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Schlafen im Schaufenster – oder wie Sisi

7 außergewöhnliche Unterkünfte in Wien

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TRAVELBOOK Redaktion

27. Juli 2015, 10:25 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Bei Flüchtlingen, im Schaufenster, in einer Essigfabrik oder im Winzerzimmer – es muss nicht immer das schmucklose City-Hotel oder die Nobelherberge sein. Touristen in Wien bietet sich ein breites Angebot an außergewöhnlichen Unterkünften. Eine Auswahl.

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Schlafen im Schaufenster

Die Erfinder des „Urbanauts“ haben leerstehende Geschäfte zu Hotelzimmern umfunktioniert – zur Belebung der Innenstadt. Hier schlafen die Gäste quasi im Schaufenster. Seit 2011 gibt es die Unterkünfte im 4. Bezirk in der Nähe von Schloss Belvedere und neuem Wiener Hauptbahnhof, mittlerweile sind es fünf. Für das Frühstück braucht der Gast zum Beispiel in der Argentinierstraße nur ein paar Schritte laufen, schon ist er im urtümlichen Eckcafé „Goldegg“ – Kaffeehauskultur vom Feinsten. Zu jedem Apartment gehören zwei Leihfahrräder. Manche Taxifahrer haben allerdings so ihre Probleme mit dem Konzept. „Da bekommen wir ungläubige Anrufe mit der Frage: Und hier soll wirklich ein Hotel sein?“, erzählt Mitgründerin Theresia Kohlmayr.

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Ist das hier wirklich ein Hotel? Wer im „Urbanauts“ übernachtet, ist sich im ersten Moment nicht so sicher. Denn früher waren die Zimmer Ladenlokale. Foto: Urbanauts/Julian Mullan
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Einst Atelier, heute Touristenunterkunft: ein Zimmer im Urbanauts. Foto: Urbanauts/Monika Nguyen
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Plant ungewöhnliche Unterkünfte: Theresa Kohlmayr von Urbanauts. Foto: Bernd F. Meier

Fünf Apartements, 90 bis 105 Euro pro Woche, 120 bis 140 Euro am Wochenende. Kontakt: „Urbanauts“, Favoritenstraße 17, Tel.: 0043 1/2083904, E-Mail. Weitere Infos auf der Internetseite von Urbanauts

Bierbrauerei und Essigfabrik

Steckdosen baumeln an Kabeln von der Decke, Wasserleitungen verlaufen frei durch die Räume – ist das hier wirklich ein Hotel? Ja, ist es. Aber auch Essigfabrik und Bierbrauerei. Inhaber Erwin Gegenbauer will mit seinen „Wiener Gäste Zimmern“ vor allem Genussmenschen ansprechen. Seit 1992 produziert er im Wiener Arbeiterquartier Favoriten über 60 verschiedene hochwertige Essige. In der Mikrobrauerei nebenan reift Gegenbauersches Wiener Bier in Bio-Qualität heran. „Unsere Gäste nehmen am Betriebsleben teil. Wer nur ein Bett für die Nacht sucht, ist sicherlich falsch bei uns“, sagt Gästebetreuerin Katharina Winger. Morgens wird an der großen Tafel gemeinsam gefrühstückt. Wer will, kann die Betreiber beim Einkaufen und Kochen von Wiener Spezialitäten begleiten.

