24. Februar 2023, 12:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In der niederländischen Stadt Zaandam nahe Amsterdam steht das wohl verrückteste Hotel ganz Europas. Denn das Inntel Zaandam-Hotel sieht aus wie eine knallbunte Schuhschachtel, zusammengesteckt aus den Fassaden von fast 70 Wohnhäusern. Bei der ungewöhnlichen Fassade ließ sich der Architekt auch von dem Werk eines weltberühmten Malers inspirieren.
Wer nahe der niederländischen Metropole Amsterdam durch die kleine Stadt Zaandam läuft, der dürfte sich wohl vor allem bei einem Anblick mehr als verwundert die Augen reiben. Mitten im Zentrum steht hier, im Provincialeweg 102, das wohl verrückteste Hotel Europas. Denn das Inntel Zaandam-Hotel sieht ein bisschen so aus wie das Werk eines durchgeknallten Modellbauers.
Das liegt vor allem an einer kompletten Renovierung, der das an dieser Stelle seit 1986 bestehende Haus 2010 unterzogen wurde. Seitdem ist das Inntel Zaandam-Hotel der größte Eyecatcher der Stadt, und vermutlich auch eine ihrer größten Touristenattraktionen. Denn die knallbunte Fassade des Gebäudes dürfte weltweit einzigartig sein. Sie besteht laut offizieller Seite des Hauses aus den Fronten von fast 70 traditionellen Häusern, wie man sie vor allem früher zahlreich in der Region Zaanstadt fand. Statt klarer Linien erstrecken sich überall, man möchte fast sagen willkürlich, Erker, Winkel und Fensterbogen.
Hommage an einem berühmten Künstler
Fast alle der Cottages, die in die Fassade verbaut sind, haben einen grünen Anstrich. Zudem sehen die Fenster in jedem der Häuser unterschiedlich aus, was den Eindruck eines ziemlich gewagten Bastel-Experiments noch verstärkt. Hinter dem verrückten Inntel Zaandam-Hotel steckt laut „Guardian“ der niederländische Architekt Wilfried van Winden, der das Projekt 2010 realisierte. Dabei verbaute er auch eine Hommage an einen weltberühmten Künstler.
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Denn ganz oben in dem insgesamt zwölfgeschossigen Bau findet sich das einzige Haus, das nicht in Grün gestrichen ist. Stattdessen erstrahlt es in einem hellen Himmelblau. Und ist damit eine Referenz an das Werk „Das blaue Haus in Zaandam“, das der französische Impressionist Claude Monet 1871 bei einem Besuch der Stadt malte. Indem er die verschiedenen Häuser in die Fassade verbaute, wollte der Architekt seinen Gästen übrigens das Gefühl eines „Zuhauses weg von zu Hause“ vermitteln. Das versucht das Inntel Zaandam-Hotel heute mit insgesamt 160 Zimmern zu bieten. Denn aufgrund der ungewöhnlichen Bauweise soll sich quasi jedes Zimmer so anfühlen wie ein eigenes Haus.
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Begeisterte Gäste
Ein Aufwand, der sich schnell bemerkbar machte. Bereits 2011 war das Inntel Zaandam-Hotel für den „Mies van der Rohe-Award“ nominiert, einen wichtigen europäischen Architekturpreis. Und auf Tripadvisor hat das ungewöhnliche Gasthaus mehr als 2000 Bewertungen. So schreibt ein User: „Das Hotel ist ziemlich funky. Mit die einzigartigste Architektur, die ich je gesehen habe.“ Ein zweiter meint: „Es lohnt sich wirklich, die schöne Stadt und das Hotel zu besuchen.“ Ein dritter ergänzt: „Ein ikonisches Gebäude in dieser kleinen Stadt.“
Ganz in der Nähe des Inntel Zaandam-Hotel, nämlich in Amsterdam, befindet sich übrigens ein weiteres ziemlich ungewöhnliches Gasthaus. Denn im Faralda Crane Hotel übernachten die Gäste in einem umgebauten Industriekran. Noch etwas exklusiver dürfte wohl eine Nacht im Spitbank Fort sein, einer Art Privatinsel zwischen der englischen Stadt Portsmouth und der Isle of Wight. Hier schläft man in einer alten Verteidigungsanlage direkt auf dem Meer.