30. Oktober 2023, 14:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Raclette ist nicht nur der Name des beliebten Schweizer Gerichts aus geschmolzenem Käse, sondern auch des dafür verwendeten Kuhmilchkäses. Welcher Raclette-Käse aber ist nun der beste? Um das herauszufinden, haben Juroren am vergangenen Wochenende bei den Raclette-Weltmeisterschaften im Schweizer Ferienort Morgins insgesamt 87 Käsesorten aus sieben Ländern verkostet und bewertet. Am Ende standen drei Sieger in unterschiedlichen Kategorien fest.
Im Schweizer Ferienort Morgins im Kanton Wallis ging es bei den in diesem Jahr erstmalig stattfinden Raclette-Weltmeisterschaften sprichwörtlich um die Wurst, genau genommen um den Käse. Das dreitägige Event, das vom 27. bis zum 29. Oktober dauerte, zog unterschiedlichen Medienberichten zufolge mehr als 10.000 Besucher an. Verkostet wurden insgesamt 87 Käsesorten aus sieben verschiedenen Ländern. Das teilten die Veranstalter am Sonntag laut der Schweizer Tageszeitung „Blick“ und anderen Medien mit. Zu den Ländern, die an den Raclette-Weltmeisterschaften teilnahmen, zählten u. a. die Schweiz, Frankreich, Kanada und Rumänien. Insgesamt seien bei den Raclette-Weltmeisterschaften rund 30.000 Raclettes serviert und dafür vier Tonnen Kartoffeln angeliefert worden.
Kriterien bei den Raclette-Weltmeisterschaften
Die Juroren kamen den Medienberichten zufolge bereits am Samstag im Dorfzentrum von Morgins zusammen, um die verschiedenen Käselaibe zu verkosten. Diese waren in folgende drei Kategorien eingeteilt: „Rohmilch von der Alp“, „Rohmilch aus der Molkerei“ und „Andere Raclette-Käse“. In einem ersten Schritt hat die Jury, die aus 50 Branchen-Experten und Konsumenten bestand, eine Auswahl von 20 Prozent getroffen. Die ausgewählten Käse wurden dann von acht international anerkannten Juroren bewertet – und zwar nach den Kriterien Farbe, Haltbarkeit, Textur, Stärke und Aromen.
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Alle drei Sieger sind Schweizer Käsereien
Alle drei Gewinner sind – wen wundert’s – Schweizer Käsereien, zwei davon aus dem Kanton Wallis, der als Ursprungsort des Raclette-Käses wie auch des beliebten Käse-Gerichts gilt. Den ersten Platz in der Kategorie „Rohmilchkäse“ machte die Walliser Käserei „Le Pont“. Siegerin in der Kategorie „Rohe Alpenmilch“ wurde die Käserei „Alpage de Tanay“, ebenfalls aus dem Wallis. Das Rennen in der Kategorie „Andere Käse“ machte die Käserei „Seiler Sélection by Wyssmüller Maître Fromager“ aus dem Kanton Obwalden. Als einzige nicht-schweizerische Käserei wurde bei den Raclette-Weltmeisterschaften die Käserei „Les Noisetiers“ aus Leschaux im französischen Departement Haute-Savoie gekürt. Das Unternehmen gewann eine Silbermedaille in der Kategorie „Rohmilch“.
Die Geschichte des auch in Deutschland beliebten Raclette-Käses wie auch die seiner traditionellen Zubereitung reicht mehr als 400 Jahre zurück. Die Bezeichnung „Raclette“ geht zurück auf das französische Verb „racler“ (dt. „schaben“), da die obere Schicht des Käselaibs traditionell über dem Feuer beziehungsweise der Glut gegrillt und anschließend zum Verzehr mit einem Messer abgeschabt wurde. In heutiger Zeit wird der Raclette-Käse – zumindest in den meisten Privathaushalten – statt über einer Feuerglut in Pfännchen in einem Elektro-Grill geschmolzen. Anschließend wird der geschmolzene Käse über Kartoffeln und / oder andere Beilagen verteilt und so auch verzehrt.