27. Mai 2016, 10:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Jahrtausende alte Kultur, moderne Architektur, Strand, Berge und Wüste: Israel vereint krasse Gegensätze auf einem Gebiet, das nur halb so groß ist wie die Schweiz. Bei TRAVELBOOK verraten 6 Reiseblogger, die das „Heilige Land“ schon bereist haben, ihre besten Tipps.
Der Carmel-Markt in Tel Aviv
Beatrice Anton, die auf ihrem Blog reisezeilen.de regelmäßig auch über Israel schreibt, empfiehlt einen Besuch beim Carmel-Markt (Shuk Ha’Carmel) in Tel Aviv: „Hier buhlen nicht nur Berge an Obst und Gemüse um die Aufmerksamkeit der Käufer – es gibt Käse und Backwaren, Oliven und Gewürze, aber auch Fleisch, Geflügel und Süßigkeiten in verschwenderischer Fülle. Einheimische und Touristen drängen sich durch die engen Gassen und feilschen um die besten Angebote. Während es an einigen Ständen vergleichsweise ruhig zugeht, preist ein paar Meter weiter ein lautstarker Verkäufer seine Waren an. Köstliche, frisch gepresste Säfte, Falafel und Schawarma, mit Kardamom gewürzter orientalischer Kaffee – an jeder Ecke kitzelt ein neuer Geruch die Nase. Wer Street Food probieren will, ist hier genau an der richtigen Stelle, denn in den kleinen Garküchen, Cafés und Restaurants rund um den Markt kann man gut und günstig essen. Öffnungszeiten: jeden Tag außer Samstag.“
Auch interessant: »Reiseblogger haben alle Angst um ihr Image
Tel Avivs ältestes Stadtviertel
Reisebloggerin Antje Seeling von delicioustravel.de liebt die lässige Metropole Tel Aviv mit ihrem 14 Kilometer langen Strand, der sich vom Hafen im Norden bis nach Jaffa am Südende streckt. „Besonders schön finde ich Neve Tzedek, direkt hinter dem Strand, in Höhe des Charles-Clore-Parks. Der älteste Teil der Stadt hat sich in letzter Zeit neu erfunden – vom Armenviertel zum In-Quartier. Du bummelst durch die engen Gassen mit ihren hübsch renovierten Häusern, liebevoll mit Blumen geschmückt. Stöberst in den kleinen Boutiquen und Galerien, genießt ein Glas vom hervorragenden israelischen Wein. Und das Meer glitzert in Sichtweite. Den Aperitif nimmst du am besten bei Suzanna in der Shabazi Street und ziehst anschließend ein paar Häuser weiter ins Dallal zum Abendessen. Am Ende der Straße liegt HaTachana, der alte Bahnhof von Neve Tzedek. Früher war hier die Endstation für die Züge aus Jerusalem. Heute findest du zwischen den Gleisen Läden mit Klamotten und Accessoires und mehrere Restaurants. Ein Platz, den Touristen und Einheimische gleichermaßen lieben.“
Lesen Sie auch: Neve Tzedek – Tel Avivs Viertel der Milliardäre
Wellness am Toten Meer
Katja Wegener von wellness-bummler.de empfiehlt, während einer Israel-Reise auch einen Abstecher zum Toten Meer einzuplanen: „Schon rein optisch ist dieser Salzsee, der 428 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und umgeben ist von einer Kulisse aus sand- und salzhaltigen Bergen, faszinierend. Die Farbenpracht, die aufgrund des extrem hohen Salzgehaltes der Luft besonders morgens und in den Abendstunden, von hellblau über pastell-rosa bis samtiges hellbraun reicht, finde ich einmalig.
