3. Januar 2025, 13:12 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Sie sind klein, knusprig und stecken voller Weisheiten: Glückskekse. Ob als Nachspeise in asiatischen Restaurants, als Snack oder Neujahrs-Orakel an Silvester. Die Kekse in Halbmond-Form haben sich längst zu einem echten Gebäck-Klassiker entwickelt. Doch woher kommt die beliebte Weltspeise eigentlich? TRAVELBOOK verrät, wer den Glückskeks wirklich erfunden hat.
„Mut ist der erste Schritt“ oder „Träume groß“. Bricht man einen Glückskeks auf, versteckt sich im Inneren ein kleiner Zettel mit einem weisen, witzigen oder nicht selten auch verwirrenden Spruch. Somit sorgt das Öffnen nicht nur auf Partys für Spannung, sondern ist auch als Mitbringsel ein echter Stimmungsmacher.
Übersicht
Während Supermärkte die Kekse überwiegend zum Jahreswechsel anbieten, waren es vor allem chinesische Restaurants, die das süße Gebäck weltweit bekannt machten. Und dass, obwohl die Kekse in der traditionell chinesischen Küche gar keine Rolle spielen.
Jahrhundertealte Tradition – aber nicht aus China
Um die Herkunft der Glückskekse ranken sich zahlreiche Mythen. Laut dem bayerischen Lebensmittelhersteller „Sweet and Lucky“ wird jedoch vermutet, dass die Wurzeln des beliebten Gebäcks in Japan liegen. Dort bilden mit Wahrsagungen versehene Papierstreifen, sogenannte „Omikuji“, die Gläubige in buddhistischen Tempeln ziehen, eine jahrhundertealte Tradition. Und auch der japanische Schriftsteller Tamenaga Shunsui schrieb bereits 1878 über die Herstellung von „Tsujiura Senbei“. Dies war Gebäck, in das zusammengerollte Omikuji gelegt wurden.
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Wurzeln liegen in Japan und den USA
Eine weitere Theorie um die Entstehungsgeschichte der Glückskekse verweist auf den Konditor Makato Hagiwara. So soll der japanischen Einwanderer die „Fortune Cookies“ Anfang des 20. Jahrhunderts in seinem Teegarten in San Francisco verteilt und somit einen lokalen Brauch ins Leben gerufen haben. Als erster Hersteller der Kekse in den USA beanspruchte hingegen der chinesische Unternehmer David Jung den Ursprung des Gebäcks für sich.
Dass Glückskekse lange Zeit vorwiegend mit der chinesischen Kultur in Verbindung gebracht wurden, lässt sich auf die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zurückführen. Damals verkauften japanische Einwanderer die Kekse in amerikanisch-chinesischen Restaurants. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche japanisch-amerikanische Familien in Internierungslagern festgehalten, woraufhin chinesische Restaurants schließlich die Glückskekse übernahmen.
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Produktion auch in Deutschland
In Deutschland werden Glückskekse seit 2002 im niederbayerischen Bad Abbach produziert. Grund für die Unternehmensidee war dabei das Topmodel Naomi Campbell, die für eine Werbekampagne mit 1,3 Millionen Glückskeksen abgelichtet wurde.