1. April 2016, 16:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei, die malerisch an der Donau gelegen ist, lässt sich in aller Ruhe erkunden. Und trotzdem bleibt noch genug Zeit für einen Abstecher ins nahe gelegene Wien. Tipps für Sightseeing und Restaurants verraten wir Ihnen hier – und auch, wo es die besten Cafés für heiße Schokolade gibt.
Es gibt diese ganz besonderen Städte, die man als Fremder betritt, aber als Freund wieder verlässt. Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei, ist so eine Stadt: verträumte und zugleich belebte Gässchen und Straßen, monumentale alte Gebäude, romantische Restaurants und Cafés, ein aufregendes Nachtleben und freundliche Einheimische.
Bratislava ist zwar eine moderne Metropole, vielerorts sind die Preise aber noch von vorvorgestern – ein günstiger Urlaub ist hier also möglich. Ob Unterkunft, Verpflegung oder ein Ausflug in die Nacht, der Geldbeutel wird geschont. Eine Erfahrung, die bereits am Flughafen Letisko beginnt: Die Touristenauskunft am Flughafen stellt kostenlose Stadtpläne zur Verfügung, eine Fahrt mit dem Bus ins Stadtzentrum kostet 1,20 Euro, und auch Tages- und Wochenkarten sind im Vergleich zu anderen Metropolen sehr günstig.
Wer nicht in in einer der zahlreichen Hotels und Hostels übernachten will, kann das auf einem der Hotelboote tun, zum Beispiel dem „Botel Gracia“. Die Räume sind zwar recht spartanisch eingerichtet, aber dafür ist der Ausblick auf den Fluss bzw. die Burg von Bratislava, die erhaben auf einem Berg über der Stadt thront, unschlagbar.
Vom „Botel Gracia“ aus sind es dann auch nur noch wenige Fußminuten bis in die historische Altstadt, die mit vielen Prachtbauten wie zum Beispiel der Philharmonie, dem Slowakischen Nationaltheater und vielen Kirchen Besucher aus aller Welt anzieht. Eine andere, unwiderstehliche Attraktion sind die traditionellen Kaffeehäuser auf dem Hlavné námestie, dem zentralen Platz in Bratislavas Altstadt: Hier kann man eben Kaffeespezialitäten oder herrliche heiße Schokolade in allen möglichen Variationen probieren, dazu gibt es Kuchen und hausgemachtes Konfekt. Besuchen Sie unbedingt das Schokocafé Maximilian und das benachbarte Cafe Mayer.
Die Top-Sehenswürdigkeit in Bratislava ist die Burg der Stadt, die erst ab den 1950er-Jahren neu aufgebaut wurde, nachdem sie im Zuge eines schweren Brandes im Jahr 1811 komplett zerstört worden war. Auf vier Stockwerken gibt es in der Burg selbst mehrere Ausstellungen anzuschauen und beeindruckende archäologische Ausgrabungsschätze. Wenn in absehbarer Zeit der riesige Burg-Garten wieder eröffnet, der momentan verschönert wird, lohnt sich ein Aufstieg zum Burgberg umso mehr.
Die „Galéria Mesta Bratislavy“ ist nur eine von vielen Galerien in Bratislava, die man nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Altstadt nicht verpassen sollte. Hier findet man auch ein ganz besonderes Kunstwerk namens „Passage“: Ein völlig verspiegelter Raum, in dem aufgestapelte Bücher dem Besucher die Illusion vorgaukeln, durch eine unendlich weite – und tiefe – Bibilothek zu laufen. Leute mit Höhenangst werden am Eingang ausdrücklich vor der Begehung des Kunstwerkes gewarnt.
Nachtleben in Bratislava
Seinen wahren Charme zeigt Bratislava aber am Abend: Zahllose Restaurants werben zwischen Tradition und Moderne um die Herzen (und Mägen) der Kunden, wobei hier die Preise von Ort zu Ort stark variieren können. Ein sehr empfehlenswerter Laden ist das „Verdict“, wo es Gulasch, gefüllte Teigtaschen, leckere Pflaumenklöße zum Dessert oder eine heiße Schokolade gibt. Probieren Sie unbedingt den warmen Germködel mit Marmeladenfüllung und Kakao-Pulver.
Wer es einfacher und rustikaler mag, geht ins „Prazdroj“, das urig eingerichtet ist wie eine Brauerei – hier essen auch die Einheimischen, die Preise sind fair, und der gebratene Käse ist unschlagbar. Wer lieber etwas auf „die Hand“ möchte, ist mit den warmen Baguettes bei dem Take-Away „f&m bageta“ gut beraten, der besonders zu später Stunde stark frequentiert ist. Mittlerweile haben sich die Straßen mit Nachtschwärmern gefüllt, und die tagsüber so verschlafene Altstadt erwacht zum Leben.
Das hippe „Urban House“ ist besonders bei jungen Leuten beliebt, weil man hier gute Drinks in moderner Atmosphäre genießt – von Craft Beer bis hin zum „Hot Spiked Cider“ mit Nelken und Zimt ist für jeden Geschmack etwas dabei. „The Cuba Libre“ liegt gleich gegenüber und bietet Liebhabern 130 Sorten Rum und 60 verschiedene Sorten Zigarren in einem sehr eleganten Ambiente bei entspannter Musik. Die Getränke sind hochpreisig, aber auch einzigartig, sodass die Stimmung ausgelassen ist und auch gerne mal getanzt wird. In vielen Bars und Kneipen läuft jetzt auch (Live-)Musik, aber nehmen Sie sich vor den einheimischen Schnäpsen wie Sljivovica oder Borovička in Acht – beziehungsweise vor zu viel davon. Sie sind nicht nur gut, sondern auch verdammt günstig.
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Ein Abstecher nach Wien
Wer Lust und Zeit hat, kann an den Bratislava-Urlaub auch noch einen Aufenthalt in Wien dranhängen. Beide Städte liegen mit dem Bus nur etwa anderthalb Stunden voneinander entfernt, und für nur 13,50 Euro bekommt man bei Slovaklines ein Hin- und Rückfahrticket, mit dem man sogar auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien nutzen kann. Wer das nicht möchte, zahlt hin und zurück sogar nur 8 Euro. Eines sei aber gleich vorab gesagt: Man kann an nur einem Tag in Wien zwar viel sehen, aber bei weitem nicht alles.
Vom Wiener Hauptbahnhof aus gelangt man am schnellsten mit der U-Bahn-Linie 1 zum zentralen Stephansplatz, um den herum sich zahllose monumentale Prachtbauten und Sehenswürdigkeiten befinden – zum Beispiel der Stephansdom, die Hofburg, die Nationalbibliothek, die Spanische Hofreitschule oder das Österreichische Parlament. Das „25hours Hotel“ und dessen angeschlossene Bar „Dachboden“ bieten ein cooles Ambiente für eine Pause, sofern man denn überhaupt eine machen möchte bei all den Highlights.
Auch wenn man Bratislava und vielleicht auch Wien nur ein paar Tage lang besucht, wird man auf dem Heimweg noch lange damit beschäftigt sein, all die positiven Eindrücke zu verarbeiten. Und wie oft bekommt man das schon: zwei Traumstädte quasi zum Preis von einer?