30. Oktober 2014, 11:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Was im Alltag schon nicht einfach ist, scheint im Flieger eine Mission Impossible: sich schützen gegen all die Keime und Krankheiterreger, die Mitmenschen in die Luft schleudern. Doch auch wenn in der Kabine eines Fliegers einfach zu viele Leute auf zu engem Raum zusammen sitzen, das Wasser knapp und die Luft trocken ist: Es ist nicht unmöglich, gesund zu bleiben! TRAVELBOOK verrät 11 wertvolle Tipps.
1. Achten Sie auf Ihre Hände! Der beste Tipp, sich die Viren der anderen gar nicht erst einzuverleiben, ist für gewöhnlich: Hände waschen. Denn so kann man verhindern, dass die Erreger, die auf Oberflächen wie Türklinken, Tischen und Schaltern hocken, gar nicht von den Händen in die Augen, Nase oder Mund gelangen. Nur ist das im Flieger nicht so einfach: Zum einen ist das Wasser auf der Toilette nicht das frischeste, andererseits kann man sich auch nicht ständig aus den Sitzen schälen. Die Lösung: Reinigungs- und Desinfektionstücher. Die gibt es auch in praktischen Kompaktgrößen extra für die Reise.
2. Am besten desinfiziert man dann auch gleich alles, was in unmittelbarer Nähe greifbar ist: also Tischplatte, Stuhllehne, Knöpfe und Schalter. Vor allem den Tisch vor Ihnen sollten Sie gründlich desinfizieren, denn dort tummeln sich die meisten Keime. Krankmachende Darmbakterien fand man hier schon. Oder den antibiotikaresistenten Keim MRSA, der bis zu einer Woche auf Oberflächen haften bleiben kann. Ebenfalls voller Erreger: der Sicherheitsgurt und die Armlehnen im Flieger. Auch die Plastikschalen am Sicherheitsgate, in denen die Passagiere ihr Handgepäck zum Durchleuchten ablegen, sind alles andere als keimfrei.
3. Lassen Sie die Keime einfach wegpusten. Und zwar durch die Klimaanlage. Wenn Sie bisher glaubten, die Düse sei die reinste Virenschleuder und die Luft nur alt und verbraucht, könnte dieser Tipp Sie überraschen. Tatsächlich wird die Luft in der Klimaanlage ständig durch frische, gereinigte ersetzt, die vermutlich sauberer ist als die in ihrer unmittelbaren Umgebung – vor allem, wenn die Mitreisenden erkennbar erkältet sind und Tröpfchen mit Erregern in selbige abgeben.
4. Bloß nicht austrocknen! Über den Wolken ist die Luft sehr trocken und macht Schleimhäute angreifbar für Viren und Bakterien. Sorgen Sie regelmäßig für Feuchte. Etwa mit Nasenspray oder Augentropfen. Und natürlich: mit sehr viel Wasser! Scheuen Sie sich nicht, den Service zu rufen, sollten Sie längere Zeit auf dem Trockenen sitzen. Und nach der Landung: weitertrinken!
5. Schön warm bleiben! Im Flieger ist man oft großen Temperaturschwankungen ausgesetzt. War es vor dem Start in der Kabine noch heiß wie in der Sauna, bekommt man auf langen Nachtflügen zuweilen das Frösteln – selbst die von den Stewardessen verteilten Decken helfen da oft nur wenig. Also: stets warme Kleidung mit ins Handgepäck nehmen – Strickjacke, Socken, Schal – auch wenn das Reiseziel die Tropen sind. Sie sind noch lange nicht da!
6. Seien Sie vorsichtig mit Decken und Kissen, die man ihnen anbietet. Sind diese wirklich gut verpackt und sauber? Oder hat sie vielleicht schon mal jemand benutzt? Am besten bringen Sie ein Kissen oder einen Bezug selbst mit. Und als Decke können Sie auch ihren Wintermantel benutzen. Oder ein großes, warmes Tuch. Viel dicker als dieses sind die Deckchen im Flieger ohnehin selten.
7. Ihr Sitznachbar hustet und schnieft, dass Sie die Erreger in der Luft fast sehen können? Scheuen Sie sich nicht, einen Mundschutz aufzusetzen. Der schützt vor allem vor Tröpfcheninfektionen. Haben Sie keinen dabei (erhältlich etwa in Flughafenapotheken), können Sie auch die Flugbegleiter bitten, den Platz wechseln zu dürfen – sollten noch freie Sitze vorhanden sein. Auch wenn Sie nur eine Reihe weiter nach hinten rutschen, sinkt dort schon die Ansteckungsgefahr.
8. Halten Sie den Kreislauf in Schwung. Leicht gesagt beim stundenlangen Sitzen, aber: nicht unmöglich. Stehen Sie so oft wie möglich auf – ideal wäre einmal pro Stunde –, räkeln sie sich, laufen Sie ein paar Schritte. Das hilft nicht nur, fit zu bleiben, sondern beugt auch Thrombose vor.
9. Ernähren Sie sich gesund! Das Bord-Menü wartet mit einem Becher Joghurt als Dessert auf? Auch wenn Sie sonst kein großer Fan von Milchprodukten sind: Lassen Sie ihn nicht aus. Denn der Joghurt unterstützt die Darmflora und kann so auch vor Viren anderer Passagiere schützen. Auch empfiehlt es sich, ein paar gesunde Snacks einzustecken – falls das Bordessen zu schwer und fettig daher kommt. Und um längere Pausen zu überbrücken.
10. Stärken Sie Ihr Immunsystem! Denn je fitter der Körper, desto besser schlägt er auch angreifende Erreger in die Flucht. Also: Schlafen Sie reichlich vor dem Flug – und tun sie auch sonst alles, was dem Immunsystem gut tut. Bewegen Sie sich, vermeiden Sie Stress, Alkohol und Zigaretten! Und bevor Sie dem Bordessen alternativlos ausgeliefert sind: Ernähren Sie sich gesund, so stärken etwa Brokkoli, Grünkohl, Karotten, Tomaten oder Spinat die körpereigenen Abwehrkräfte.
11. Und zu guter Letzt ein Tipp, den man vor allem in Zeiten von Ebola kaum oft genug wiederholen kann: Bloß keine Panik! Und was etwa Ebola betrifft, gibt es dafür im Flugzeug auch keinen Grund. Warum man sich im Flieger eher nicht an der tödlichen Krankheit anstecken kann? Lesen Sie hier weiter.