11. Juni 2018, 11:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bibimbap – klingt niedlich, ist aber in Wahrheit eine koreanische Spezialität, die gesund ist und Kraft für den ganzen Tag gibt. Was in dem Reisgericht steckt, warum es in deutschen Restaurants nie so gut schmeckt wie vor Ort und wie man es zu Hause selbst macht.
Wer schon mal versucht hat, das Essen aus dem Urlaub zu Hause nachzukochen oder es im heimischen Restaurant bestellt hat, kennt das: Entweder das Gericht gelingt einem selbst nicht so mühelos, oder es schmeckt im Lokal schlichtweg anders. Das kann an den (falschen) Gewürzen und Zutaten liegen oder am fehlenden Urlaubsgefühl inklusive Sonne, Unbeschwertheit und tropischer Luftfeuchtigkeit. Oder es liegt eben daran, dass man die besonderen Tricks der Einheimischen nicht kennt.
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So auch bei Bibimbap (z. Dt. „gemischter Reis“) – ein koreanisches Gericht, das aus Reis, Rindfleisch, Gemüse und Ei besteht. Dafür werden zum Beispiel exotische Dinge wie die Wurzeln von Ballonblumen und Bohnensprossen gekocht, fettarmes Rindfleisch in der Pfanne gebraten und anschließend mit gekochtem Reis, Gurkenstückchen und scharfer Paste (koreanisch: Gochujang) in einer Schüssel oder direkt in einem heißen Steintopf (koreanisch: Dolsot) zubereitet und serviert. Unabhängig von der Zubereitungsart wird Bibimbap glühend heiß angeordnet, und zwar so, dass jede Zutat ihren eigenen Platz in der Schüssel bekommt. Am Schluss – und das ist der Trick – kommt ein rohes Ei in die Mitte, das man am Tisch mit den Stäbchen unter das heiße Gemüse und den heißen Reis verrührt.
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Bibimbap ist nicht nur lecker und gesund, sondern Kraftfutter pur: Kohlenhydrate im Reis, Vitamine im Gemüse, Proteine im Ei – das macht schön und gibt Power für den Sport, die Arbeit, das Köpfchen. Und die Koreaner glauben ähnlich wie beim Nationalgericht Kimchi an eine heilende Wirkung: So sollen die einzelnen Zutaten für die fünf Elemente Erde, Feuer, Wasser, Holz und Metall stehen und dem Körper zum Beispiel Ruhe und Kraft geben.
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Warum Bibimbap in Deutschland anders schmeckt
Wer will, dass Bibimbap so schmeckt wie in Korea, sollte es zu Hause zubereiten, in einem echten koreanischen Restaurant testen – oder eben direkt in Korea probieren. Denn selbst in den entlegensten Restaurants, die ich besucht habe und in denen man nur Einheimische trifft, in Seoul, Suwon oder auf Jeju-do, hat es so frisch und lecker geschmeckt. Und sogar bei Korean Air im Flugzeug, die ihr Bibimbap an Bord zumindest 2008 noch mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung ihren Passagieren serviert haben, war es so gut, dass es bis heute in den Top 3 meiner besten Flugzeug-Essen gelandet ist (dort allerdings ohne rohes Ei natürlich!).
Weil es hierzulande strenge Vorschriften und Richtlinien gibt, was rohe Eier in Restaurants angeht, und Köche (kaum) Speisen zubereiten dürfen, in denen eben diese verwendet werden, lautet hierzulande die Alternative: Spiegelei. Zwar findet man diese Variante auch in Korea, doch das Besondere an dem traditionellen Bibimbap, nämlich Vermengen des rohen Eis mit den restlichen Zutaten am Tisch, ist damit hin.
Wer es selbst ausprobieren will – aber bitte nur mit wirklich frischen Eiern – hier ein Bibimbap-Rezept mit Zutaten, die man auch hierzulande findet:
Bibimbap selbst gemacht – Zutaten für 2 Personen:
- 200g gekochter Reis (nicht zu klebrig wie sonst oft in Asien üblich)
- 150-200g mageres Rindfleisch, in dünne Streifen geschnitten (alternativ geht auch Tofu)
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Möhren
- 2 kleine Zucchini
- 200g Bohnensprossen
- 1 rote und 1 gelbe Paprika
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Zwiebel
- 80g Shiitake-Pilze
- 1/2 Salatgurke
- 2 EL Sesam
- 2 sehr frische Eier (am besten Bio)
- etwas Speiseöl, Sesamöl, Sojasoße, Honig
- scharfe Gewürzpaste
- Salz, Pfeffer
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Zubereitung:
- Gemüse in dünne Streifen schneiden und in einer Pfanne einzeln mit Öl und Knoblauch kurz anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Die Sprossen im heißen Wasser dünsten.
- Die Gurke in kleine Halbmonde schneiden und salzen. Nach fünf bis zehn Minuten das Wasser ausdrücken und die Gurke kurz mit etwas Öl anbraten.
- Sesam ohne Öl in der Pfanne kurz rösten.
- Die Rindfleischstreifen in einer Marinade aus Sojasoße, Knoblauch, Honig und etwas Öl kurz marinieren und anschließend mit 1 Knoblauchzehe in einer Pfanne scharf anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Alle Zutaten so heiß wie möglich auf zwei sehr warme Schüssel aufteilen und schön anordnen. Zum Schluss ein Eigelb (oder alternativ ein Spiegelei) in die Mitte legen und dann alles verrühren.