4. Mai 2018, 11:33 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein Trip zu IKEA endet meist mit einem Gang in die allseits beliebte Kantine des schwedischen Möbelhauses. Und dort gibt es, hat man sich nicht vorher bereits für einen Hotdog entschieden, eigentlich nur eine Option: Köttbullar mit Kartoffelbrei, Rahmsoße und Preiselbeermarmelade! Doch die vermeintlich schwedische Spezialität kommt eigentlich aus einem anderen Land …
Rund 150 Millionen Fleischbällchen verkauft Ikea pro Jahr weltweit. Nun aber stellt sich heraus: Köttbullar sind kein traditionell schwedisches Gericht! Schwedens offizieller Twitter-Account gab reumütig zu, dass das Lob eigentlich jemand anderem gebührt, nämlich: den Türken!
„Schwedische Fleischbällchen basieren eigentlich auf einem Rezept, das König Karl XII. im 18. Jahrhundert aus der Türkei mit nach Hause gebracht hat“, schreiben die Schweden auf Twitter.
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Was sagt Ikea dazu?
Die Geschichte geht rund 300 Jahre zurück: Der schwedische König Karl XII. musste Anfang des 18. Jahrhunderts aus seinem Land fliehen, nachdem er erfolglos einen Krieg gegen Russland angezettelt hatte. Seine Flucht trieb ihn nach Bender, eine damals unter osmanischer Herrschaft stehende Stadt in der heutigen Republik Moldau. Karl XII. verbrachte dort fünf Jahre im Exil und fand scheinbar Gefallen an der osmanischen Küche, und besonders an Köfte, die aus Lamm- oder Rinderhack gemacht wird. Bei seiner Rückkehr hat er diese Spezialität gemeinsam mit Kaffee und gefüllten Kohlköpfen mitgebracht. In Schweden wurde das Rezept dann etwas angepasst; so werden die Köttbullar heute nicht nur aus Rind-, sondern auch aus Schweinefleisch hergestellt.
Und was sagt Ikea dazu, dass Köttbullar eigentlich türkisch sind? Das Möbelhaus gab eine eher zurückhaltende Antwort: „Wie sie heute serviert werden, haben sie einen schwedischen Ursprung. Natürlich gibt es in viele Kulturen ähnliche Hackfleischgerichte.“
Also, kein Grund, jetzt alles in Frage zu stellen …