9. Februar 2023, 14:16 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Eines der beliebtesten Fast-Food-Gerichte der Welt ist zweifelsohne die Pizza. Nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit findet man sie in den Speisekarten von Restaurants. Doch hinsichtlich der Preise gibt es durchaus große Unterschiede. TRAVELBOOK hat ermittelt, was eine Pizza Margherita in europäischen Hauptstädten kostet und einen „Pizza-Index“ erstellt.
Man kann mit großer Gewissheit behaupten, dass die Pizza weltweit bekannt und beliebt ist. Das geht sogar so weit, dass die sogenannte „neapolitanische Kunst des Pizzabäckers“ von der Unesco in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Vermutlich stammt die Ursprungspizza aus dem italienischen Neapel und verbreitete sich im Laufe der Zeit auf der ganzen Welt. Auch in Deutschland ist die Pizza besonders beliebt. Laut der Verbrauchs- und Medienanalyse 2022 (VuMA) „Den Markt im Blick“ essen 25,3 Prozent der über 23.000 Befragten in Deutschland mehrmals im Monat Pizza. 13,2 Prozent tischen etwa einmal die Woche Pizza auf und 5,4 Prozent sogar mehrmals die Woche – wobei es sich hier allerdings um Tiefkühlpizzen handelte.
Ob nun aus der Tiefkühltheke oder frisch gebacken: Zurück gehen alle Pizzen auf die Ursprungsform der italienischen Köstlichkeit, die Pizza Margherita. Sie besteht aus Hefeteig, Basilikum, Tomatensoße und Mozzarella, wobei mitunter auch anderer Käse verwendet wird. Während die Pizza Margherita im Grunde europaweit identisch gebacken wird, gibt es doch große Unterschiede beim Pizza-Preis.
Auch deswegen hat sich TRAVELBOOK pro Stadt mindestens sechs Speisekarten verschiedener Restaurantkategorien angesehen und für 43 Hauptstädte in Europa jeweils einen durchschnittlichen Pizza-Preis ermittelt. Dieser gilt für eine frisch gebackene Pizza Margherita mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 30 Zentimeter. Das Ranking geht von teuer nach günstig. Vorab sei verraten: Gerade bei den Städten mit den günstigsten Pizza-Preisen gibt es einige Überraschungen!
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Übersicht
Die 14 teuersten Hauptstädte in Europa für eine Pizza Margherita
Obwohl die Hauptbestandteile der Pizza Margherita überall nahezu gleich sind, gibt es große Preisunterschiede. Vor allem in Mitteleuropa und Skandinavien muss man mit einem zweistelligen Betrag rechnen.
Platz 1 bis 15: Pizza-Preis | |
---|---|
1. Bern, Schweiz | 17,70 € |
2. Vaduz, Liechtenstein | 15,97 € |
3. Reykjavik, Island | 15,90 € |
4. Oslo, Norwegen | 15,68 € |
5. Helsinki, Finnland | 13,90 € |
6. Monaco | 13,07 € |
7. London, Vereinigtes Königreich | 12,84 € |
8. Athen, Griechenland | 12,17 € |
9. Dublin, Irland | 11,73 € |
10. Nikosia, Zypern | 11,27 € |
11. Stockholm, Schweden | 10,94 € |
12. Amsterdam, Niederlande | 10,88 € |
13. Paris, Frankreich | 10,86 € |
14. Luxemburg (Stadt), Luxemburg | 10,77 € |
15. Andorra la Vella, Andorra | 10,58 € |
Die teuerste Pizza Margherita bekommt man in der Schweiz und im Nachbarland, dem Fürstentum Liechtenstein. In beiden Ländern ist die Währung der Schweizer Franken, eine der stabilsten Währungen der Welt. Auch ist die Kaufkraft der Menschen in beiden Ländern enorm stark. Das zeigt eine Studie des Marktforschungsunternehmens „Growth for Knowledge“ (GfK) aus dem Jahr 2022, die beide Staaten auf den ersten beiden Plätzen führt, gefolgt von Luxemburg und mehreren skandinavischen Ländern. Auch das Vereinigte Königreich und Irland sind auf den vorderen Plätzen vertreten. Oft scheinen sich bei den teureren Preisen der „Pizza-Index“ und die reale Kaufkraft der Menschen in den europäischen Ländern stark zu ähneln. Das heißt: Je reicher das Land, desto teurer die Pizza. Doch es gibt auch Ausnahmen.
