15. Februar 2022, 16:42 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Stolz erstreckt sich die Luxus-Ferienanlage Marina Isla de Valdecañas auf einer 135 Hektar großen Insel in einem Stausee in der westspanischen Region Extremadura. Zu den Annehmlichkeiten für die Gäste gehören unter anderen ein Golfplatz, ein künstlicher Strand und ein Yachthafen. Nun soll das gerade einmal zehn Jahre alte Resort inklusive der ganzen umgebenden Infrastruktur abgerissen werden. Sogar die Kanalisation und Straßen werden entfernt. Was dahinter steckt – TRAVELBOOK kennt die Details.
Nach einem 14-jährigen Rechtsstreit hat der Oberste Gerichtshof Spaniens den Abriss der gesamten luxuriösen Ferienanlage Marina Isla de Valdecañas angeordnet. Der richterliche Beschluss erfolgte auf Antrag von Naturschützern. Sie klagten, da das Resort illegal inmitten eines Natur- und Vogelschutzgebiets errichtet worden sei. Was für die Naturschützer ein Erfolg ist, ist für Eigentümer, Bewohner und die lokale Regierung eine Katastrophe. Der Abriss dürfte nicht nur so lange wie der Bau selbst dauern, sondern auch ein Vermögen verschlingen. Die Kosten, für welche die Regionalregierung aufkommen soll, werden auf mindestens 145 Millionen Euro geschätzt.
Eigentümer wollen in Berufung gehen
186 Villen, Reitstall, Kunststrand, Pools, Yachthafen und sogar die Kanalisation: all das soll abgerissen werden. Hatte zuvor die lokale Justiz von Extremadura nur einem Teilabbruch zugestimmt, hat das Oberste Gericht in Madrid nun den Abriss aller Einrichtungen auch rund um das Ferienresort Marina Isla de Valdecañas angeordnet. Das berichtete unter anderen das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Der Anwalt der Besitzer der mehr als 180 Villen habe bereits Berufung angekündigt. Auch Ángel Pedro Martínez, Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Berrocalejo, übt laut Redaktionsnetzwerk Deutschland scharfe Kritik: „Wenn man will, dass wir in Extremadura arm bleiben und nichts unternehmen können, um voranzukommen, dass die Dörfer weiter aussterben, dann soll Madrid uns Geld für unsere saubere Luft zahlen.“
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Kosten von mindestens 145 Millionen Euro
Allein die Schätzungen für die Kosten des Abrisses belaufen sich auf mindestens 34 Millionen Euro. Hinzu kämen die finanziellen Entschädigungen für die Villenbesitzer in geschätzter Höhe von 111 Millionen Euro.