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Im „Wiener Gäste Zimmer“ ist die Einrichtung eher spartanisch. Kein Wunder, es handelt sich ja eigentlich auch um eine Bierbrauerei und Essigfabrik. Foto: Wiener Gäste Zimmer/Petra Meisel
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Baumelnde Steckdosen, Kabel, freiliegende Wasserleitungen: Im „Wiener Gäste Zimmer“ herrscht industrieller Charme. Foto: Wiener Gäste Zimmer/Petra Meisel
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«Wir sind kein Hotel, sondern zu allererst Essigfabrik und Bierbrauerei», sagt Gästebetreuerin Katharina Winger von der Herberge „Wiener Gäste Zimmer“. Foto: Bernd F. Meier

Fünf Gästezimmer, Einzelzimmer 95 Euro, Doppelzimmer 145 Euro inklusive Frühstück. Kontakt: „Wiener Gästezimmer“, Waldgasse, Tel.: 0043 1/6041088, E-Mail. Weitere Informationen auf der Website der Betreiber

Flüchtlinge als Mitarbeiter

Im Hotel Magdas nahe der Prater Hauptallee haben die Mitarbeiter eine viel weitere Anreise hinter sich als die meisten Gäste – es sind Flüchtlinge aus dem Irak, aus Afghanistan, Iran oder Nigeria. Unter dem Dach des Hauses kommen 27 Sprachen und 16 Nationen zusammen. „Kaum einer hat Hotelerfahrung. Für ihre Ausbildung haben wir fünf Hotelprofis und einen Jobcoach im Haus“, sagt Hotelmanager Sebastiaan de Vos, der gerade einmal 28 ist. Alle 20 Flüchtlinge sind fest angestellt – das ist wichtig für den Aufenthaltsstatus. Die Caritas gestaltete das ehemalige Pflegeheim und Obdachlosenquartier zum Hotel um, Spenden kamen von Bürgern und Betrieben.

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Fotos der Flüchtlinge zieren die Wände im „Hotel Magdas“ – sie arbeiten hier und sichern sich so ihren Aufenthaltsstatus. Foto: Bernd F. Meier
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Auch im „Hotel Magdas“ gibt es Leihfahrräder für die Gäste. Foto: Bernd F. Meier
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Der Niederländer Sebastiaan de Vos leitet das „Hotel Magdas“. Foto: Bernd F. Meier

78 Zimmer, Einzelzimmer ab 60 Euro, Doppelzimmer ab 70 Euro, Suiten ab 110 Euro. Kontakt: Hotel Magdas, Laufbergergasse 12, Tel.: 0043 1/7200288, E-Mail. Weitere Informationen auf der Internetseite des Hotels

Einlass per Smartphone

Einchecken an der Rezeption? Kann man sich sparen. Einlass ins Zimmer gewährt das Smartphone – per Eingabe des Buchungscodes. Auch sonst setzt das Coworking-Hotel, das erst Ende April aufgemacht hat, auf die Segnungen der digitalen Welt: Gästen werden 20 Arbeitsplätze in einem abgetrennten Bereich der Lobby bereitgestellt. Netzanschlüsse, Drucker, Scanner und ein leistungsstarkes WLAN sind vorhanden, ebenso Besprechungsräume. Das Konzept für das Hotel Schani haben Forscher des Stuttgarter Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation mit dem Hotel zusammen entwickelt. Ein bisschen Wiener Tradition gibt es aber trotzdem: Mit dem Kosenamen „Schani“ für Johannes wurden früher die Schankkellner im Lokal gerufen.

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Hip-modern sieht die Lobbybar im „Hotel Schani“ aus – dort ist Coworking angesagt. Foto: Bernd F. Meier
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Ein Standardzimmer im Coworking-Hotel „Schani“. Foto: Bernd F. Meier
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Benedikt Komarek ist Geschäftsführer des „Hotel Schani“. Foto: Bernd F. Meier

135 Doppelzimmer, Einzelzimmer ab 74 Euro, Doppelzimmer ab 84 Euro. Kontakt: Hotel Schani, Karl-Popper-Straße 22/Alfred-Adler-Straße 10 (Tel.: 0043 1/9550715, E-Mail. Weitere Informationen auf der Internetseite des Hotels

https://www.travelbook.de/ziele/staedte/tipps-fuer-oesterreichs-hauptstadt-was-man-in-wien-vermeiden-sollte

