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Schon 50 Erkrankte

Immer mehr Fälle von Dengue-Fieber in norditalienischer Ferienregion

Schutz Mückenstiche
Ein Stich der Aedes-Mücke, die mittlerweile auch in Europa verbreitet ist, kann lebensbedrohliche Folgen haben Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

29. August 2023, 13:14 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Ob Malaria, Gelb-, Dengue-, Chikungunya- oder West-Nil-Fieber – sämtliche dieser lebensgefährlichen Krankheiten werden durch Mücken übertragen. Daher ist gerade auf Reisen ein bestmöglicher Mückenschutz unerlässlich. TRAVELBOOK gibt Tipps, wie Sie Mückenstiche am besten vermeiden können.

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Manchmal muss man gar nicht weit reisen, um sich einen lebensbedrohlichen Mückenstich zuzuziehen. Trat vor noch gar nicht langer Zeit das durch die Aedes-Mücke übertragbare Dengue-Virus fast nur in tropischen und subtropischen Ländern und Regionen auf, ist das Virus nun auch in Europa verbreitet.

Italien beispielsweise verzeichnete in diesem Jahr bereits 50 Dengue-Fieber-Fälle, berichtet das Schweizer Nachrichtenportal „Watson“ unter Bezugnahme auf die italienische Tageszeitung „Il Giorno“. Zwei der Fälle seien erst vor einigen Wochen am Gardasee diagnostiziert worden, ein weiterer am Wochenende in der Lombardei. In den betroffenen Gardasee-Gemeinden Manerba und Padenghe seien bereits Maßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen angelaufen. Laut einer Verordnung wurden die Bewohner aufgefordert, lange Kleidung zu tragen und Insektenschutzmittel zu benutzen, berichtet „Merkur“ unter Bezugnahme auf das italienische Nachrichtenportal gardapost.it.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist bereits seit einiger Zeit besorgt wegen der Ausbreitung des Dengue-Virus auch in Europa. Der Klimawandel mit hohen Temperaturen und starken Niederschlägen begünstige die Vermehrung der Aedes-Mücke, sagte Raman Velayudhan, Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten, laut „Tagesschau“ unlängst in Genf. In Europa sei es bereits in rund zwei Dutzend Ländern zu Ansteckungen gekommen, so auch in Spanien und Frankreich.

West-Nil-Virus breitet sich verstärkt in den Sommermonaten in Südeuropa aus

Eine weitere durch Mücken übertragbare, lebensgefährliche Krankheit ist das West-Nil-Fieber. Das West-Nil-Virus wird durch die tagaktive Culex-Mücke, die Gemeine Stech- oder Hausmücke, übertragen und breitet sich in Teilen Südosteuropas alljährlich verstärkt in den Sommermonaten aus. 2018 starben u. a. in Griechenland, Italien, Rumänien und Serbien insgesamt mehr als 180 Menschen an dem Virus. Das West-Nil-Fieber kommt neben Europa auch in vielen anderen Teilen der Welt vor, u. a. in Afrika, Südostasien und Mittelamerika.

Für die meisten Menschen ist eine Infektion durch das West-Nil-Virus zwar ungefährlich. Bei einem geringeren Teil können jedoch grippeähnliche Symptome wie Fieber auftreten; in Einzelfällen kann eine Infektion aber auch zu lebensgefährlichen Krankheiten wie beispielsweise Gehirnentzündung (Enzephalitis) führen. TRAVELBOOK berichtete.

Auch interessant: So gefährlich ist das West-Nil-Fieber

Krankheiten durch Mückenstiche in den Tropen

Wer in weiter entfernte Teile der Welt reist, wie etwa in die Tropen, läuft bei unzureichendem Mückenschutz Gefahr, an Malaria wie auch Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber oder an einer Zika-Virus-Infektion zu erkranken. Ein großes Malaria-Risiko besteht vor allem in Zentralafrika, in Südostasien und im Norden Südamerikas. Malaria wird durch die dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücke übertragen. Unbehandelt verlaufe insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich, wie das Auswärtige Amt u. a. in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für Malaysia mitteilt. Weitere Informationen zu Malaria erteilt das Amt in seinen Empfehlungen zur Vorbeugung und Notfallselbstbehandlung bei Malaria.

Dengue wird wie die Chikungunya- und Zika-Viren durch die tagaktive Aedes-Stechmücke übertragen. Dengue ist u. a. in Südostasien, Teilen von Asien, Süd- und Mittelamerika, Afrika und Australien weit verbreitet. Seit einigen Jahren verzeichnet aber auch Europa vermehrt Fälle von Dengue-Fieber. Eine Dengue-Infektion äußert sich häufig als fiebrige Erkrankung mit u. a. starken Kopf- und Gliederschmerzen und kann u. U. tödlich sein.

Wie aber kann man sich nun am effektivsten vor Mückenstichen schützen? Der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts empfiehlt zur Vorbeugung und Vermeidung von Mückenstichen u. a. die folgenden Maßnahmen.

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Tipps zum Schutz vor Mückenstichen

Hinweis: Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der nachfolgenden Angaben. Für alle gesundheitlichen Fragen in Verbindung mit der Anwendung von Insektenschutz- und Insektenvernichtungsmitteln sollte immer der Rat eines Arztes eingeholt werden.

1. Insektenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut

Die effektivsten Insektenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut basieren laut AA auf Diethyltoluamid (= DEET) und Icaridin. Sie seien die „wissenschaftlich am besten getesteten Substanzen, die eine ausreichende Wirkung gegen Moskitos und andere Überträger (Zecken, Milben etc.) gewährleisten“. Effektiv sind laut Auswärtigem Amt zum Beispiel folgende Insektenschutzmittel: Anti Brumm® Forte, Autan® plus, und Nobite®.

