22. Dezember 2020, 16:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Aufs Meer gucken kann jeder, der sich bei der Zimmersuche ein bisschen anstrengt. Aber viel spannender ist doch, nicht nur drauf, sondern direkt hineinzugucken – in die Unterwasserwelt der Ozeane. TRAVELBOOK zeigt die schönsten Unterwasser-Hotels der Welt.
1. Unterwasser-Hotel in Florida: Das erste seiner Art
Es war das erste Unterwasserhotel der Welt – eröffnet im Jahr 1986 in Key Largo, Florida – und wurde nach Jules Verne benannt. Denn der schrieb einst den Roman 20.000 Meilen unter dem Meer, auf den man damit anspielt. Nun, so tief liegt die Jules Undersea Lodge zwar nicht im Wasser, aber immerhin 21 Fuß, also gut neun Meter. Das heißt: Hier kommt nur rein, wer wirklich tauchen kann. Installiert wurde es in einer ehemaligen Forschungsstation, bietet Platz für zwei bis sechs Personen und verfügt über sämtlichen Komfort, den man in einem Hotelzimmer erwartet: Klima-Anlage, Warmwasser-Dusche, Stereoanlage etc. Sogar die Pizza kommt frei Haus – oder wahlweise der Küchenchef mit seinen Kreationen. Kosten pro Nacht und Paar etwa 730 Euro, das Romantikpaket 1300 Euro. Achja, wer nicht tauchen kann, bucht einfach den dreistündigen Crashkurs dazu und – taucht dann ab.
2. Unterwasser-Hotel in Schweden: Mitten im See
Zehn Minuten dauert die Fahrt auf dem Mälarensee, dem drittgrößten in Schweden. Dann hält das Boot vor einem roten Holzhaus mit weißem Giebel, das ganz einsam mitten im See ankert, und lässt die Gäste von Bord. Willkommen im Utter Inn! Zu deutsch etwa „Otterhaus“, der ungewöhnlichen Neuinterpretation des schwedischen Traums vom Sommerhaus auf einer Insel, denn: Dieses Haus ist selbst eine Insel. Und nicht nur das, eine Art U-Boot ist es eigentlich auch. Denn drei Meter unter der Wasseroberfläche betten sich die Gäste in einer Schlafkoje, unter Fenstern zum Fisch. Kostenpunkt: etwa 210 Euro für zwei Personen. Das Utter Inn war ursprünglich als temporäre Kunstinstallation gedacht. Aber das ist 15 Jahre her – und das U-Hotel im See inzwischen zu Nicht-Corona-Zeiten ständig ausgebucht.
3. Unterwasser-Hotel auf Pemba: Aquarium andersrum
Für ein Hotelzimmer unter Wasser ist die Insel Pemba, 60 Kilometer nördlich von Sansibar, ein idealer Ort: Denn Pemba ist ein Eldorado für Taucher. Der Fischreichtum ist ungewöhnlich, die Korallenriffe sind so üppig wie unberührt – und der Tourismus noch so wenig entwickelt, dass man keine Angst haben muss, dass neugierige Touristen um das Schlafzimmer schnorcheln. Die schwimmende Insel mit dem etwas anderen Meerblick gehört zum Manta Resort und ist ein exklusives Vergnügen: Etwa 1115 Euro kostet die Nacht für zwei. Dafür schaut man vom Bett auf Papageienfische und Meeresschildkröten, sieht Seesterne und Korallen, vielleicht sogar einen Hammerhai oder Riesenbarsch – und schläft wie eine Meerjungfrau.
4. Unterwasser-Hotel in Singapur: Im größten Aquarium der Welt
43 Millionen Liter Wasser, 100.000 Meerestiere und die größte Acrylscheibe der Welt – das Aquarium im Resort World Sentosa in Singapur, entstanden auf einer ehemaligen Militärbasis, die seit einigen Jahren zu einem großen Multi-Millionen-Dollar-Spaßareal ausgebaut wird, ist reich an Superlativen und laut Betreiber: das zweitgrößte der Welt. Besichtigen kann man es für 22 Euro vom S.E.A. Aquarium aus, oder für 1400 Euro von einer der elf Suiten des Equarius Hotels. Letzteres hat den Vorteil, dass man sich nicht mit Hunderten anderen vor der Scheibe drängelt, sondern den Blick auf Mantarochen und Zackenbarsch ganz für sich hat. Und das sogar im Bett und in der Badewanne.
Equarius Hotel in Singapur Hier schläft man in einem der größten Aquarien der Welt
Weltkarte aus Inseln Ist das Projekt „Dubai World Islands“ gescheitert?
Unterkünfte für Abenteurer 7 spektakuläre Baumhaushotels auf der ganzen Welt
5. Unterwasser-Hotel in Dubai: Überall Fisch
Es ist das erste Hotel auf der künstlichen Inselpalme vor Dubai und wartet, wie für das Emirat üblich, mit allerlei Superlativen auf: das Atlantis The Palm in Dubai. Spektakulär sind vor allem die beiden Unterwasser-Suiten, von denen man direkt in das 11-Millionen-Liter-Aquarium blickt: durch 77 Zentimeter dicke Acrylglas-Scheiben und auf eine zufällige Auswahl aus insgesamt 65.000 Fischen. 220 Kilo Futter brauchen Rochen & Co. übrigens pro Tag. Wenn auch die Gäste Hunger haben, serviert der persönliche Butler gern Scampis im Tempurateig. Und wollen die Herrschaften ihre herrliche Suite doch einmal verlassen, dann speisen sie am besten im hoteleigenen Ossiano. Denn hier kommt der Fisch nicht nur auf den Tisch, sondern umschwärmt auch die Gäste. Hinter Glas, natürlich.