Boutique-Apartments

Die fünf aufwendig gestalteten Suiten des Chez Cliché liegen nur einen Steinwurf vom Stephansdom entfernt. Und sie sind überaus charmant: So besteht etwa die Beleuchtung nicht aus modernen LED-Leuchten, sondern aus Glühlampen mit Kohlefaden. Ebenso familiär ist die persönliche Betreuung: Abholung am Flughafen, auf Wunsch Personal-Shopping-Touren oder die Begleitung zu Sehenswürdigkeiten. Amerikaner, Russen, Chinesen und Araber zählen zu den Besuchern. „Es sind Gäste, die individuell reisen und mitten im Zentrum unter Wienern wohnen möchten“, sagt Betreiber Alexander Schrick.

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Die Apartments sind in unterschiedlichen Stilen eingerichtet. Die Wohnung „Beat“ zum Beispiel ist ganz auf Musikliebhaber und Disco-Kugel-Fans zugeschnitten. Foto: Screenshot/www.chez-cliche.com

Fünf Apartments zwischen 45 und 100 Quadratmeter. 99 bis 400 Euro für jeweils zwei Personen. Kontakt: „Chez Cliché“, Tourismusbüro in der Stolberggasse 35/Top 26, Tel.: 0043 1/5036967, E-Mail. Weitere Informationen auf der Website des Anbieters (englisch)

Erlesene Weine in der Minibar

Wohnhaus, Schneideratelier, Hospital und Herberge für Backpacker: Das weiße Haus in der Josefstadt hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Seit 2004 ist das Hotel Rathaus Wein & Design der Hotspot für reisende Weinliebhaber. Jedes Zimmer und speziell die Minibars stehen unter der Schirmherrschaft eines österreichischen Spitzenwinzers oder Weingutes. Alle Weinregionen des Landes sind vertreten. Die Weine der beteiligten Winzer werden in der kleinen Hotelbar ausgeschenkt oder im ruhigen Innenhof – ein lauschiges, kühles Plätzchen selbst an heißen Sommertagen.

39 Doppelzimmer, Einzelzimmer ab 120 Euro, Doppelzimmer ab 160 Euro, Dachatelier-Suite 400 Euro. Kontakt: Hotel Rathaus Wein & Design, Lange Gasse 13, Tel. 0043 1/4001122, E-Mail. Weitere Informationen auf der Internetseite des Hotels

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Schlafen wie Sisi

Einmal wie Kaiserin Sisi wohnen und schlafen – ein Traum, der neuerdings in der Suite im Schloss Schönbrunn Wirklichkeit werden kann. Zu dem imperialen Flair des Unesco-Weltkulturerbes dinieren die Gäste wie ein Kaiser und betten sich wie eine Prinzessin. Respektable 167 Quadratmeter umfasst die Suite mit zwei Schlafgemächern, zwei Bädern, Salon, Wohnzimmer und Küchenecke. Das Interieur orientiert sich am Stil der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger. Geschmackvolle Stuckarbeiten, rote Wandbespannungen und Maria-Theresia-Lüster runden die herrschaftlichen Räumlichkeiten ab. Bestehende historische Türen wurden behutsam restauriert, neue dem klassischen Stil angepasst. Gäste der Suite genießen den einzigartigen Blick auf Schlosspark und Kronprinzengarten und fühlen sich – kaiserlich.

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Schlafen wie Sisi im Schloss Schönbrunn. Foto: Austria Trend Hotels

„The Suite“ liegt im Osttrakt von Schloß Schönbrunn, Residence Package 699 Euro, inklusive Frühstück und Shuttle-Service. Weitere Angebote zwischen 2700 und 4900 Euro pro Nacht. Kontakt: „The Suite“, Austria Trend Premium in der Lassallestraße 3, Tel.: 0043 1/58800800, E-Mail. Weitere Informationen hier im Internet

Die hier vorgestellten Unterkünfte auf einem Blick:

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Foto: dpa-infografik
Themen Europa Österreich Wien
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