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Würmer, Spinnen, Exkremente

12 Museen, in denen Sie sich garantiert ekeln

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TRAVELBOOK Redaktion

11. Dezember 2014, 10:58 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Zu den Stationen einer Sightseeing-Tour gehört oft auch ein Museum. Doch in manchen möchte man gar nicht so genau hinschauen, was sich da hinter Vitrinen und in Schaukästen präsentiert: Spinnen und Würmer, Gehirne und Geschwülste, Kot & Co. TRAVELBOOK zeigt 12 besonders eklige Museen.

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Zunächst eine kleine Begriffsbestimmung: Was ist eigentlich „eklig“? Der Duden lehrt uns, dass der – meist subjektiv wahrgenommene – Begriff etwas beschreibt, das „in seinem Auftreten unangenehm“ ist. Folgen wir also dieser Definition und begeben uns auf die Suche nach entsprechenden Exponaten, Ausstellungen oder auch ungebetenen Museumsgästen. TRAVELBOOK nimmt Sie mit in 12 Museen mit erhöhtem Ekel-Faktor.

Würmer Down-Under

Das Giant Earthworm Museum – oder auch „The Wonder From Down Under“ – im australischen Bundesstaat Victoria macht auch von außen seinem Namen alle Ehre. In Form eines gigantischen Regenwurms widmet sich das 100 Meter lange Museum dem „Giant Gipsland Earthworm“ oder auch „Megascolides australis“ – den man zunächst in den 1870er Jahren fälschlich als Schlange identifizierte. Hier lernt man alles über den glitschigen Wurm, so auch, dass er im Durchschnitt einen Durchmesser von 2,5 Zentimetern und eine Länge von 91 Zentimetern erreicht. Die Würmer leben tief unter der Erde des Bass River Valley im südlichen Gippsland und kommen nur an die Oberfläche, wenn sie durch starken Regen nach oben gedrückt werden.

Lima: Gehirne im Glas

Die Sammlung des Gehirnmuseums in Lima (Peru) umfasst etwa 3000 menschliche Gehirne und diente bis 2006 ausschließlich Forschungszwecken. Seitdem sind an die 300 in Formaldehyd eingelegte Hirne auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu sehen sind sowohl gesunde Exemplare als auch solche, deren Nervensystem erkrankt ist oder an angeborenen Missbildungen litt. Neben der großen Ansammlung von Gehirnen finden sich auch Instrumente, die man braucht, um solche zu untersuchen, etwa ein 30 Zentimeter langes Seziermesser. Zu den „Highlights“ der Ausstellung zählt das Gehirn eines Patienten mit der sehr seltenen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit – na dann: viel Spaß!

Geruchsproben für den Brechreiz

Zugegeben, ein Museum im klassischen Sinne ist das Berliner Re_Search Labor von Sissel Tolaas nicht: Über 6700 Gerüche hat die norwegische Duftexpertin und Chemikerin hier in kleinen Aluminiumfläschchen gesammelt. Darunter findet sich der Gestank von verfaulten Eiern, Schweiß oder stinkendem Urin. Ihr Archiv wurde unter anderem im Museum of Modern Art (MoMa) in New York oder im Dresdener Militärhistorischen Museum der Bundeswehr genutzt. Ihre eigene Ausstellung „Smell and Communication: Art & Research“ war unter anderem in Den Haag und Luxemburg zu finden.

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Immer auf der Suche nach den verschiedensten Gerüchen: Sissel Tolaas bei der Arbeit in ihrem Berliner Büro. Foto: dpa Picture-Alliance

Mumifizierte Ratten und Amys Haufen

Seit dem November 2014 findet man im Viktor Wynd Museum of Curiosities, Fine Art & Natural History in London die Kollektion des Künstlers und Sammlers Viktor Wynd. Sie hält allerlei Kuriositäten bereit: doppelköpfige Skelettmodelle, ausgestopfte und mumifizierte Tiere oder auch ein vermeintlich echtes Häufchen der verstorbenen Sängerin Amy Winehouse höchstpersönlich.

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Die mumifizierte Ratte ist eines der ekligsten Ausstellungsstücke der Sammlung. Foto: Getty Images

Japan: Parasit sucht Wirt

Wer sich für Organismen interessiert, die sich von Körperflüssigkeiten anderer Lebewesen ernähren, ist im Meguro Parasitological Museum, dem weltweit einzigen Museum seiner Art, bestens aufgehoben. Das kleine Museum nahe Tokio entstand 1953 aus der Privatsammlung des Wissenschaftlers Satoru Kamegai und veranschaulicht auf zwei Stockwerken allerlei Parasitenarten mit etwa 300 Proben. Erschreckend ekelhaft, wenn man bedenkt, dass sie alle aus Mensch oder Tier entfernt wurden – darunter auch ein knapp 9 Meter langer Bandwurm.

Die Geschwulst von Lincolns Mörder

Das Mütter Museum in Philadelphia widmet sich der über 200-jährigen Medizingeschichte in den USA. Ein Großteil der Ausstellungstücke von anatomischen Proben, Modellen und medizinischen Instrumenten geht auf die persönliche Sammlung von Dr. Thomas Dent Mütter zurück. Die Ekel-Höhepunkte: ein Teil von Albert Einstein’s Gehirn, ein modellierter Frauenkopf mit langem Horn und die Geschwulst von Abraham Lincolns Attentäter, John Wilkes Booth. Die abstoßenden, wenn auch lehrreichen Exponate ziehen jährlich etwa 130.000 Besucher an. „Nichts für Zartbesaitete oder Kinder“ stellt ein Tripadvisor-Nutzer fest.

