21. Oktober 2022, 16:32 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Verschwörungstheoretiker nennen die Streifen am Himmel „Chemtrails“, weil sie glauben, es handele sich um absichtlich von den Flugzeugen versprühte Chemie. In Wahrheit sind es jedoch einfach nur um Kondensstreifen, die aber durchaus interessante Schlussfolgerungen zulassen – und zwar über das Wetter.
Wenn die Sonne scheint und der Himmel blau ist, sieht man sie fast immer: Kondensstreifen. Jeder weiß, dass Flugzeuge dafür verantwortlich sind. Für Verschwörungstheoretiker sind es sogenannte „Chemtrails“ (z. Dt.: Chemie-Streifen), die zum Ziel haben, Menschen zu vergiften oder absichtlich das Klima der Erde zu verändern. Tatsächlich handelt sich um Feuchtigkeit und Verbrennungspartikel, die aus den Triebwerken der Flugzeuge austreten.
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Nichts anderes als normale Wolken
Diese Partikel dienen als sogenannte Kondensationskerne: Bei feuchter Luft lagert sich Wasser an die Kerne an. „Dieses Konstrukt wächst und wird von uns als Kondensationsstreifen wahrgenommen“, erklärt Thomas Dümmel, Meteorologe an der Freien Universität Berlin. Die Streifen seien nichts anderes als normale Wolken. Da die Entstehung etwas dauert, sehe man einen Kondensstreifen nicht direkt hinter dem Flugzeug.
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Wer Kondensstreifen am Himmel beobachtet, kann Prognosen über das Wetter treffen. Wenn die Streifen sehr lang sind und nicht sofort verschwinden, ist die Luft in Flughöhe besonders feucht. „Feuchte Luft ist ein Anzeichen für einen bevorstehenden Wetterwechsel“, erklärt Dümmel.
Umgekehrt gilt: Kurze oder keine Kondensstreifen am Himmel deuten darauf hin, dass die Luft sehr trocken ist. „Beobachter können dann davon ausgehen, dass das Wetter erstmal schön bleibt“, sagt Dümmel. Verzerrte oder ausgebreitete Kondensstreifen deuten auf starken Wind auf der Höhe des Flugzeuges hin.
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