26. Februar 2024, 15:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
… ein kleiner Inselstaat im Mittelmeer. Einer, den man vielleicht nicht sofort im Kopf hat, wenn man überlegt, welches das wärmste Land Europas sein könnte. Aber einer, der die Reise lohnt – wegen der Wärme, aber auch aufgrund der vielen schönen und spannenden Orte, die man dort entdecken kann. Übrigens ist das wärmste Land nicht das mit den höchsten Tagestemperaturen. TRAVELBOOK informiert, wo es wann in Europa am wärmsten ist.
Mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 20,28 Grad Celsius ist Malta das wärmste Land in Europa. Damit überholt der kleine Inselstaat zwischen Sizilien und Nordafrika das im Schnitt 19,84 Grad warme Zypern ebenso wie das durchschnittlich 16,09 Grad warme Portugal – und etliche andere Länder, auf die man vielleicht als wärmstes Land Europas getippt hätte.
Das Klima im wärmsten Land Europas
Malta liegt im Mittelmeer und hat ein mediterranes Klima. Im Sommer ist es in dem Inselstaat oft warm bis heiß. Die Mittelwerte liegen dann zwischen 25 und 30 Grad, das Thermometer klettert aber auch mal auf Werte oberhalb der 35-Grad-Grenze. Dabei bleibt es meist trocken. Auch im Winter ist es auf Malta noch angenehm mild. Die Tiefstwerte liegen bei zehn Grad, nicht selten klettern sie aber auf 15 Grad an und auch Werte über 20 Grad können im Winter vorkommen. So richtig kalt wird es also nicht. Ein Grund, weshalb Malta auch im Winter als gutes Reiseziel gilt. Vergleichsweise viele Regentage gibt es übrigens zwischen November und Februar, den Rest des Jahres regnet es selten.
Auf Zypern ist es heißer als auf Malta
Obwohl es das im jährlichen Durchschnitt wärmste Land Europas ist, ist Malta nicht das Land mit den heißesten oder auch den meisten heißen Tagen. Vergleicht man Maltas Klimadaten mit denen des zweitwärmsten Land Europas, zeigt sich, dass letzteres im Tagesdurchschnitt heißer ist: Maltas Tageshöchsttemperatur liegt bei 23,2 Grad, in Zypern klettern die Tageshöchsttemperaturen im Schnitt auf 25,7 Grad. Auch eine Statistik zu den Ländern in Europa mit den meisten Hitzestress-Tagen im Jahr 2020 unterstreicht, dass Zypern in Sachen Hitze die Nase vorn hat. In dem Jahr gab es in dem Mittelmeerstaat an 96 Tagen Temperaturen von mindestens 32 Grad. Die Türkei folgt mit 63,3 Tagen und Portugal mit 58,9. Malta taucht in dieser Statistik nicht auf.
Der Grund für die vermeintliche Diskrepanz zeigt sich, wenn man einen Blick auf die Tiefstwerte legt. Die liegen in Malta im Tagesdurchschnitt bei 16 Grad. In Zypern ist der durchschnittliche Tagestiefstwert bei 15,2 Grad. Auch der Blick auf die Jahreswetterkarte erklärt, wieso Malta an der Spitze steht und nicht Zypern: In Zypern schwanken die Temperaturen weit mehr als auf Malta. Hier finden sich etwa Januar-Tiefstwerte von sechs Grad und Juli/August-Höchstwerte von 35 Grad. Malta ist konstanter und wohl auch deshalb im gesamten Durchschnitt wärmer.
Die wärmsten und kältesten Länder in Europa
Grundlage der Aussage, dass Malta das wärmste Land Europas ist, ist eine Tabelle der Informationsplattform „Trading Economics“. Diese ermittelte nicht nur das wärmste Land in Europa und alle, die darauf folgen, sondern auch die kältesten. Wenig überraschend steht Russland hier mit einer eisigen Durchschnittstemperatur von -3,64 Grad am Listenende und damit an der Spitze der kältesten Länder. Ob damit nur der auf dem europäischen Kontinent liegende Teil gemeint ist, ist unklar. Gefolgt wird Russland in der Kälte-Skala von den Skandinaviern Norwegen mit durchschnittlich 2,06 Grad und Finnland mit 2,3 Grad. Deutschland liegt auf dem 27. Platz der wärmsten Länder in Europa. Die Daten sind aus Dezember 2021. Die Liste im Überblick:
- Malta: 20,28 Grad
- Zypern: 19,84 Grad
- Portugal: 16,09 Grad
- Griechenland: 14,89 Grad
- Spanien: 14,25 Grad
- Monaco: 13,62 Grad
- Italien: 13,5 Grad
- San Marino: 12,95 Grad
- Albanien: 12,92 Grad
- Türkei: 12,63 Grad
- Bulgarien: 11,98 Grad
- Kroatien: 11,95 Grad
- Serbien: 11,67 Grad
- Frankreich: 11,57 Grad
- Ungarn: 11,57 Grad
- Mazedonien: 11,42 Grad
- Moldawien: 10,94 Grad
- Bosnien und Herzegowina: 10,66 Grad
- Belgien: 10,47 Grad
- Niederlande: 10,39 Grad
- Rumänien: 10,35 Grad
- Montenegro: 10,2 Grad
- Irland: 9,95 Grad
- Slowenien: 9,9 Grad
- Isle of Man: 9,89 Grad
- Luxemburg: 9,81 Grad
- Deutschland: 9,49 Grad
- Ukraine: 9,38 Grad
- Großbritannien: 9,38 Grad
- Dänemark: 8,92 Grad
- Slowenien: 8,78 Grad
- Polen: 8,75 Grad
- Tschechien: 8,5 Grad
- Andorra: 8,43 Grad
- Liechtenstein: 7,42 Grad
- Österreich: 7,35 Grad
- Belarus: 7,33 Grad
- Litauen: 7,28 Grad
- Lettland: 6,81 Grad
- Faröer Inseln: 6,5 Grad
- Schweiz: 6,42 Grad
- Estland: 6,28 Grad
- Schweden: 3,02 Grad
- Island: 2,4 Grad
- Finnland: 2,3 Grad
- Norwegen: 2,06 Grad
- Russland: -3,64 Grad
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2023 war das zweitwärmste Jahr in Europa
Das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, Copernicus, schreibt in einer Zusammenfassung zum Klima 2023, die Durchschnittstemperatur habe in Europa im vergangenen Sommer 19,63 Grad betragen. Damit sei der 2023-er Sommer der fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. „Während der Saison erlebte Europa Hitzewellen, darunter auch Meereshitzewellen, wobei mehrere tägliche Temperaturrekorde gebrochen wurden und die Bedingungen an Land weit verbreitet überdurchschnittlich trocken waren“, heißt es seitens der Klimabeobachter.
Dahingegen hätten starke Niederschläge ab dem Frühjahr überall auf dem Kontinent zu Überschwemmungen geführt. Sowohl der Winter (Dezember 2022 – Februar 2023) als auch der Herbst (September-November) seien sogar die zweitwärmsten in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Insgesamt war 2023 laut der Klimaexperten das zweitwärmste Jahr in Europa. Die Temperaturen hätten den Durchschnitt von 1991 bis 2020 mit 1,02 Grad überholt. Gleichzeitig war es 0,17 Grad kühler als im Jahr 2020.