18. Mai 2015, 17:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Traum vom eigenen Butler – für viele Urlauber wird er wahr. Vorausgesetzt sie haben ein Luxushotel gebucht, wo der persönliche Diener im Preis schon inbegriffen ist. Doch wie ist das so, wenn man im Urlaub ständig bedient wird? Und haben nur wir Deutschen damit unsere Probleme? Oder auch andere Nationen?
Einen eigenen Butler zu haben, der einem jeden Wunsch von den Lippen abliest – wer wünscht sich das nicht ab und an? Nun, zumindest im Urlaub kann dieser Traum wahr werden. Denn in vielen Luxushotels ist der Butler im Paket inklusive.
Doch ist es wirklich so toll, ständig einen Diener um sich zu haben? Schließlich möchte man im Urlaub vor allem eines – seine Ruhe. Und ist es nicht auch ein bisschen unangenehm, bedient zu werden, noch dazu, wenn der Butler eine andere Hautfarbe hat und die Situation somit an längst vergangene Zeiten erinnert, in die man keineswegs zurückwill? Ist das denn überhaupt politisch korrekt?
Für Thomas Schatz, Selbständiger aus Starnberg und schon zweimal Gast im noblen Heritage Le Telfair auf Mauritius, war daher „Kommunikation auf Augenhöhe“ und ein „respektvoller Umgang“ sehr wichtig. Allerdings hat Butler Savilen Iyadawmy es dem 46-Jährigen auch sehr leicht gemacht – durch seine unaufdringliche und angenehme Art. Manchmal habe man auch einfach ungezwungen zusammengesessen und sich Geschichten erzählt.
Aber wie sieht ein Urlaubstag mit Butler rein praktisch aus? „Am Morgen spricht der Butler mit den Gästen über deren Tagesplanung, findet heraus, was er organisieren, vorbereiten oder abnehmen kann und macht sich Notizen über die Dinge, die für ihn zu tun sind“, erklärt Schatz.
Sei beispielsweise ein Ausflug geplant, ruft der Butler-Service ein Taxi. Soll auf dem hoteleigenen Golfplatz gespielt werden, reserviert der Butler im Golf Club die Tea Time und sorgt dafür, dass die Golfausrüstung zum Clubhaus gebracht wird. Soll abends in einem Restaurant diniert werden, kümmert sich der Butler um die Tischreservierung.
„Der Butler macht alles, was in seiner Macht steht“, so Schatz. Und manchmal erledige er auch Arbeiten, bevor der Gast diese überhaupt als solche wahrnimmt: „Während des Urlaubs ging die Badesandale kaputt. Savilen kümmerte sich sofort um die Reparatur, auch ohne Aufforderung.“
Siehe auch in der rechten Spalte: „Ein Tag im Leben eines Butlers“
Aber ob die Deutschen die kaputte Sandale überhaupt angesprochen hätten? Schließlich ist es in unserer Kultur, im Vergleich zu anderen, nicht unbedingt üblich, sich im Haushalt helfen zu lassen, wenn es nicht wirklich nötig ist. Interessant ist daher, wie wohl Gäste aus anderen Ländern auf den Butler-Service reagieren, und was diese erwarten. Die Butler im Heritage Le Telfair haben da durchaus Unterschiede festgestellt und für TRAVELBOOK zusammengefasst:
Engländer: „Sie lassen sich gern verwöhnen und mögen unseren Butler-Service.“
Franzosen: „Sie lassen sich gern bedienen und nutzen den Butler-Service sehr oft.“
Deutsche: „Manchmal müssen sie sich erst an den Butler-Service gewöhnen, weil sie das zuvor nicht kannten. Nach dem Urlaub befanden sie aber immer, dass das eine gute Erfahrung war.“
Südafrikaner: „Sie mögen den Butler-Service und sind sehr anspruchsvoll.“
Russen: „Sie nehmen den Butler-Service sehr oft in Anspruch und sind sehr anspruchsvoll.“