13. November 2019, 16:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer seinen Urlaub online über ein Reiseportal wie Holidaycheck, Expedia.de oder Opodo bucht, hat in der Regel die Möglichkeit, eine Reiserücktritts- oder Auslandskrankenversicherung mit abzuschließen. „Finanztest“ hat in seiner Dezember-Ausgabe die Versicherungsangebote auf zehn Reiseportalen unter die Lupe genommen und verrät, ob sich dort der Abschluss einer Reiseversicherung lohnt.
Die meisten Reiseportale bieten ihren Kunden bei der Onlinebuchung zusätzlich den Abschluss einer Reiseversicherung an. Zur Auswahl stehen meist eine Reiserücktrittsversicherung, eine Auslandskrankenversicherung, eine Reisegepäckversicherung oder ein alle Versicherungen umfassendes Komplettpaket. Portale wie Ab-in-den-Urlaub.de und Urlaubsguru arbeiten laut „Finanztest“ „jeweils exklusiv mit einem von vier Versicherern zusammen: Hanse Merkur, Ergo Reiseversicherung, BD24 Berlin Direkt oder Allianz Travel / AWP P&C“. Die Reiseportale versichern somit in der Regel nicht selbst, sondern vermitteln die Versicherungen lediglich an ihre Kunden und erhalten dafür eine Provision vom jeweiligen Versicherer.
Hohe Stornogebühren
Für Kunden ist es zwar oftmals bequemer, eine Versicherung über ein Reiseportal abzuschließen, doch empfiehlt „Finanztest“, trotz mitunter guter Tarife die Versicherungen separat zu buchen. Grund seien vor allem die hohen Selbstbeteiligungen bei den auf den Portalen angebotenen und getesteten Reiserücktrittsversicherungen. Denn von den Stornogebühren müssten Kunden immerhin 20 Prozent selbst tragen. Daher rät „Finanztest“: „Wer direkt beim Versicherer kauft und dort nur die Policen abschließt, die er wirklich braucht, bekommt guten Schutz ohne Selbstbeteiligung und kann sogar sparen.“
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Weitaus wichtiger als eine Reiserücktrittsversicherung, die das Blatt lediglich als „Nice-to-have“ einstuft, sei der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung. „Sie ist als zweiter Baustein in den meisten Paketen enthalten und bei jeder Reise ins Ausland unerlässlich“, schreibt „Finanztest“ auf seiner Webseite. Vor allem wenn die Notwendigkeit eines Rücktransports ins Heimatland besteht, könne eine Auslandskrankenversicherung Urlauber unter Umständen vor einem finanziellen Desaster retten.
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Alle anderen, des Öfteren auch in Komplettpaketen enthaltenen Reiseversicherungen wie Reisehaftpflicht-, Reiseunfall- oder Reisegepäckversicherung stufen die Tester hingegen als überflüssig ein. Grund ist, dass diese oft hohe Auflagen und niedrige Deckungssummen haben und zudem andere, heimische Versicherungen den Schutz bereits mit abdecken. „Die Tarife von privater Haftpflichtversicherung und Unfallversicherung gelten in der Regel weltweit“, so „Finanztest“.
Weiterhin kritisieren die Tester, dass sich bei den Portalen Ab-in-den-Urlaub.de und Check24 Reise die Jahresverträge automatisch verlängern und im zweiten Jahr fast doppelt so teuer sind.
Abschließend rät „Finanztest“, nur solche Versicherungen abzuschließen, die Reisende wirklich benötigen. Das seien in erster Linie eine Auslandskrankenversicherung („Must-have“) und bei Bedarf auch eine Reiserücktrittsversicherung. Der Preis für beide Policen zusammen betrage bei einer 1500 Euro teuren Reise rund 78 Euro für Familien und circa 62 Euro für Singles.
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Der Test findet sich in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/buchen-mit-police für 2,50 Euro abrufbar.