13. April 2023, 13:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
USB-Ladestationen findet man mittlerweile überall, wenn man auf Reisen ist: an Flugzeugsitzen, im Zug, in Bussen und vor allem an Flughäfen. Doch wer sie nutzen möchte, sollte genau aufpassen. Denn ohne die richtige Vorgehensweise kann es gefährlich werden, das Handy dort aufzuladen. Nun warnt sogar das FBI.
Jeder kennt es: Auf einmal ist der Akku des Smartphones fast leer, man braucht aber unbedingt noch das Handy – zum Beispiel, weil man darauf seine digitale Fahr- oder Bordkarte abgespeichert hat. Dann scheint es wirklich praktisch, dass es unterwegs auf Reisen mittlerweile viele kostenlose Möglichkeiten gibt, das Handy zu laden. In zahlreichen Wartebereichen in Flughäfen zum Beispiel gibt es die kleinen USB-Ports zum Laden, direkt neben den Sitzen. Einfach das Ladekabel reinstecken und schon lädt der Akku. Praktisch ist das – aber unter Umständen sogar wirklich gefährlich.
Aktuell warnt sogar das Federal Bureau of Investigation (FBI) davor, das Handy öffentlich an einem USB-Port zu laden. So heißt es auf Twitter: „Vermeiden Sie kostenlose Ladestationen in Flughäfen, Hotels oder Einkaufszentren. Kriminelle haben Wege gefunden, öffentliche USB-Ports zu nutzen, um Malware und Überwachungssoftware auf Geräten einzuführen.“
Neu ist die Masche dabei nicht. Carsten Dietrich, Sicherheitsexperte der „International Business Machines Corporation“, besser bekannt als IBM, erklärte TRAVELBOOK bereits vor einigen Jahren: „Es ist nun mal so, dass der Anschluss, mit dem man an diesen Ports andockt, gleichzeitig für die Ladefunktion und die Datenübertragung zuständig ist. Das bedeutet, dass das Handy beim Laden sehr empfindlich für Angriffe jeder Art ist, und solche Angriffe finden sehr häufig statt.“
Das ganze Verfahren nennt sich „Juice Jacking“ – mehr Details dazu lesen Sie bei unseren Kollegen von TECHBOOK.
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Zwar gibt es mittlerweile Handys, die bei einer solchen Verbindung fragen, ob während des Ladens auch Daten übertragen werden sollen. Diese Funktion gibt es beispielsweise bei iPhones oder Android. Hier sollte man unbedingt angeben, dass keine Daten übertragen werden sollen. Doch auch solche Funktionen sind laut IT-Sicherheitsexperten keine Garantie. Auch gibt es mehrere Tools auf dem Markt, die wie eine Art „Kondom“ auf den USB-Anschluss des eigenen Kabels gestülpt werden und vor Schadsoftware und Datenklau schützen sollen.
Sogar bei diesen Tools sagt Dietrich jedoch, dass sie keine hundertprozentige Sicherheit bieten, wenn man sein Handy öffentlich an einem USB-Port laden möchte. „Selbst wenn es jetzt noch keine bekannte Software geben sollte, die so ein Tool überwinden kann, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis es auch so etwas gibt. Meiden Sie USB-Ladestationen am besten immer. Die sicherste Methode, sein Handy zu laden, ist eine reguläre Steckdose und das eigene Aufladekabel mit eigenem Charger oder eine Powerbank.“