Überraschend sind etwa die Platzierungen von Athen und Nikosia. Sowohl Griechenland als auch Zypern landen in der GfK-Studie auf den unteren Rängen, haben aber eher hohe Pizza-Preise. Das liegt womöglich daran, dass beide Hauptstädte bei Urlaubern und Touristen beliebt sind. Wichtig ist zu erwähnen, dass die Pizza-Preise für Süd-Nikosia berechnet wurden, das griechisch geprägt ist. Hier ist die offizielle Währung der Euro. Der Norden Nikosias (Lefkoşa) ist die Hauptstadt der Türkischen Republik Nordzypern, welche international nur von der Türkei anerkannt wird. Hier wird mit Lira bezahlt – eine Währung, die zuletzt extrem an Wert verloren hat und sehr stark schwankt, weshalb eine aussagekräftige Berechnung nur bedingt bis kaum möglich war und Lefkoşa aus dem Index ausgeklammert wurde.
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Niedriger Preis trotz hoher Lebenshaltungsskosten
Auch wenn man sich nachfolgend die Platzierungen 16 bis 30 anschaut, wird deutlich, dass sich die (hohe) Wirtschaftlichkeit eines Landes nicht zwingend auf den Pizza-Preis auswirkt. Im Mittelfeld des „Pizza-Index“ tummeln sich einige Überraschungen, unter anderem die dänische Hauptstadt Kopenhagen, aber auch Brüssel, Berlin, Wien und Rom. In den jeweiligen Ländern der aufgeführten Hauptstädte, ist der sogenannte Preisniveauindex für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen von 2021 laut Eurostat-Studie, sprich die Lebensunterhaltskosten, höher als im EU-Durchschnitt. Dennoch ist der Pizza-Preis zum Teil niedriger als in manch günstigeren Ländern.
Platz 16 bis 30: Pizza-Preis | |
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16. Brüssel, Belgien | 10,40 € |
17. Wien, Österreich | 10,33 € |
18. Lissabon, Portugal | 10,32 € |
19. Kopenhagen, Dänemark | 9,79 € |
20. Tallinn, Estland | 9,55 € |
21. Madrid, Spanien | 9,52 € |
22. Rom, Italien | 9,33 € |
23. Berlin, Deutschland | 9,11 € |
24. Valletta, Malta | 9,06 € |
25. Ljubljana, Slowenien | 8,57 € |
26. Riga, Lettland | 8,44 € |
27. Prag, Tschechien | 8,43 € |
28. Vilnius, Litauen | 7,79 € |
29. Budapest, Ungarn | 7,27 € |
30. Zagreb, Kroatien | 7,07 € |
Überraschend ist zudem, dass man in Berlin beziehungsweise in Deutschland – trotz hoher Kaufkraft und starkem Preisniveauindex – eine Pizza Margherita im Schnitt für unter zehn Euro bekommt und somit in der Mitte des TRAVELBOOK-Rankings liegt. Und das, obwohl der Preis für eine Pizza von 2015 bis 2022 um fast 23 Prozent gestiegen ist, laut dem Statistischen Bundesamt.
Im Mutterland der Pizza, Italien, zahlt man den absoluten Durchschnitt für eine Pizza Margherita. Denn mit Platz 22 landet die italienische Hauptstadt genau in der Mitte des TRAVELBOOK-Rankings.
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In diesen 5 Ländern in Europa ist der Pizza-Preis am niedrigsten
Im Osten Europas ist die Pizza Margherita mit am günstigsten. Eine Ausnahme macht hier San Marino, welches sich als Enklave Italiens im Süden des Kontinents befindet. Alle anderen Länder auf den Plätzen 31 bis 43 grenzen aneinander und bilden überspitzt gesagt einen „Block“ mit den günstigsten Pizza-Preisen aller europäischen Hauptstädte im Ranking.
