6. Juli 2017, 11:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Richtig Surfen lernen? Dafür müssen Anfänger nicht nach Australien oder in die USA fliegen. Ein Wochenendausflug nach Fehmarn oder die Niederlande genügt, um die Tricks von erfahrenen Lehrern zu lernen.
Mit dem Surfbrett über die Wellen reiten? Das ist nicht nur etwas für Profis. Interessierte können beim Surfkurs lernen, wie es geht. Dafür braucht es nur kompetente Lehrer und die entsprechende Infrastruktur. TRAVELBOOK verrät, an welchen Orten sich Anfänger leicht an das Brett gewöhnen.
Zuid-Holland – Oostvoornse See
Keine zwei Stunden von Nordrhein-Westfalen entfernt, liegt westlich von Rotterdam der Oostvoornse See. Das etwa 900 Meter breite und rund 2500 Meter lange Gewässer wird von Deich, Land und Hafenanlagen umschlossen.
Wer in dem holländischen See vom Surfbrett oder Kitesurf-Board fällt, riskiert nicht allzuviel. Der Oostvoornse ist ein ideales „Stehrevier“. Das bedeutet: Wassersportler können dort relativ stabil stehen, ohne von heftigen Wellen überwältigt zu werden.
Eine gute Adresse vor Ort ist der Brunotti Beachclub. Ein Zimmer kostet 90 Euro pro Nacht für zwei Personen. Zum Club gehört ein Restaurant, ein Café – windgeschützt am Strand gelegen – und eine Surfschule.
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Die Schule bietet das Komplettpaket für ein Wochenende auf dem Wasser, lizensiert vom Verband Deutscher Windsurfing- und Wassersportschulen (VDWS). Der Basiskurs Windsurfen mit vier Einheiten kostet 175 Euro. Der zweitägige Kitekurs 199 Euro. Auf den Wind am See in Oostvoorne können sich Besucher verlassen: Im Süden der Niederlande weht fast immer ein Lüftchen.
Friesland – Hindeloope
Ein bekanntes Reiseziel für ungeübte Wassersportler ist Hindeloopen am Ijsselmeer. Vor allem an Wochenenden kann es hier voll werden, doch für gut organisierte Schulen ist das kein Problem.
Bei der OK Surf & Kite Schule des Deutschen Holger Hartmann gibt es einen zweitägigen Kite-Grundkurs ab 185 Euro. Das viertägige Kitecamp ist für 370 Euro buchbar. Grundkurse starten jedes Wochenende – und jede zweite Woche gibt es ein Kitecamp.
Je nach Windrichtung weicht das Trainerteam auf umliegende, mit dem Auto in 15 Minuten erreichbare Reviere aus. Da die Schule direkt am bekannten Vier-Sterne-Campingplatz in Hindeloopen liegt, sind auch Arrangements buchbar. So kostet ein zweitägiger Windsurfkurs inklusive zwei Übernachtungen im Mobilheim 175 Euro pro Person.
Das Camp-Feeling erleichtert sogar das Lernen: Abends sitzen die Gäste gemeinsam am Grill und diskutieren die neuesten Lektionen aus dem Surfkurs. Nach dem Fachsimpeln über Schirme, Segel und Stürze kann natürlich auch ordentlich gefeiert werden.
Ostfriesland – Norddeich
Das Surfrevier von Norddeich ist Teil des Unesco-Weltnaturerbes und gehört zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Hier gewährleisten Ebbe und Flut ständig wechselnde Bedingungen. Windsurfer können in der Regel drei Stunden vor Hochwasser bis drei Stunden nach Hochwasser fahren. Kitesurfer dürfen fünf Stunden vor Hochwasser bis fünf Stunden nach Hochwasser raus.
Wer lange im Wasser bleibt, muss sich allerdings ganz schön ins Zeug legen. Hat sich die Nordsee Richtung Juist zurückgezogen, müssen Surfer einige hundert Meter durch den Schlick zur Surfschule waten.
Vor dem Deich betreiben Inhaber Michael Vogel und sein Team eine der renommiertesten und größten deutschen Surfschulen. Nach Zwischenstationen in der Spitzengastronomie und im Hotelmanagement hat Vogel Anzug und Krawatte gegen Neoprenanzug und Kite getauscht. Seit mehr als zehn Jahren ist er Mitglied im internationalen Ausbildungsverband VDWS, bildet Kitetrainer aus und entwickelt Schulungskonzepte weiter.
Zweistündige Kite-Schnupperkurse gibt es in der Surfschule Norddeich bereits ab 60 Euro. Der zweitägige Einsteigerkurs kostet 245 Euro. Ein zehnstündiger Windsurfkurs über zwei Tage ist für 160 Euro buchbar. Die Unterkünfte in Norddeich reichen von der Jugendherberge über zahlreiche Camping-Plätze bis hin zu zahlreichen Ferienwohnungen und Hotels.
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Schleswig-Holstein – Fehmarn
Die Insel Fehmarn übt auf Surfer eine ganz besondere Faszination aus. Hier, auf Deutschlands drittgrößter Insel, entwickelt Kite-Pionier Bernd Hiss die weltbekannten „Core Kites“. Die neuesten Schirme können Anfänger und Profis direkt vor Ort bei wechselnden Windrichtungen an verschiedenen Spots ausprobieren.
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Anfänger können besonders vom enormen Know-how der Inselsurfer profitieren. Fünf Kite- und Surfschulen kümmern sich darum, dass die Festlandbewohner möglichst viel auf dem Brett erleben.
An der Orther Reede, einem der größten Stehreviere Deutschlands, unterrichten beispielsweise die „Windgeister“. Der zweitägige Kite-Einsteigerkurs kostet hier 225 Euro und beginnt montags, mittwochs oder samstags. Besonders fair: Kunden zahlen nur, was sie bekommen. Können die Kite-Schüler wegen zu wenig Wind nicht die Wellen erobern, kostet der Kurs nur die Hälfte.
Sollte ausnahmsweise gar kein Lüftchen wehen: Eine Runde Stand-Up-Paddeln nach Lemkenhafen macht auch fit. Außerdem bietet das kleine Fischer- und Hafendorf auf Fehmarn echte Leckerbissen- Fischbrötchen aus der Aal-Kate.