8. September 2020, 10:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein paar Klicks und schon ist das günstige Hotel gebucht? Ganz so einfach ist es leider nicht. Experten geben Tipps, wie Reisende auf Buchungsportalen die besten Angebote finden.
Vor dem Urlaub kommt die Arbeit – jedenfalls bei Individualreisen. Denn um gute und günstige Angebote im Netz zu finden, braucht es Zeit. Buchungsportale versprechen, Ordnung in die zahlreichen Angebote zu bringen. Aber nicht immer gelingt das auf den ersten Klick. Wie die günstige und effiziente Suche klappt.
Tipp: Die Liste neu sortieren
Viele Buchungsportale haben ein riesiges Angebot. „Nutzer erkennen nicht immer, warum eine Unterkunft oben steht“, heißt es von der Stiftung Warentest, die die Portale Ende 2019 untersuchte. „Es kann auch vorkommen, dass Hotels für ihre Platzierung bezahlt haben.“ Zudem werteten die Portale auch die digitalen Spuren der Nutzer aus, um ihnen Unterkünfte zu zeigen, die vermeintlich ihrem Geschmack entsprechen.
Die Tester empfehlen deshalb: umsortieren. Verbraucher können etwa eine Auflistung nach den günstigsten Preisen oder den besten Kundenbewertungen einstellen.
Die Vielzahl der Angebote lässt sich nach Angaben des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland (EVZ) in Kehl auch durch weitere Filter eingrenzen. Die Entfernung des Hotels zum Bahnhof sei etwa für Reisende ohne eigenes Auto interessant, gibt Juristin Sabine Blanke vom EVZ als Beispiel. Für Autofahrer wiederum kann es sich lohnen, Unterkünfte mit kostenlosen Parkplätzen herauszufiltern.
Ohne Frühstück zum Schnäppchen
„Wir empfehlen in der Corona-Zeit außerdem unbedingt, eine kostenlose Stornierungsmöglichkeit einzustellen“, sagt Blanke. Um die günstigsten Preise zu finden, könne es sich zudem lohnen, bestimmte Optionen wegzulassen. „Ein teures Frühstück zum Beispiel kann den Preis verfälschen.“
Sind einem bestimmte Ausstattungsmerkmale wichtig? Das lässt sich berücksichtigen. Filter wie ein Pool oder eine eigene Küche in der Unterkunft können Nutzer einstellen.
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Schlechte Bewertungen lesen
Bei den Bewertungen der Portale rät Stiftung Warentest, zuerst die schlechten zu lesen und zu schauen, ob das, was bemängelt wurde, gravierend ist. Demnach ist es auch sinnvoll, zu prüfen, auf wie vielen Bewertungen ein Gesamturteil basiert. Die Tester empfehlen übrigens, die typischen Warnungen der Webseiten, dass das Angebot knapp sei, schlicht zu ignorieren.
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„Oft lohnt es sich auch, Hotels oder Gastgeber direkt zu kontaktieren“, heißt es im Testbericht. In vielen Fällen böten sie die gleichen oder gar niedrigeren Preise an, sagt auch das EVZ. Juristin Blanke nennt die Vorteile der Buchungsseiten: „Auch Buchungen im Ausland funktionieren in deutscher Sprache, und durch Mitgliedschaften bekommen Sie oft sehr günstige Angebote.“
Auch die Tester urteilen: „Von kleineren Schwächen abgesehen bucht es sich auf den Portalen entspannt.“
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Trick: Mit anderem Gerät suchen
Das EVZ empfiehlt dennoch, ein bestimmtes Hotel auch über allgemeine Preisvergleichsportale im Netz zu suchen. So bekommen Reisende eine Übersicht über die Preise bei verschiedenen Anbietern. „Wir raten dazu, immer zu vergleichen“, betont Blanke. Auch Cookies und den Browserverlauf zu löschen oder mal mit einem anderen Gerät zu suchen, kann sich demnach lohnen.
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Außerdem sind Blanke zufolge frühzeitige Buchungen meist günstiger. Oft mache es zudem Sinn, statt im eigentlichen Wunschort auch mal in den umliegenden Städten zu schauen, ob die Preise für Hotels dort nicht viel günstiger sind.