3. September 2020, 12:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Vor der Reise kommt das Kofferpacken. Und genau das ist für viele Urlauber ein leidiges Thema, weil die Fragen „Was soll ich einpacken?“ und „Wie kriege ich das alles unter?“ jedes Mal aufs Neue für Stress sorgen. Insbesondere Letzteres ist bei langen Reisen, die vielleicht noch in unterschiedliche Klimazonen führen, ein Problem. Doch es gibt einen Trick, mit dem Profi-Reisende es schaffen, möglichst viel in ein Gepäckstück zu quetschen. Wie der funktioniert.
Der ein andere kennt es vielleicht aus der Gastronomie: Lebensmittel durch Vakuumieren länger haltbar machen oder platzsparend aufzubewahren. Ähnliches lässt sich auch auf Kleidung anwenden.
Wie das Vakuumieren von Kleidung funktioniert
Dabei verstaut man Jacken, Pullover & Co. in spezielle Beutel, die entweder mit einem Ventil für Pumpe oder Staubsauger versehen sind oder durch Zusammenrollen komprimiert werden können. Mit wenigen Handgriffen reduziert sich die Größe des Gepäcks und passt so besser in Koffer oder Rucksack. Ein Trick, den vor allem Langzeit-Reisende für sich entdeckt haben.
Wie das aussieht, zeigen Videos von Reisenden auf Youtube:
Das sagen Reisende zum Vakuumieren der Kleidung
Das Volumen des Gepäcks verringern, ohne dabei auf seine Lieblingsteile im Koffer zu verzichten. Genau diesen Effekt versprechen Hersteller von den Beuteln, die wahlweise unter den Namen Packbeutel, Reisebeutel oder Vakuumbeutel in verschiedenen Preisklassen – bereits ab 1 Euro – angeboten werden.
Doch was sagen Reisende, die die Technik ausprobiert haben? Waltraud Hable war fast ein Jahr auf Weltreise und hat unterwegs Vakuumbeutel für ihr Gepäck genutzt, die ohne Staubsauger funktionieren.
„Man kann sich das wie mit Gemüse oder Fleisch in einem Gefrierbeutel vorstellen“, erklärte sie TRAVELBOOK. „Du gibst die Kleidung rein, verschließt den Beutel und danach kniest du dich drauf, um die Luft im Beutel entweichen zu lassen. Falls nicht gleich die ganze Luft raus geht, kann man auch noch den Beutel ein wenig einrollen.“ Winzig kleine Öffnungen am Ende des Plastiksacks sollen es möglich machen, dass die Luft entweicht.
Hable, die mittlerweile ein Buch über ihre Weltreise geschrieben hat, erstaunt das Ergebnis jedes Mal aufs Neue: „Plötzlich nimmt die Kleidung nur noch die Hälfte des Platzes ein, man hat einen festen Packen in der Hand, der sich gut im Koffer schichten lässt.“
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Pro: Beutel hält die Kleidung trocken
Weitere Vorteile sind laut Hable, dass man durch verschiedene Beutel eine gewisse Ordnung im Gepäck hat. So hat sie unterschiedlich große Beutel, wobei sie beispielsweise einen für Kleider, einen für Unterwäsche und einen für T-Shirts nutzt.
„Wenn man ein Jahr lang unterwegs ist, dann ist so etwas Gold wert“, so Hable, „denn beim ständigen Ein- und Auspacken kann man schon mal irre werden. Insgesamt habe ich acht Beutel mit – manchmal packe ich vor einer Reise die Tüten so, dass ich nur eine oder zwei öffnen muss.“ Auch praktisch sei, dass die Kleidung in den luftdichten Beuteln trocken bleibe und nicht modrig werde.
Knittert die Kleidung durch das Vakuumieren denn gar nicht?
„Je schöner man packt, desto weniger knittert es“, sagt Hable. Und sollte es doch mal knittern, hat sie für alle Reisenden noch einen Tipp parat: die Klamotten einfach ins Bad hängen, während man duscht. „Der Wasserdampf funktioniert wie ein Bügeleisen.“
So begeistert Hable auch von der Methode ist, es gibt auch einige, die tun sich schwer damit. Ein Reisender, der es im Wanderurlaub ausprobiert hat, berichtet gegenüber TRAVELBOOK, dass die Beutel relativ schnell kaputtgegangen sind. „Beim Einrollen des Beutels samt Kleidung hat man jedes Mal die Hoffnung, dass er fest zusammenbleibt. Sobald man ihn ausrollt, strömt aber wieder Luft hinein.“
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Er empfiehlt das Vakuumieren also lieber für die heimische Unterbettkommode als für die ständige Nutzung auf Reisen.
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Gewicht bleibt gleich
Ein weiteres Problem des Vakuumieren: Man packt mitunter zu viel ein. Zwar kann mit der Technik sehr viel in den Koffer passen, doch eines verändert sich nicht: das Gewicht. Und auch darauf müssen zumindest Flugreisende achten.