21. November 2024, 17:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein außergewöhnliches Wetterphänomen bewegt sich gerade auf Deutschland zu. Zwischen Freitag und Samstag soll sich ein sogenannter „Bomben-Zyklon“ formieren und in die Richtung der Britischen Inseln bewegen. Auch Deutschland könnte von den Auswirkungen betroffen sein.
Heftige Regenfälle, orkanartige Winde – Amerika erlebt derzeit das, was uns in Deutschland und Europa auch erwarten könnte in den nächsten Tagen. Denn in der Nähe der Britischen Inseln entsteht zwischen Freitag, dem 22. November und Samstag, dem 23. November ein „Bomben-Zyklon“, dessen Auswirkungen wir auch hierzulande zu spüren bekommen.
Übersicht
Was ist ein „Bomben-Zyklon“?
In der Meteorologie wird dieses Phänomen laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net auch Bombogenese genannt. Im Grunde bezeichnet man damit „ein Tiefdruckgebiet, was sich binnen 24 Stunden sehr schnell verstärkt“, so Jung. Der Begriff wird verwendet, wenn der Druck im Inneren eines Tiefs innerhalb von 24 Stunden um mehr als 24 Hektopascal sinkt. Bei der kommenden Bombogenese vor den Britischen Inseln sind es voraussichtlich sogar 32 bis 34 Hektopascal innerhalb eines Tages. Dementsprechend erwartet man in der Nähe des Tiefs auch Orkanböen von bis zu 150 Kilometer pro Stunde.
Ausläufer des „Bomben-Zyklons“ steuern auf Deutschland zu
Auch wenn bei uns nicht allzu heftige Winde wie auf den Britischen Inseln zu erwarten sind, so kommen hier in Deutschland doch einige Ausläufer der Bombogenese an. Diese äußern sich laut Dominik Jung mit Winden von maximal 100 Kilometern pro Stunde an der Küste. In den Gipfellagen vom Harz kann es mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde sogar zu Orkanböen kommen. Der heftige Wind könnte Bäume umstürzen lassen, Dächer beschädigen und eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen. Tiefere Lagen erfahren dafür nur Winde von etwa 60 bis 80 Kilometern pro Stunde.
„Bomben-Zyklon“ beendet Wintereinbruch
Ein weiterer Nebeneffekt des „Bomben-Zyklons“ für Deutschland ist, dass dieser warme Luftmassen aus Spanien, Portugal und dem Mittelmeerraum nach Deutschland drückt. „Das heißt, die derzeitige winterliche Episode ist dann beendet“, so der Wetterexperte. Spätestens am Sonntag sind dann deutschlandweit Temperaturen von 10 bis 17 Grad zu erwarten.
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Zyklone, Hurrikans und Tornados – was ist der Unterschied?
Was ist der Unterschied zwischen einem Hurrikan, einem Zyklon und einem Taifun? Streng genommen gibt es keinen. Alle drei Begriffe beschreiben dasselbe Wetterphänomen – einen tropischen Wirbelsturm. Der Unterschied liegt lediglich im Entstehungsgebiet, was auch die jeweilige Bezeichnung bestimmt. Tornados entstehen laut „ARD alpha“ hauptsächlich über Land, vor allem in Nordamerika, und wirken lokal begrenzt. Ein Taifun bildet sich im nordwestlichen Pazifik vor den Küsten Ost- und Südostasiens, während ein Zyklon im Indischen Ozean entsteht. Ein Hurrikan hingegen entwickelt sich im Nordatlantik oder nordöstlichen Pazifik und tritt typischerweise vor der amerikanischen Küste auf. Die Hurrikan-Saison im Atlantik beginnt meist im Juni und endet im November. Auch das Wetterphänomen El Niño kann zur Entstehung solcher Wirbelstürme beitragen.
Damit sich ein tropischer Wirbelsturm entwickeln kann, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein: Die Meeresoberfläche muss eine sehr hohe Temperatur von mindestens 26 Grad Celsius aufweisen, und es muss eine ausreichend große zusammenhängende Wasserfläche vorhanden sein, aus welcher der Sturm seine Energie schöpfen kann. Außerdem ist die Corioliskraft entscheidend, die durch die Erdrotation entsteht und die Windströmungen beeinflusst. Auf der Nordhalbkugel werden Winde nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt, wodurch sich die Luftmassen verwirbeln und Wirbelstürme entstehen können.