26. April 2016, 13:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein US-amerikanischer Architekt hat den Begriff „Meerlage“ wörtlich genommen, und eine Kliff-Villa entworfen, die direkt über dem Abgrund schwebt. TRAVELBOOK zeigt den krassen Entwurf.
Viele Menschen träumen von einem Haus mit einer unverbauten Sicht auf den Ozean. Der Architekt und Designer Alex Hogrefe hat das Konzept einer Villa mit Meerblick nun mit einem spektakulären Entwurf auf die Spitze getrieben: Es zeigt ein Haus, das in einem Felsen an der Küste steckt und über dem Abgrund schwebt.
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Im „Cliff Retreat“, so der Name des Projekts, das Hogrefe bereits im Oktober 2015 im Rahmen eines Photoshop-Tutorials für Architekten entworfen hat, ist das Meer nicht bloß nah – es ist unmittelbar vor, neben und unter einem. Wer in der Villa übernachtet, sollte also nicht nur schwindelfrei sein, sondern auch kein Problem damit haben, wenn bei Unwetter die Wellen gegen den Felsen peitschen und aus dem sonst so sanften Meeresrauschen ein tosendes Geräusch wird, das einen nicht mehr schlafen lässt.
Der Effekt, direkt über dem Abgrund zu schweben, wird durch die Wahl der Materialien verstärkt: So sind die kubischen Räume in Hogrefes Entwurf komplett verglast, um das Haus herum führt eine Terrasse, von der man – natürlich – einen Blick aufs Meer und die umliegende Steilküste hat. Die Kliff-Villa, die sich perfekt in die Felsspalte schmiegt, erreicht man über eine Treppe, die ebenfalls in Stein gehauen ist.
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Ungewöhnlich an diesem Projekt ist, dass es hierbei eigentlich um die Landschaft, nicht aber um die Villa selbst geht. Alex Hogrefe hat sie nur entworfen, um seine Photoshop-Tutorials interessanter zu machen, in denen er Schritt für Schritt erklärt, wie man Landschaften möglichst realistisch am Computer nachbildet. „Ich muss oft viele verschiedene Situationen wiedergeben wie Abbildungen vom Meer, vom Wald, oder von einer Stadt. Um erklären zu können, wie man diese Umgebungen wiedergibt, entwerfe ich unwirkliche Projekte, die sich an eben diesen Orten befinden“, sagt Hogrefe zu TRAVELBOOK.
Das ist auch der Grund dafür, warum er Projekte wie diese nie mit der Absicht entwirft, sie eines Tages umzusetzen. „Ich arbeite nicht mit Kunden oder Investoren zusammen, also erwarte ich auch nicht, dass sie (die Häuser, Anm. d. Red.) jemals gebaut werden“, so Hogrefe.
Nicht auszuschließen ist jedoch, dass sich jemand vom „Cliff Retreat“ inspiriert fühlt und die Idee irgendwann realisiert. Ohnehin gab es schon einige Entwürfe, die an Hogrefes Villa erinnern: die „Casa Brutale“, die förmlich an den Klippen zu kleben scheint, zum Beispiel, oder das „Cliff House“ des Architektenbüros Modscape .
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Island, der perfekte Ort
Obwohl das Haus nur am Computer existiert, wäre für Hogrefe Island der perfekte Ort für dessen Umsetzung. Das Land wirke mit seinen Steilküsten, der rauen See und dem häufig vorkommenden Regen und Nebel fast schon mystisch. „Viele meiner vergangenen Tutorials spielten in einer städtischen Umgebung, also habe ich nach einer Szenerie geguckt, die etwas Poetisches und Meditatives hat“, erklärt er TRAVELBOOK.
Um die Umgebung so realistisch wie möglich am Computer erscheinen zu lassen, hat der Architekt rund 50 Fotos von Islands Klippen gesammelt, die er anschließend zu einem Gesamtbild zusammengesetzt hat. „Ich habe mehr Zeit damit verbracht, nach Bildern zu suchen als sie in Photoshop zusammenzusetzen“, schreibt auf seiner Webseite.