Anti-Mücken-Sprays schützen auf der Haut gegen Stiche
Anti-Mücken-Sprays schützen auf der Haut gegen Stiche Foto: picture alliance / dpa | Soeren Stache

Insektenabwehrmittel mit DEET-Konzentrationen unter 20 Prozent sind laut AA nicht empfehlenswert, Konzentrationen über 50 Prozent böten keinen zusätzlichen Schutz. Je geringer die Konzentration, desto öfter muss das Mittel aufgetragen werden. Bei längerer und hoch konzentrierter Nutzung könnten u. U. Hautreizungen, Leberwertveränderungen und Störungen des Nervensystems auftreten, warnt das Amt.

Das neuere Repellent Icaridin (auch Picaridin), das beispielsweise in Autan Active®, Nobite Haut Sensitive®, Bayrepel®, Doctan®) enthalten sei, habe eine dem DEET vergleichbare repellente Wirkung und sei besser mit Kunststoff, etwa in Armbanduhren oder Modeschmuck, verträglich.

2. Insektenvernichtungsmittel (Insektizide)

Permethrin und andere synthetische Pyrethroide haben eine schnelle „knock-down“-Wirkung, was bedeutet, dass die Mücken bei Kontakt gelähmt werden. Laut AA gehören Pyrethroide zu den Insektiziden mit der niedrigsten Toxizität für den Menschen und sind in der Natur gut abbaubar. Pyrethroide finden Verwendung in Raumsprays und Räucherspiralen sowie zur Imprägnierung von Kleidungsstücken und Moskito-Netzen.

Das Auswärtige Amt empfiehlt, Moskitosprays u. a. in Hotelzimmern einzusetzen. Gesprüht werden sollte idealerweise kurz vor der Dämmerung, auch unterm Bett sowie hinter Schränken und Vorhängen. Nach dem Sprühen sollte das Zimmer für eine Zeit verlassen werden.

3. Biozidverdampfer / Räucherspiralen (Mosquito Coils)

Elektrische Biozidverdampfer verbreiten als Wirkstoff ein Insektizid, das sich nach und nach im Raum verteilt. Sie sollten nur bei starker Insektenbelastung eingesetzt werden, rät das Auswärtige Amt. Die Wirkung trete etwa eine Stunde nach dem Einschalten ein. Bei anfälligen Personen könnten Reizungen der Augen, der Haut und der Luftwege auftreten. Die Anwendung sollte nur erfolgen, wenn niemand im Raum ist. Gut getestet wurden laut AA Paral Mückenmobil® (Transfluthin) und Nexalotte® (Allethrin, Piperonylbutoxid).

Verdampfer ätherischer Öle seien dagegen wenig effektiv. Räuchermittel (z.B. gepresste, spiralförmig abbrennende Insektizide (Mosquito Coils) hätten grundsätzlich das gleiche Risiko wie o. g. Verdampfer, jedoch eine nur geringere Wirkung. Mosquito Coils sollten nur im Freien benutzt werden.

4. Moskito-Netze

Moskito-Netze bieten beim Schlafen einen zusätzlichen Schutz gegen Mücken. Vorausgesetzt, sie haben keine Löcher und sind zu allen Seiten hin geschlossen. Je engmaschiger das Moskito-Netz ist, desto so wirksamer ist es. Mitunter ist es ratsam, sein eigenes, intaktes Netz im Gepäck zu haben – oder alternativ ein Moskitonetz-Zelt, das mit wenigen Handgriffen aufgebaut und aufs Hotelbett gestellt werden kann.

Mückennetz
Mückennetze sollten zu allen Seiten hin geschlossen sein und keine kaputten Stellen haben Foto: Getty Images

Die Effektivität eines Insektennetzes wird laut AA erheblich gesteigert, wenn man es mit einem insektenabtötenden Kontaktmittel imprägniert. Durch das Insektizid würden die Mücken daran gehindert, durch die Maschen in berührende Körperteile zu stechen oder sich Lücken oder Löcher im Moskito-Netz zu suchen. Sobald eine Mücke mit dem Netz in Kontakt gerät, werde sie durch die Substanz getötet.

Wer ungern selbst mit Chemikalien hantiert, kann bei Outdoor-Ausrüstern bereits vorimprägnierte Bettnetze kaufen.

Zimmer mit Klimaanlage sind laut AA zwar weniger gefährlich, da Mücken höhere Temperaturen vorziehen, stellen jedoch keinen Ersatz für das Moskito-Netz dar.

5. Angepasste Kleidung

Gegen Malariamücken sollten spätestens nach Sonnenuntergang helle, langärmelige Oberbekleidung und lange Hosen getragen werden. In Gebieten mit am Tage übertragbaren Infektionskrankheiten (Dengue, Chikungunya, Zika) sollte man auch tagsüber entsprechende Kleidung tragen, rät das Auswärtige Amt. Sinnvoll sind überdies feste, helle Socken, die möglichst über die Knöchel reichen sollten.

Wer für einen noch effektiveren Schutz sorgen möchte, kann seine Kleidungsstücke auch mit Insektenabwehrmitteln imprägnieren. Die bereits genannten Pyrethroide (z.B. Nobite Kleidung®, Peripel 55® Ko-Tabs®) töten die Insekten ab. Da der Imprägniervorgang sehr geruchsintensiv ist, sollten die Kleidung anschließend ausgelüftet werden, rät das AA. Vorimprägnierte Kleidung ist bei diversen Outdoor-Ausrüstern erhältlich.

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