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Aus internationaler Sicht

Die unbeliebtesten Speisen aus Deutschland

Schmierst, Platz 1 der unbeliebtesten Speisen in Deutschland
Nicht alle typisch deutschen Speisen kommen im Ausland gut an. Wie schneidet wohl die Leberwust ab? Foto: Getty Images

7. April 2025, 10:46 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Kulinarische Kreationen, mit denen viele von uns in Deutschland aufgewachsen sind – darunter sicherlich auch der eine oder andere eher „spezielle“, regionale Genuss –, können für Menschen aus dem Ausland durchaus ungewöhnlich daherkommen. Von Brathering bis Senfei: Erfahren Sie bei TRAVELBOOK, wie internationale Nutzer eines Online-Reiseführers verschiedene deutsche Speisen bewertet haben.

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Taste Atlas“ ist auf traditionelle Gerichte sowie authentische Restaurants spezialisiert und zugleich eine Plattform, auf der Nutzer ihre eigenen kulinarischen Erfahrungen bewerten können. Entsprechend finden sich auf der Website zahlreiche objektive Einschätzungen zu verschiedensten gastronomischen Einrichtungen auf der Welt und einzelnen Lebensmitteln. Kürzlich wurde dort die Rubrik „Die 86 am schlechtesten bewerteten Speisen aus Deutschland“ aktualisiert, TRAVELBOOK stellt sie vor.

Die unbeliebtesten Speisen in Deutschland

Die Liste basiert auf rund 13.000 von insgesamt 14.850 Bewertungen, die „Taste Atlas“ als vertrauenswürdig eingestuft hat. Automatisierte Stimmen sowie übermäßig patriotische Bewertungen aus dem Heimatland der Gerichte seien dabei herausgefiltert worden. Das Portal betont, dass dieses – das betreffe auch andere seiner Rankings – nicht als objektives Urteil über kulinarische Qualität zu verstehen ist. Vielmehr sollen traditionelle Gerichte ins Rampenlicht gerückt und die kulinarische Neugier der Nutzer geweckt werden.

Das Ranking ist auch aus deutscher Sicht spannend – wetten, dass selbst viele Einheimische von einigen der aufgeführten Speisen noch nie gehört haben? Oft hängt es davon ab, wo man aufgewachsen ist oder mal gelebt hat. Während bei den einen allein der Begriff „Saure Zipfel“ das Kopfkino anwirft, bezeichnen andere das Gericht vielleicht als ihre Leibspeise. Auflösung: Dabei handelt es sich um in einem Sud aus Wein und Essig gegarte Bratwürste. Übrigens, die Speise, die mit vergleichsweise vielen Punkten das andere Ende der Liste markiert – also die am wenigsten schlecht bewertete unter den negativ gelisteten Gerichten –, dürfte im Nordosten Deutschlands eher unbekannt sein. Doch zunächst werfen wir einen Blick auf die kulinarischen Schlusslichter Deutschlands.

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Die am wenigsten wertgeschätzten 3

An der Spitze des Rankings landet eine ganze Lebensmittelkategorie: die sogenannte Schmierwurst. Darunter fallen streichfähige Wurstsorten wie Mett- oder Leberwurst – allesamt Rohwürste, die durch Gärung und sanftes Räuchern haltbar gemacht werden. In Deutschland gehört sie für viele ganz selbstverständlich aufs Brot. Außerhalb der Landesgrenzen hingegen scheint sich dafür deutlich weniger Begeisterung zu regen, wie die Bewertungen zeigen.

Den zweiten Platz belegt der Brathering. Für das Gericht wird Hering zunächst gebraten und anschließend in einer Marinade aus Weißweinessig, Zwiebeln, Zucker und Senf eingelegt. Meist serviert man ihn mit Bratkartoffeln. Doch bei den „Taste Atlas“-Nutzern kommt diese norddeutsche Delikatesse offenbar nicht besonders gut an.

Auf Platz 3 wird es zünftig – mit dem bayerischen Eintopfklassiker Pichelsteiner. Hinein gehören traditionell verschiedene Fleischsorten sowie an Gemüse Kartoffeln, Lauch, Karotten, Zwiebeln, Kohl und nach Geschmack Sellerie, und ohne ordentlich Petersilie darüber gestreut geht es nicht.

