3. April 2023, 14:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer im Hotel eincheckt, möchte sich entspannen und nicht sorgen müssen. Doch wer sich genauer mit der Hygiene in manch einem Hotelzimmer beschäftigt, hat allen Grund zur Sorge. Denn es gibt einige Stellen, die besonders anfällig für Bakterien, Viren und Ungeziefer sind. TRAVELBOOK verrät, wo man besonders aufpassen sollte.
Wer Urlaub im Hotel macht, erwartet, dass gewisse Standards erfüllt werden. Schließlich zahlt man hier in der Regel mehr, als etwa in einer Ferienwohnung, einem Airbnb oder auf dem Campingplatz. Doch nicht immer wird auf die von den Gästen eigentlich erhoffte Reinlichkeit ausreichend Wert gelegt. So schrieb auch kürzlich die Mikrobiologin Prof. Primrose Freestone in einem Gastbeitrag für das Wissenschaftsmagazin „The Conversation“, dass jeder Gast zwangsläufig eine gewisse Anzahl an Keimen, Bakterien, Pilzen und Viren im Hotelzimmer hinterlasse (FITBOOK berichtete). Diese können nur durch gründliches Putzen beseitigt werden. Doch: „Was ein Hotel als sauber ansieht, kann sich von dem unterscheiden, was Sie als sauber ansehen.“ Zudem seien die mikrobiologischen Risiken oft auf den ersten Blick nicht erkennbar.
Deswegen hier eine Warnung: Bei den folgenden Gegenständen im Hotelzimmer sollten Sie im Zweifelsfall lieber nochmal selbst nachreinigen – oder sie einfach komplett unbenutzt lassen.
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Die Fernbedienung
Die Fernbedienung ist einer der am meisten verkeimten Gegenstände im Hotelzimmer, da sie oft bei der Reinigung übersehen wird. So können sich hier die Viren und Bakterien ungestört vermehren. Einer Studie zufolge gab es hier, nach dem Badezimmer, die meisten Keime im Hotelzimmer. Auch Mikrobiologin Freestone warnt explizit vor der Fernbedienung.
Der Wasserkocher
Den Tag im Hotel mit einem Kaffee oder Tee auf dem Zimmer beginnen? Das sollten Sie im Zweifelsfall überdenken. Denn es heißt, dass der Wasserkocher mitunter zweckentfremdet wird. So liest man immer wieder, dass Gäste ihre getragenen Socken und Unterwäsche im Wasserkocher reinigen, da das mit dem einem Kochwaschgang in der Waschmaschine vergleichbar sei. Ein gesundheitliches Risiko stellt das zwar in den seltensten Fällen dar – eklig ist es dennoch.
Detaillierte Infos zu dem Thema finden Sie hier: Eklig! Wozu manche Reisende den Wasserkocher im Hotel nutzen
Der Zahnputzbecher
Ebenso eklig geht es weiter – auch hier hat es im entfernteren Sinne mit Getränken zu tun. Es geht um den Zahnputzbecher, den einige Hotelgäste auch als Trinkgefäß nutzen. Genau das sollte man allerdings eher vermeiden. So hat etwa eine Hotelmitarbeiterin TRAVELBOOK bestätigt: „Ich weiß, dass mit demselben Lappen, mit dem die Toilette geputzt wurde, danach die Zahnputzbecher, Tassen und Trinkgläser ausgewischt werden.“ Pfui!
Hier lesen Sie, in welchen Hotels dies schon Praxis war und wie man sich schützen kann.
Das Toilettenpapier
Es scheint absurd, doch sogar das Toilettenpapier im Hotelzimmer kann voller Keime sein. Zur regelrechten Keimschleuder kann es dann werden, wenn das Hotelpersonal es faltet – und vorher nicht auf angemessene Hygiene achtet. Werden zwischen dem Putzen einer von anderen Gästen verunreinigten Toilette und dem Falten des Toilettenpapier-Dreiecks aus Zeitmangel nicht die Hände gewachsen, kann es dazu kommen, dass sich Keime auf dem gefalteten Ende ablagern. Dadurch kann sich das Risiko erhöhen, im Intimbereich an einem Pilz zu erkranken, sagte Gynäkologe Dr. Christian Albring gegenüber TRAVELBOOK.
Welche Keime sich noch auf dem Klopapier befinden können und wie man das Risiko umgeht: Sollte man das gefaltete Toilettenpapier im Hotel besser nicht benutzen?
Achtung, Zahnbürsten-Falle!
Apropos Zeitmangel bei der Reinigung: Das kann einem sogar bei selbst mitgebrachten Hygieneartikeln zum Verhängnis werden. So sollte man nie die eigene Zanbürste offen liegen lassen. Denn die werde vom Reinigungspersonal leider gern dazu genutzt, um hartnäckige Schmutzreste im Waschbecken oder in den Fugen zu beseitigen, wie eine Hotelmitarbeiterin TRAVELBOOK verriet. In einem 2012 erschienen Buch berichtet eine ehemalige Hotel-Reinigungskraft sogar davon, die Zahnbürste werde bei besonders ungeliebten Gästen zur Reinigung des Klos verwendet. Wobei es sich bei beidem wohl eher um die Ausnahme als um die Regel handeln dürfte.
Der Teppich
Viele Hotelzimmer haben einen Teppichboden – der sich auch als Wirt für kleine Krabbler wie Bettwanzen eignet. Deshalb sollte man hier auch auf keinen Fall seinen Koffer drauf abstellen. Denn sonst könnten die Plagegeister vom Teppich in den Koffer übersiedeln. Gerade wenn der Koffer auf dem Boden steht, ist es für Bettwanzen ein Leichtes, hineinzuklettern. Um sich davor zu schützen, sollte man die Koffer im Hotel auf eine erhöhte und möglichst glatte Ablagefläche stellen, empfiehlt der Schädlingsbekämpfer Thomas Loose.
Die Matratze
Die meisten Bettwanzen finden sich aber nicht im Teppich und auch nicht auf anderen Textilien wie Vorhängen, die ebenfalls betroffen sein können, sondern vielmehr auf dem Bett. Genaue Zahlen, wie viele Hotels betroffen sind, gibt es nicht, jedoch berichtet das „Ärzteblatt“ von einer sehr starken Zunahme von Fällen in den letzten zehn Jahren. Hier erfahren Sie, wie Sie effektiv erkennen, ob in Ihrem Hotelzimmer Bettwanzen sind.