9. Oktober 2024, 22:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der TRAVELBOOK Award findet dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt. Auch für 2024 wurden wieder die Trendreiseziele des kommenden Jahres ermittelt und ausgezeichnet. In der Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“ traten fünf Kandidaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeneinander an. Darunter auch: der österreichische Nationalpark Gesäuse.
Imposante Berge und die unberührte Natur Österreichs – der Nationalpark Gesäuse erhielt seinen Namen vom Tosen des Flusses Enns und von zahlreichen Bächen, denen Wandernde in dem wilden Tal in Österreich begegnen. Noch vor 200 Jahren praktisch unerschlossen, führt heute eine Straße durch das einst stille Tal in der Steiermark. Im Wettbewerb trat er gegen andere Naturparadiese wie den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, den Müritz-Nationalpark und den Nationalpark Berchtesgaden an. Den Gesamtsieg holte letztlich ein anderer Park, doch als Nominierte zählen alle zu den Gewinnern. Aber was genau macht den Nationalpark Gesäuse so besonders und anziehend?
Nationalpark Gesäuse – Rundwanderung
Trotz seines Namensgebers ist das Gesäuse vergleichsweise ruhig. Die inzwischen wieder weitgehend unberührte Natur kann für Wanderungen genutzt werden, insbesondere Kletterfans finden dort aber ein ideales Gebiet mit zahlreichen Klettersteigen und befestigten Routen. Wer Zeit hat und Kondition, zudem etwas mehr als ein wenig Erfahrung, der macht die Gesäuse-Hütten Rundtour. Insgesamt 123 Kilometer zum Teil sehr schwere Wanderwege sind zu bewältigen. Übernachtet wird in den zehn der elf Schutzhütten im Gesäuse. Zwei Wochen Zeit sollte man dafür schon einplanen. Da der Weg jedoch immer wieder die Zivilisation berührt, kann man die Tour auch abkürzen.
Was sich besonders lohnt, ist in jedem Fall eine Übernachtung in einer der Hütten, die weitab der Straße geschützt hinter Berggipfeln stehen. Es gibt wenige Stellen in Österreich, wo man der Natur in den Bergen noch so nahe sein kann.
Stift Admont – Tor zum Gesäuse
Das Tor zum Gesäuse ist das Stift Admont, dessen Besichtigung zu einem Urlaub im Gesäuse einfach dazugehört. Von dort aus wurden im 19. Jahrhundert die Erstbesteigungen gestartet, aber auch wissenschaftliche Expeditionen. Einen Einblick in die Ökologie des Ennstals gibt es kindgerecht im sogenannten Weidendom.
Besonders empfehlenswert zum Kennenlernen ist der Lehrpfad Lettmair Au vom Weidendom aus. Es gibt zwei Pilgerwege, und natürlich zahlreiche Wanderwege, die an einem Tag zu bewältigen sind.
Nationalpark Gesäuse – Unterkünfte
Wer längere Zeit im Gesäuse Urlaub machen will, hat weniger Auswahl als in bekannteren Urlaubszentren. Gerade einmal zwei Hotels gibt es, einige Ferienwohnungen und Pensionen sowie Bauernhöfe, die Ferienplätze anbieten. Aber gerade diese Zurückhaltung macht ja den Reiz eines der letzten Wildwasserflüsse der Alpen aus – dem Gesäuse im Ennstal.
Österreichs Gesäuse – einer der besten Nationalpark der DACH-Region
Beim diesjährigen TRAVELBOOK Award hat der Nationalpark Gesäuse die Jury in der DACH-Region aus mehreren Gründen überzeugt. Mit einer Gesamtwertung von 120 Punkten konnte er besonders in den Kategorien Vielseitigkeit und Infrastruktur punkten, wo er jeweils 31 Punkte erreichte. Diese hohe Bewertung hob ihn deutlich von seinen deutschen und schweizerischen Mitbewerbern ab und glich damit die vergleichsweise geringere Punktzahl von 28 in der Kategorie Alleinstellungsmerkmale aus. Die weiteren Nominierten sind Berchtesgaden (D), der Schweizer Nationalpark (CH), der Müritz-Nationalpark (DE) und der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (DE) – wobei letzterer Gesamtsieger in dieser Kategorie geworden ist.
TRAVELBOOK AWARD 2024 Dieser deutsche Nationalpark zählt zu den besten in der DACH-Region
TRAVELBOOK AWARD 2024 Der Schweizer Nationalpark ist einer der besten der DACH-Region
TRAVELBOOK AWARD 2024 Dieser deutsche Nationalpark ist einer der besten in der DACH-Region
Methodik zum TRAVELBOOK Award
Wenn auch im Rahmen des TRAVELBOOK AWARDs 2024 am 9. Oktober die Spitzenreiter der jeweiligen Kategorien gekürt wurden, sind alle Nominierten bereits Gewinner. Sie alle haben es auf die Shortlist ihrer Kategorien geschafft. Diese hat die TRAVELBOOK-Redaktion anhand der jeweiligen Longlists erstellt – mit dem Fokus auf Trendreiseziele.
Die achtköpfige Fachjury hatte bereits bis Mitte Juli pro Shortlist-Destination und Kategorie einen ausführlichen Kriterienkatalog beantwortet. Dabei konnte pro Kriterium und Destination jeweils eine Punktzahl von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) vergeben werden. Dabei entschied die Jury in der Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“ über vier Kriterien: Alleinstellungsmerkmale, Infrastruktur, Vielseitigkeit und Trend-Faktor.
Text: Ulrich Lenhard