16. September 2023, 6:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Unsere Autorin dachte eigentlich, sie kenne sich mit italienischen Essgewohnheiten aus, und wusste auch bereits das eine oder andere speziell über die sizilianischen. Doch was auf der Insel zum Frühstück gegessen wird, hat sie dann doch überrascht. Ob Sie es wohl ausprobieren würden?
Nach meinem ersten Besuch auf Sizilien – ich hatte damals eine ausgedehnte Inseltour unternommen – wusste ich: Es wird nicht das letzte Mal sein. Allein schon wegen des Essens. Frischer Fisch und Meeresfrüchte, Cannoli siciliani, Arancini,… und zum krönenden Abschluss eines jeden Tages nach dem Abendessen ein üppiges Gelato. Heute weiß ich: So lang hätte ein echter Sizilianer bestimmt nicht auf sein Eis gewartet.
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Eis zum Frühstück? Auf Sizilien ganz normal
Ich persönlich bekomme als Frühstück zu meinem Cappuccino ja allenfalls ein kleines Cornetto herunter, und das am besten nature, also ohne Schokoladen-, Marmeladen- oder Cremefüllung. Den Sizilianern dagegen kann es offenbar gar nicht süß (und kalt!) genug sein. Während sich am Frühstücksbüffet im Hotel viele der Ausländer an Brot, Wurst und Co. vergriffen, sah ich die Locals zielstrebig auf eine Art Eismaschine zugehen. Als erste Mahlzeit am Morgen soll es also Eis sein. Genauer: Granita. Und als wäre das nicht süß genug, gibt‘s dazu ein Hefegebäck mit reichlich Zucker, besser bekannt als Brioche.
Was eine Granita auf Sizilien ausmacht
Ob in Taormina, Siracusa oder Palermo – überall auf Sizilien gibt es sogenannte Graniterien und dort die (halb-)gefrorene Süßspeise Granita. Man bekommt sie aber auch in Bars, Restaurants oder Eisdielen ohne explizite Spezialisierung. Eine sizilianische Granita ist ein grob kristallines Wassereis, das unterschiedlich aromatisiert wird. Die Grundzutaten ähneln mit Wasser, Sirup und Zucker denen eines Sorbets. Aber nicht vergessen: Wir sind auf Sizilien!
Sizilien hat die angeblich besten Pistazien und Mandeln
Auf der Insel kommt man an Nüssen nicht vorbei. An den Hängen des Ätnas, der bekanntlich höchste noch aktive Vulkan Europas im sizilianischen Catania, sollen die besten Pistazien der Welt wachsen. Und zwischen Januar und März blühen in der Gegend rund um Agrigento die Mandelbäume. Ich hab schnell gemerkt, dass beide Nusssorten auch als Geschmacksrichtung einer Granita richtig gut ankommen, gern auch gemischt. Am häufigsten wurde in meinem Beisein die Variante Pistazie-Schokolade gewählt.
Wie isst man Granita auf Sizilien?
Zur Granita auf Sizilien ist das Brioche nicht nur Beiwerk, sondern funktioniert auch als Besteck. Die meisten zupfen sich Stücke davon ab und „löffeln“ die kalte Süßspeise damit auf. Alternativ kommt ein kleiner Löffel zur Hilfe. Eine Granita trinken? Eher ungewöhnlich, auch wenn sie meist im Glas serviert wird. Und zwar, der Vollständigkeit halber, nicht nur zum Frühstück.
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Nicht ausschließlich ein „Frühstücks-Eis“
Granita geht eigentlich immer – morgens, mittags und abends, zwischendurch, zum Nachtisch oder als klebrig-süßer Gute-Nacht-Snack. In dem Fall aber bitte keinesfalls das Zähneputzen vergessen!