Den eigentlichen Wohlfühleffekt aber hat das Bad im Toten Meer. Ich glaube, genauso muss sich ein Gummiball fühlen, wenn er unter Wasser gedrückt und dort losgelassen wird. Langsam versuche ich, mich auf den Rücken zu legen – und schwupps schießen meine Beine an die Oberfläche. Einmal oben liegt es sich sehr gemütlich. Jetzt bekommt der Satz ’schwerelos vor sich hindümpeln‘ einen ganz neue Bedeutung. Sehr entspannend für die Muskulatur. Aufgrund seiner osmotischen Wirkung und den reichhaltigen Mineralien wirkt sich das Wasser positiv auf die Haut aus. Besonders Menschen mit Schuppenflechte oder Neurodermitis erhoffen sich Linderung durch diese Kombination aus Sonne, Salz und Wasser. Samtig, fast ölig fühlt die Haut sich an, als ich nach knapp 10 Minuten aus dem zähflüssigen Wasser steige.“
Sonnenaufgang über dem Toten Meer
Felicia Hargarten vom Backpacking & Adventure Travel Blog Travelicia hatte eins ihrer schönsten Israel-Erlebnisse in der Wüste: „Der Sonnenaufgang über dem Toten Meer in Masada ist wunderschön. Dafür nehme ich jederzeit wieder das Wecker-Klingeln um 3.30 Uhr in Kauf. Der Ausblick, der auf dem Gipfel auf dich wartet, belohnt dich dafür 1000-fach! Masada ist ein Felsenfort, die letzte Festung der Juden, bevor sie ca. 70 n. Chr. von den Römern besiegt wurden. Inzwischen gibt es eine Seilbahn nach oben. Aber im Dunkel der Nacht den kurvigen ‚Snake Path‘ hinaufzukraxeln und die 400 Höhenmeter mit ein paar anderen netten Menschen zu bewältigen, macht eindeutig mehr Spaß. Oben angekommen setzt man sich auf die 2000 Jahre alten Ruinen und genießt den Moment, in dem die Sonne über die Bergspitzen klettert und alles um einen herum in ein warmes, rotes Licht hüllt… Unbeschreiblich!
Übernachtet habe ich übrigens im einzigen Hostel von Masada, so war ich morgens direkt am Berg. Das war sogar ziemlich luxuriös, mit Swimmingpool und großer Terrasse für den Sundowner, mitten in der israelischen Wüste. Achtung: Essen, Getränke und Bargeld besorgt man besser vorher, denn Supermarkt oder Geldautomat sucht man mitten in der Wüste vergeblich.“
Wo Jerusalem leicht und bunt ist
Bloggerin Ellen Gromann von patotra.com hat einen besonderen Tipp für Jerusalem: „Auch Jerusalem hat Ecken, an denen das Leben leicht und bunt ist. Der alte, bzw. der ‚erste Bahnhof‘ von Jerusalem ist ein solcher Ort. Dem gut 120 Jahre alten Bahnhof wurde vor wenigen Jahren neues Leben eingehaucht. Entstanden ist ein kultureller Treffpunkt mit Kleinkunstbühnen, gemütlichen, schicken Restaurants und Bars und bunten, kleinen Geschäften. Ein Ort, der mit seiner Leichtigkeit all die Schwere, die Jerusalem innerhalb der Stadtmauern verströmt, vergessen lässt. Von dort aus werden übrigens auch geführte Segway-Touren durch Jerusalem angeboten.“
Israel Neve Tzedek – Tel Avivs Milliardärsviertel
Ausgehen, Essen, Strände Die besten Reisetipps für Tel Aviv
1 Woche! Mit Route und Tipps Der perfekte Roadtrip durch Israel
Israel für Zu hause: Rezept-Idee
Süßkartoffel-Pommes mit Roquefort-Dip
Marianna Hillmer-Wiechmann vom Reiseblog weltenbummlermag.de hat dieses Rezept aus Israel mitgebracht, das einfach zubereitet ist und enormes Suchtpotential bietet.
Und so geht’s:
Zutaten für 2 Personen:
400 Gramm Süßkartoffel
50 Gramm Roquefort-Käse bzw. nach Geschmack
200 Gramm Joghurt
Zubereitung:
Süßkartoffeln mit Schale in Spalten schneiden. Mit Olivenöl, 2 bis 3 ganzen ungeschälten Knoblauchzehen, Oregano, Pfeffer und Salz auf einem Backblech bei 225 Grad Celsius in den Ofen schieben. Die Kartoffeln brauchen ca. 30-45 Minuten, bis sie fertig sind.
Der Dip:
Ein Stück Roquefort-Käse, am besten mit wenig anfangen, mit der Gabel zerdrücken und mit viel Joghurt verrühren. Kosten, ob’s mehr Joghurt oder mehr Käse sein darf. Mit Pfeffer und eventuell Salz abschmecken. Süßkartoffel-Spalten in den Dip tunken und genießen. Guten Appetit!