlaub, wenngleich es in der Tat wunderschön ist und seinen (landschaftlichen) Reiz hat.“
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Gefahr durch aktive Vulkane
Ein weiterer Gefahrenfaktor auf den Philippinen sind die aktiven Vulkane auf den Inseln. Das Land liegt am Feuerring, einer der seismisch aktivsten Zone der Erde. Derzeit sind 53 Vulkane der Philippinen aktiv. Unter ihnen befindet sich auch der Supervulkan Taal, der von der Website „Volcano Discovery“ derzeit als unruhig eingestuft wird. Und auch laut dem Auswärtigen Amt gilt weiterhin: „Vulkan-Eruptionen und Ascheregen mit Auswirkungen auf den Flugverkehr sind jederzeit möglich.“
mit Material der dpa