Im Video bekommen Sie – unterlegt mit passender Gruselmusik – einen Überblick über die Ausstellungsstücke:

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Verwesender Waschbär in Berlin

„Ei, wer hat euch denn eingeladen?“, sprach das tapfere Schneiderlein, bevor er im Grimm’schen Märchen sieben Fliegen auf einen Streich erledigte. Die Märchenfigur würde bei so vielen ungebetenen Hausgästen, wie sie derzeit im Berliner Museum für Naturkunde zu sehen sind, wohl verrückt werden. Die Sonderausstellung „Fliegen“ widmet sich den penetranten Plagegeistern und soll vor allem zeigen, wie sehr das „natürliche Putzkommando“ und ihr Nutzen für die Umwelt unterschätzt werden. Das Ekel-Highlight: In einem Glaskasten kann man den Verwesungsprozess eines Waschbären verfolgen und zuschauen, wie sich die Fliegen am Kadaver weiden und ihre Eier darin ablegen. Zu sehen ist die Zweiflügler-Ausstellung noch bis zum 15. Januar 2015.

Odditorium mit Schrumpfkopf

Die berühmten Ausstellungen von Ripley’s Believe It or Not! gehen auf den Journalisten Robert Ripley zurück, der sich mit kuriosen Gegenständen und skurril aussehenden Personen beschäftigte. Seit den 1930er Jahren gab es dann sogenannte „Odditorien“ (engl. „odd“, sonderbar), in denen Fotos, Nachbildungen oder Originale gezeigt wurden. Dabei dreht sich alles um Kuriositäten, Naturwunder und Rekorde: die längsten Fingernägel, Schrumpfköpfe, ein Original Vampir-Tötungsset aus dem 19. Jahrhundert. Über 80 Attraktionen – Aquarien, Wachskabinette, Labyrinthe und vieles mehr – gibt es bereits auf der ganzen Welt. Einer der berühmtesten Standorte befindet sich in Hollywood.

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Ein Mann hängt mit einer Art Fleischerhaken an der Decke in. Foto: Getty Images

Ein Mikroben-Zoo in Amsterdam

Wer das kennenlernen möchte, was mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist, sollte den Mikroben-Zoo Micropia in Amsterdam bei der Sightseeing-Tour nicht auslassen. Zu wissen, welche Millionen von Mikroorganismen an und in uns leben, ist nicht jedermanns Sache. Denn wer möchte schon hören, dass er etwa 1,5 Kilogramm an Mikroben in seinem Körper hat und diese dann auch noch sehen? Und nicht nur die ungefährlichen Kleinstlebewesen werden einem vor Augen geführt – auch das Ebola- und HI-Virus sind als Modell zu finden.

Lesen Sie auch: Neue Attraktion in Amsterdam – Der erste Mikroben-Zoo der Welt

Ein Pavillion voller Spinnen in L.A.

Besucher mit ausgeprägter Spinnenphobie erwartet im Natural History Museum in Los Angeles der blanke Horror. Im Spider Pavilion kann man einige Wochen im Jahr unter freiem Himmel auf Tuchfühlung mit über 300 krabbelnden Achtbeinern gehen. Es erwarten Sie unter anderen die goldene Seidenspinne, Taranteln und achtäugige Springspinnen.

Im Video können Sie den Spider Pavilion kennenlernen (Achtung: Nicht für Arachnophobiker geeignet!):

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Kot & co. in Tokio

Das Miraikan in Tokio, Japans Nationales Museum für Zukunftsforschung und Innovation, hat sich ebenfalls das Prädikat „ekelhaft“ verdient. Denn hier wird thematisiert, was niemand vermeiden und leugnen kann – aber nicht schön anzusehen ist: der Kot. In der temporären Ausstellung „Toilet!? – Human Waste & Earth’s Future“ dreht sich alles rund um das große Geschäft. Ein Highlight ist die übergroße Rutsche in Toilettenform, auf der man sich selbst wie ein Exkrement fühlen kann. Wer jetzt schon kurz davor war, ein Flugticket nach Tokio zu buchen, wird leider enttäuscht. Die Ausstellung ist bereits beendet. Aber vielleicht kann das Online-Museum für Scheiße darüber hinweg trösten. Das Portal erklärt und zeigt alles über Herkunft, Konsistenz und Abtransport des Stuhlgangs.

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Die Ausstellung zeigt die sieben verschiedenen Formen von Kot. Foto: Getty Images
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Ratten im Louvre

Zu guter Letzt ein Museum, das weder Schrumpfköpfe noch tote Tiere zeigt, sondern berühmte historische Kunst: der Pariser Louvre. Seit kurzem sind es nicht nur die historischen Gemälde von Schlachten und Massakern, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Wie der Focus meldet, litt der Museumspark im Sommer stark unter einer Ratten-Plage. Die Nager hatten es sich zwischen den Besuchern gemütlich gemacht und sich schließlich unkontrolliert vermehrt.

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