Süßes Frankfurter Original gefällt nicht

Die Speise auf dem vierten Platz ist besonders in und rund um die Stadt am Main beliebt, deren Namen sie trägt: der Frankfurter Kranz – ein zwingender Akteur jeder Kaffee-und-Kuchen-Tafel. Die Torte wird in einer Kranzform gebacken und besteht aus mehreren Schichten Biskuit, Buttercreme und stellenweise roter Marmelade. Umhüllt wird sie von einer üppigen Buttercreme und knusprigem Krokant, der bei jedem Bissen für einen angenehmen Crunch sorgt. Klingt köstlich, oder? Finde die Nutzer von „Taste Atlas“ allerdings nicht.

Bleiben wir kurz in der Region. Auf Platz 10 landet eine Speise, die uns schon im „Taste Atlas“-Ranking der unbeliebtesten Käsesorten Europas begegnet ist – dort belegte sie sogar Platz 3. Gemeint ist ein extrem fettarmer Hartkäse, der traditionell mit Zwiebelsud serviert wird. In vielen hessischen Gaststätten gehört er zur typischen Vorspeisenauswahl – allerdings scheint er nicht bei allen ausländischen Gästen auf Begeisterung zu stoßen.


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Die folgende Übersicht ist aufsteigend sortiert – sie beginnt mit den Speisen, die am schlechtesten abgeschnitten haben. Oder anders gesagt: Platz 1 erhält den inoffiziellen internationalen Unbeliebtheits-Preis

25 der am schlechtesten bewerteten Speisen laut „Taste Atlas“

  1. Schmierwurst
  2. Brathering
  3. Pichelsteiner
  4. Frankfurter Kranz
  5. Bayerischer Wurstsalat
  6. Gefilte Fisch
  7. Brotsuppe
  8. Springerle
  9. Schneeballen
  10. Handkäse mit Musik
  11. Bremer Klaben
  12. Weinkraut
  13. Schlachtplatte
  14. Badische Zwiebelsuppe
  15. Herrencreme
  16. Pumpernickel
  17. Toast Hawaii
  18. Griebenschmalz
  19. Westfälischer Pumpernickel
  20. Anisplätzchen
  21. Senfei
  22. Pfefferpotthast
  23. Saure Zipfel
  24. Rollmops
  25. Saumagen

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten – vermutlich stimmen Sie bei der einen oder anderen Platzierung zu und wollen bei einer anderen Veto schreien. Doch die Speise auf Rang 6 sorgt definitiv für Verwunderung.

Manche erklärungsbedürftige Platzierung dabei

Gefilte Fisch (Rang 6) ist ein traditionelles Gericht der jüdischen Küche. Der (jiddische) Name ist Programm: Es handelt sich um mit Fisch gefüllten Fisch. Genauer gesagt wird meist Karpfen zerkleinert und mit Zutaten wie Matzemehl, Eiern, Zwiebeln und Zucker zu Klößchen geformt – so beschreibt es auch „Taste Atlas“. Wesentlich ist nicht zuletzt die Brühe, in der man den Gefilten Fisch gart. Sie kühlt zu einer Gallerte ab und wird kalt zum ebenfalls kalt servierten Fisch gereicht. Fans lieben es, andere finden wohl schon die Vorstellung allein gewöhnungsbedürftig. Bloß warum es in der Liste vorkommt, ist nicht nachvollziehbar. Zwar wird die traditionelle Feiertagsvorspeise auch hierzulande in jüdischen Haushalten serviert – ein gängiges deutsches Gericht ist sie jedoch mitnichten!

Gefilte Fisch
Vor allem bei aschkenasischen Juden wird Gefilte Fisch an Feiertagen als Vorspeise serviert Foto: Getty Images

Der gute alte Pumpernickel hat es gleich doppelt (Platz 16 und 19) in die „Flop 20“ geschafft. Einmal ist das kompakte, dunkle Brot aus Roggen und Sauerteig gemeint, wie man es überall in Deutschland bekommt, und einmal der Westfälische Pumpernickel, der nur so heißen darf, wenn er in seiner Geburtsstätte Westfalen hergestellt wurde.

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Dibbelabbes
Dibbelabbes – eine Art Kartoffelauflauf mit besonderem saarländischen Charakter – kommt bei den kritischen „Taste Atlas“-Nutzern noch relativ gut weg Foto: ALLEKO/Getty Images

Die meisten Punkte hat von „Taste Atlas“ hat von den aufgeführten Speisen aus Deutschland Dibbelabbes erhalten. Das Gericht kommt aus Saarland und ist eine Art herzhafter Topfkuchen aus geriebenen Kartoffeln, Lauch und gewürfeltem Speck oder gepökeltem Fleisch.

Themen BILDreisen Deutschland

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