Platz 31 bis 43: Pizza-Preis | |
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31. Bratislava, Slowakei | 6,78 € |
32. San Marino, San Marino | 6,75 € |
33. Warschau, Polen | 6,00 € |
34. Bukarest, Rumänien | 5,99 € |
35. Belgrad, Serbien | 5,84 € |
36. Kyiv, Ukraine | 5,43 € |
37. Sofia, Bulgarien | 5,36 € |
38. Chișinău, Moldawien | 5,26 € |
39. Skopje, Nordmazedonien | 4,72 € |
40. Podgorica, Montenegro | 4,35 € |
41. Tirana, Albanien | 4,16 € |
42. Prishtina, Kosovo | 4,08 € |
43. Sarajevo, Bosnien-Herzegowina | 3,44 € |
In den fünf benachbarten Ländern Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Kosovo und Nordmazedonien bezahlt man weniger als fünf Euro für eine Pizza Margherita. Einer der Gründe könnte das Bruttonationaleinkommen dieser Länder sein. Es zeigt das Einkommen an, die von den Bewohnern eines Staates innerhalb eines Jahres erwirtschaftet worden sind. Laut „The World Bank“ belegen diese Staaten, zusammen mit der Ukraine und Moldawien, die untersten Plätze im europäischen Vergleich.
Am günstigsten isst man Pizza in Bosnien-Herzegowina beziehungsweise in der Hauptstadt Sarajevo, wo man eine 30-Zentimeter-Pizza Margherita im Durchschnitt für 3,44 Euro bekommt.
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Zur Methodik des „Pizza-Index“
TRAVELBOOK hat mehr als 500 Speisekarten von Restaurants, Pizzerien und Pizzaketten gesichtet und so den durchschnittlichen Pizza-Preis für die 43 aufgeführten Hauptstädte der europäischen Länder ermittelt. Die untersuchten Restaurants befanden sich alle in belebten bzw. zentralen Gegenden der jeweiligen Hauptstadt. Die Auswahl der Lokale erfolgte nach dem Zufallsprinzip, daher ist der „Pizza-Index“ nicht repräsentativ. Um qualitätsbedingte Preisunterschiede einzudämmen, wurde dennoch auf eine möglichst ausgeglichene Verteilung der jeweiligen Restaurantkategorien geachtet. Alle Währungsumrechnungen erfolgten am 12. Januar 2023 mittels des Währungsrechners von Google Finanzen.
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So wurden die 43 Hauptstädte ausgewählt
Als Grundlage für die Auswahl Europas Hauptstädte gelten Unionen und Abkommen, die innerhalb des europäischen Subkontinents abgeschlossen wurden. Dazu gehören unter anderem die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (und auch Länder mit dem Euro als Währung) und das langjährige ehemalige Mitglied Vereinigtes Königreich:
- Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Irland, Griechenland, Portugal, Spanien, Finnland, Rumänien, Kroatien, Österreich, Vereinigtes Königreich, Schweden, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern
Weiter wurden die sieben Mitgliedsstaaten des Mitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA) in der Auswahl berücksichtigt:
- Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Moldau, Montenegro und Serbien
Zudem wurden die vier Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) mit in das Ranking der Pizza-Preise Europas aufgenommen:
- Island, Liechtenstein, Norwegen und Island
Außerdem beinhaltet der Index drei von vier Nicht-EU-Ländern, die in der Europäischen Zollunion sind (die Türkei gehört zwar ebenfalls zur Europäischen Zollunion, doch aufgrund mangelnder Aussagekraft wegen der schwankenden Lira wurde hier kein Pizza-Durchschnitts-Preis ermittelt):
- Andorra, Monaco und San Marino
Ebenso sind EU-Beitrittskandidaten im Ranking zu finden. Die meisten sind bereits in den vorherigen Auflistungen aufgeführt, weshalb an dieser Stelle nur folgendes Land übrig bleibt:
- Ukraine
Auf die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion (u.a. Russland, Belarus etc.) verzichtete TRAVELBOOK aus aktuellem Anlass. Der Zwergstaat Vatikan ist aufgrund von Informationsmangels nicht im „Pizza-Index“ vertreten.