7. November 2016, 13:31 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Im Palacio de Sal in Bolivien ist nahezu alles aus Salz: die Wände, die Decken und die meisten der Tische, der Stühle, die Betten. Doch nicht nur das Hotel ist einmalig. Die Umgebung, in der es steht, ist es erst recht: der Salzpalast steht am Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt.
Ein Meer aus Salz – das ist der Salar de Uyuni im Andenhochland, der mit 12.000 Quadratkilometern größte Salzsee der Welt. Fast zehn Milliarden Tonnen Salz sollen hier liegen. Etwa 25.000 davon werden von den Salzbauern jedes Jahr abgetragen – und was nicht weggeschafft wird, bildet eine spektakuläre Landschaft, die nicht von dieser Welt zu sein scheint: mit mondähnlichen Senken, bizarren Salzkegeln, surrealen Verkrustungen.
Wo es so viel Salz gibt, scheint es nur logisch, dieses zur Abwechslung mal nicht zum Würzen, sondern zum Bauen zu verwenden. Vor allem, wenn man direkt vor Ort etwas errichten möchte und herkömmliches Baumaterial dafür mühsam auf 3600 Meter hochgekarrt werden müsste.
Und so entstand hier bereits Anfang der 1990er das erste Hotel, das ausschließlich aus Blöcken aus Salz zusammengesetzt wurde – und gleich nach der Eröffnung hatte es seinen Dauerplatz auf der weltweiten Liste der ungewöhnlichsten Hotels inne. Doch bereits 2002 musste man das Gebäude wieder abbauen – nach Problemen mit dem Abfall, dem Geld, den Genehmigungen.
2007 wurde neu gebaut: am östlichen Rand des Salzsees, gut 25 Kilometer von der Stadt Uyuni entfernt. Palacio de Sal, Salzpalast, heißt die Anlage und macht ihrem Namen alle Ehre, denn das Hotel ist eine weitläufige Luxusherberge mit 16 Zimmern, jedes mit eigenem Bad und Solarium. Eine Million Salzblöcke wurden hier verwendet – für die Böden und Wände, für die Trockensauna und ein Dampfbad, einen Salzwasser-Pool und Jacuzzis.
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Auch die Möbel sind zum Teil aus Salz, Kissen und Matratzen machen sie gemütlich. Und wem in der Suppe das Salz fehlt, muss nicht lange nach dem Streuer suchen: Er kratzt sich einfach ein bisschen von der Tischplatte.
Keine Frage, der Palacio de Sal, lässt alle Eishotels als Schnee von gestern erscheinen. Denn im Gegensatz zu den Eisblöcken, die ja doch irgendwann schmelzen, bleibt das Salz in seiner Form erhalten – abgesehen natürlich von dem minimalen Schwund durch an Möbeln kratzende oder gar leckende Gäste.