7. Mai 2020, 14:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wussten Sie, dass in den USA keine Überraschungseier verkauft werden dürfen, genauso wenig wie rohe Milch? Und auch in anderen Teilen der Welt sind Lebensmittel verboten, deren Verzehr hierzulande völlig selbstverständlich ist. Acht Beispiele und die Hintergründe.
Es sind größtenteils Lebensmittel, die aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken sind. Die Gründe, warum diese Speisen in manchen Ländern auf dem Index stehen, sind unterschiedlich. Manchmal wurde das Verbot wegen hygienischer Bedenken erlassen, manchmal aus ethischen oder religiösen Gründen, und manchmal auch aufgrund von Sicherheitsbedenken. Aber lesen Sie selbst: Hier kommen acht Lebensmittel, die andernorts verboten sind.
Überraschungseier
In heimischen Supermärkten sind sie, zur Freude der Kinder und zum Leidwesen der Mütter, stets geschickt neben der Kasse platziert: Überraschungseier. In den USA dagegen sind die Schoko-Eier, in denen sich wahlweise eine Spielfigur oder ein zusammenbaubares Mini-Spielzeug befindet, dagegen verboten – und es hat sie dort auch noch nie gegeben. Der Grund: Seit 1938 sind in den Staaten wegen einer angeblichen Gefahr für Kleinkinder solche Süßigkeiten verboten, in die ein „nicht essbares Objekt eingeschlossen ist“. Auch der Import von Ü-Eiern oder ähnlichen Süßwaren in die USA ist strengstens untersagt – wer sich nicht dran hält, muss mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.
Rohmilch
Frisch gemolkene Milch direkt vom Bauern kaufen – in Kanada ist das nicht möglich. Zwar darf man dort unpasteurisierte, also nicht erhitzte Milch, trinken, aber deren Verkauf ist eben streng verboten, weil die Behörden Krankheitserreger darin befürchten. Auch in 24 der 50 US-Staaten gilt ein Verkaufsverbot für Rohmilch, genauso wie in Schottland und Australien. Das Verbot gilt auch für Käse, der aus unbehandelter Milch hergestellt wurde, also etwa für Sorten wie Camembert, Emmentaler oder Parmesan (Parmigiano Reggiano).
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Samosas
Die zu Dreiecken geformten Teigtaschen, die mit verschiedenen Zutaten gefüllt und frittiert werden, bekommt man in jedem indischen Restaurant. Aber nicht nur in Indien und im Nachbarland Pakistan gelten Samosas als Spezialität, auch in Somalia sind sie beliebt. Allerdings dürfen sie in Teilen des afrikanischen Staates seit 2011 nicht mehr verkauft werden. Der Grund: Die islamistische al-Shabaab-Miliz, die den Süden Somalias kontrolliert, sieht in der Form der Teigtaschen offenbar ein Symbol für die christliche Dreifaltigkeit, wie die britische „Daily Mail“ berichtete.
Haggis
Hierzulande ist Haggis zwar eher unbekannt, aber deshalb noch lange nicht verboten, wenngleich sich nur wenige Liebhaber der schottischen Spezialität finden dürften. Sie besteht aus dem Magen eines Schafes, der mit Leber, Herz, Lunge und Nierenfett gefüllt ist, alles ebenfalls vom Schaf. Hinzu kommen Zwiebeln, Hafermehl und viel Pfeffer – böse Zunge behaupten, letzterer diene dazu, den schlechten Geschmack zu übertünchen. Ob man es nun mag oder nicht – die Einfuhr von Haggis in die USA ist verboten, und das schon seit mehr als 40 Jahren, denn der Verkauf von Schafslunge ist in den Staaten untersagt.
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Foie gras
Foie gras, zu Deutsch Gänsestopfleber, gilt vielen als Delikatesse. In Indien ist nicht nur der Verkauf von Foie gras verboten, sondern auch deren Einfuhr gilt als illegal. Der Grund: Das zwangsweise Mästen der Tiere, die dadurch eine Fettleber bekommen, wird in Indien als grausam angesehen. Wir finden: Bei diesem Verbot dürfte Deutschland guten Gewissens nachziehen!
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Kaugummi
Ja, es gibt tatsächlich ein Land, in dem der Import und der Konsum von Kaugummis verboten sind, es sei denn, sie dienen therapeutischen Zwecken wie etwa zum Abgewöhnen vom Rauchen oder spezieller Mundhygiene. Die Rede ist von Singapur. Auf die Straße spucken darf man aber auch medizinisch notwendige Kaugummis nicht, denn auch das steht in Singapur unter Strafe.
Nutri Grain Frühstücksriegel Blaubeere
Die Frühstücksriegel Nutri Grain von Kellogg’s basieren auf Getreide und kommen in verschiedenen Sorten daher, zum Beispiel mit Erdbeer-, Apfel- oder Blaubeergeschmack. Der Riegel mit Blaubeere ist in Norwegen, Frankreich und Finnland allerdings verboten, weil er künstlichen blauen Farbstoff enthalten soll.
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Mohnsamen
Die kleinen schwarzen Samen der Mohnblume zieren hierzulande viele Brötchen und sind in Kuchen und anderen Süßspeisen enthalten. In Singapur aber stehen sie wegen der enthaltenen Opiate auf dem Index der zentralen Drogenbehörde, ebenso wie in Taiwan. In Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist deren Verkauf ebenfalls strengstens untersagt.
Einem Bericht von „Spiegel Online“ zufolge wurde sogar mal ein Schweizer in Dubai festgenommen, weil an dessen Kleidung Mohnsamen von einem Brötchen gefunden wurden, das er vor dem Start am Flughafen Heathrow gegessen hatte.