24. Januar 2022, 13:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zu einem Urlaub in Italien und auch weltweit im Alltag gehört Espresso einfach dazu. Das finden auch die Italiener und wollen den Kaffee zum Unesco-Kulturerbe ernennen lassen. Der entsprechende Antrag wurde bereits eingereicht.
Einen guten Espresso in der Sonne trinken und dabei dem geschäftigen Treiben auf den Straßen zusehen: So stellt man sich Urlaub in Italien vor. Die Italiener finden die besonders starke Kaffeeart sogar so authentisch italienisch, dass sie Espresso nun zum Unesco-Kulturerbe machen wollen.
Eigentlich wimmelt es in Italien bereits von Unesco-Stätten. Da wäre etwa das Forum Romanum in Rom, Venedig und seine Lagune, die historischen Zentren von Florenz und Urbino, die Piazza del Doumo in Pisa, die Amalfiküste, die Arkadengänge von Bologna und vieles mehr. 58 Welterbestätten gibt es bereits in Italien, nun soll eine weitere dazukommen.
Espresso wäre nicht das erste kulinarische Kulturerbe aus Italien
Denn die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, kurz Unesco, hat nun einen neuen Antrag auf dem Tisch liegen: Der italienische Espresso soll als offizielles Symbol des Erbes Italiens anerkannt werden. So zumindest der Wunsch Italiens. Üblicherweise zeichnet die Organisation vor allem Wahrzeichen aus, die kulturell bedeutend sind. Seit einigen Jahren aber werden auch immaterielle Kulturerbe auserkoren, um „kulturelle und kulinarische Traditionen“ zu ehren. Auf dieser Liste steht bereits die ebenfalls aus Italien stammende neapolitanische Pizza. Jetzt ist der Espresso an der Reihe.
Entstanden ist dieser tatsächlich in Italien. Aber nicht nur darauf sind die Italiener besonders stolz, sie achten auch auf eine ganz besondere Zubereitung. Es ist vor allem die Qualität der Kaffeebohnen, die den italienischen Espresso einzigartig macht. Oft werden die Bohnen lokal in kleinen Mengen geröstet und in speziell dafür zertifizierten Kaffeemaschinen gebrüht. Diese sollen den Geschmack tausender Espressotassen abgeben, die bereits darin zubereitet wurden.
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Strenge Regeln für den „Espresso Italiano“
Würde Espresso tatsächlich Unesco-Kulturerbe werden, müsste sich das Land dazu verpflichten, die Authentizität des Getränks zu bewahren. Dafür gelten strenge Regeln. Eine davon ist, wie das Italian Espresso National Institute festgelegt hat, dass der Espresso von einer ausgebildeten Barista gemahlen wird. Auch für den Schaum, der auf dem Espresso aufliegt, die Crema, gelten klare Anforderungen. Diese muss ab dem Zeitpunkt, an dem der Kaffee ohne Rühren ausgegeben wurde, für mindestens 120 Sekunden gleichmäßig und anhaltend sein, wie der Guardian schreibt. Nur Tassen, die diese Kriterien erfüllen, gelten als „Espresso Italiano“.
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Espresso ist fester Bestandteil der italienischen Kultur. Das betonte der italienische Staatssekretär für Landwirtschaft, Gian Marco Centinaio gegenüber dem italienischen öffentlich-rechtlichen Sender RAI News. Weiter heißt es von ihm: „Es ist ein authentisches Ritual und Ausdruck unserer Sozialität, die uns auf der ganzen Welt auszeichnet.“ Deshalb sei der Antrag bei der Unesco bereits eingereicht worden. Ob dieser durchgeht und der Espresso zukünftig tatsächlich als Kulturerbe gelten wird, wird im Frühjahr bekannt gegeben.
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