12. Januar 2025, 8:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Leuchtend grün, mild im Geschmack und ein echter Hingucker: Der japanische Grüntee Matcha eroberte in den vergangenen Jahren das Internet und entwickelte sich zu einem echten Trendgetränk. So ist Matcha längst nicht mehr nur in ausgewählten Teehäusern erhältlich, sondern mittlerweile auch in Supermärkten und Cafés angekommen. Doch woher kommt das Pulver und was macht es so besonders? TRAVELBOOK verrät den Hype um den Matcha-Tee.
Wer auf der Suche nach einem besonders fotogenen Getränk ist, ist mit Matcha bestens bedient. Für viele ist der grüne Tee jedoch nicht nur optisch ein echtes Highlight, sondern begeistert auch durch seinen besonderen Geschmack. Nicht umsonst wird Matcha laut „tea-exclusive“ auch als „wertvollster Grüntee Japans“ bezeichnet.
Übersicht
Die Ursprünge des Matcha liegen in China
Das grüne Matcha-Pulver wird überwiegend als japanisches Produkt gehandelt. Genau genommen liegen seine Wurzeln allerdings in China. Hier wurden alle Teesorten zunächst zu einem Pulver vermahlen und anschließend mit heißem Wasser vermischt und getrunken. So unterscheidet sich der Matcha von gewöhnlichem Grüntee, bei dem nur die getrockneten Blätter mit heißem Wasser aufgegossen werden.
Die Prozedur geriet allerdings in Vergessenheit. Im 12. Jahrhundert war es jedoch ein buddhistischer Mönch, der nicht nur einige Pflanzen der Gattung Camellia sinensis, sondern auch sein Wissen über die Herstellung des Tees nach Japan brachte. Dieses Wissen wurde weiter perfektioniert und in Form von traditionellen Teezeremonien weitergetragen.
Mittlerweile wird Matcha in Japan angebaut. Bekannte Gebiete sind dabei Kyoto, Fukuoka oder auch Kumamoto im Süden des Landes. Die Ernte der Teeblätter erfolgt in der Regel zwischen April und Mai. Zuvor werden die Pflanzen rund einen Monat lang beschattet, sodass sich besonders viel Chlorophyll, Theanin und Koffein in den Blättern bilden. Für die Herstellung des Tees wird ausschließlich das Blattfleisch verwendet. Dabei werden die Blätter nach der Ernte gedämpft, getrocknet und gemahlen.
Auch interessant: Wie gesund ist Matcha wirklich?
Traditionelle Zubereitung
Die Zubereitung des Matchas ist etwas aufwendiger als das Brühen anderer Teesorten. Traditionell werden ein bis zwei Gramm des Pulvers in eine vorgewärmte Teeschale (Chawan) gegeben und mit heißem, nicht kochenden Wasser mithilfe eines Bambus-Besen (Chasen) zu einer Paste vermischt. Anschließend wird der Tee unter weiterem Rühren mit heißem Wasser übergossen, sodass sich eine Schaumkrone bildet.
In Europa ist Matcha vor allem als mit Milch zubereiteter „Matcha Latte“ bekannt. Und auch in Kuchen, Eis oder herzhaften Gerichten ist das Pulver längst keine Seltenheit mehr.
Besonderer Geschmack „Umami“
Matcha ist für seinen außergewöhnlichen Geschmack bekannt. So schmeckt das grüne Getränk für einige Menschen nach frischem Gras. Andere schreiben dem Tee eine vollmundige, milde und leicht süßliche Note zu. In Japan wird der Matcha-Geschmack auch mit der fünften Geschmacksrichtung „Umami“ beschrieben, die durch die Aminosäure Glutamat entsteht und sich durch einen herzhaften Geschmack auszeichnet.
Ist das Pulver allerdings bitter, riecht muffig oder bildet keinen Schaum beim Brühen, weist dies auf eine geringe Qualität hin. Matcha-Pulver mit einer hohen Qualität lässt sich hingegen anhand seiner satten grünen Farbe und einem feinen Malgrad erkennen.
Auch interessant: Wo der Glückskeks wirklich herkommt
Darum ist Matcha so beliebt
Durch sein aufwendiges Ernte- und Herstellungsverfahren ist Matcha deutlich teurer als andere Teesorten. Zugleich gewinnt das Pulver durch seine zentrale Rolle in traditionell japanischen Teezeremonien ebenfalls an Bedeutung. Und auch durch seine Inhaltsstoffe besticht das markant grüne Pulver. So wird Matcha mitunter auch als „Wachmacher“ gehandelt und gilt als sanfte Alternative zu Kaffee. Grund ist die enthaltene Aminosäure L-Theanin, die die aufputschende Wirkung des Koffeins mildert. Außerdem enthält das Grüntee-Pulver zellschützende Antioxidantien und soll den Stoffwechsel ankurbeln.
Vor allem haben aber die sozialen Medien dazu beigetragen, den Matcha-Hype weltweit anzukurbeln. Dies führte laut „Business Insider“ im Jahr 2024 sogar zeitweise zu Engpässen in japanischen Tee-Läden. Und auch der Hersteller des hochwertigsten Matchas in Kyoto erhöhte seine Preise um bis zu vierzig Prozent.