5. Juni 2020, 15:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Urlaube und Reisen haben sich dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie grundlegend verändert. Es gelten Sicherheitsmaßnahmen wie Sicherheitsabstände oder Maskenpflicht, überfüllte Orte wie Strände oder Touristen-Attraktionen darf es nicht geben, solange die Gefahr durch das Virus nicht gebannt ist. Das hat weitreichende Auswirkungen, auch auf die Art des Reisens. Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen verzeichnen in dieser Zeit eine besonders gesteigerte Nachfrage. Wie sieht es da mit den Preisen aus? TRAVELBOOK hat nachgefragt.
Urlaub im Hotel hat den großen Nachteil, dass sich dort viele Menschen aus mehreren Haushalten unter einem Dach aufhalten. Dabei gilt es eigentlich zu vermeiden, dass sich viele Personen an bestimmten Kontaktpunkten gleichzeitig treffen – was ohne den nötigen Sicherheitsabstand mitunter schwierig sein kann. Beim Empfang an der Rezeption kann das problematisch werden, beim Essen im Restaurant, am Pool oder grundsätzlich in öffentlich zugänglichen Räumen des Hotels.
Diese Probleme gibt es bei der Buchung eines Ferienhauses nicht. Dort können mehrere Personen eines Haushalts oder auch eines weiteren befreundeten Haushalts mehr oder weniger ungestört Urlaub machen. Kommt dann noch ein großer Garten oder eine Terrasse hinzu, klingt das nach einem in diesen Zeiten entspannten Urlaub. Kein Wunder also, dass Ferienhaus-Suchmaschinen im Internet wie beispielsweise fewo-direkt, Hometogo oder Casamundo aktuell extrem beliebt sind.
„Die Nachfrage steigt mit jeder Ankündigung von Lockerungen von Reisewarnungen stark an“, bestätigt Jonas Upmann, Sprecher der Suchmaschine Hometogo, auf TRAVELBOOK-Nachfrage. „Im Vergleich zum vergangenen Jahr sehen wir aktuell sogar eine Steigerung der Nachfrage um bis zu 50 Prozent.“
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Sind die Preise für Ferienwohnungen gestiegen?
Heißt das also, dass schon alles ausgebucht ist für diesen Sommer? Nein, sagt Upmann. Denn es „gibt tatsächlich noch in vielen Regionen verfügbare Unterkünfte“, und es werde auch immer wieder etwas frei aufgrund von Stornierungen oder Urlaubsplanänderungen. Wichtig ist es, flexibel zu sein, bestätigt auch Upmann. Womöglich ist in dem geplanten Urlaubsort die gewünschte Unterkunft schon ausgebucht – denn neben Hotels gilt mitunter auch für Ferienhäuser und -wohnungen, dass sie nicht 100 Prozent ihrer Betten zur Verfügung stellen dürfen. Es gilt mancherorts eine Kapazitätsbeschränkung aufgrund von Corona.
Wer also mal einen Blick weg von den beliebten und somit auch schnell ausgebuchten Regionen wie die Ostsee wirft, kann durchaus noch fündig werden. Je weiter die Unterkunft weg vom Strand oder einem Anziehungspunkt wie einem schönen See oder einer Naturregion wie dem Elbsandsteingebirge liegt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, eine passende und günstige Unterkunft zu finden.
Apropos – wie sieht es mit den Preisen aus? Gesteigerte Nachfrage bei weniger Kapazitäten müsste doch eigentlich heißen, dass Ferienwohnungen und -häuser teurer werden. Dem ist aber nicht so, sagt Upmann. „Wir konnten bei unseren Auswertungen keinen Corona-Effekt feststellen. Allerdings sind in vielen Regionen, wie jedes Jahr, die günstigen Unterkünfte oft früher ausgebucht.“ Deshalb gebe es an den Hotspots oft nur noch die teureren Unterkünfte, was den Eindruck erwecke, dass es jetzt teurer werde. „Wir können aber nicht bestätigen, dass zum Beispiel Vermieter die Preise angehoben hätten.“
Auch Christian Smart, Deutschland-Chef des Reisevermittlers Travelzoo, bestätigte auf TRAVELBOOK-Nachfrage, dass Ferienunterkünfte nicht grundsätzlich teurer geworden sind.
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Wenn man sich also ein bisschen Zeit nimmt und bei Urlaubszeit und Ort flexibel ist, dann stößt man auf den Ferienhaus-Suchmaschinen mitunter noch auf richtige Urlaubs-Schnäppchen.