14. September 2020, 15:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Braunlage mit den Stadtteilen St. Andreasberg und Hohegeiß liegt so günstig im Oberharz, dass es ein Reiseziel fürs ganze Jahr ist. Im Winter kommen alle, die gerne Skilaufen, im Sommer sind es Wanderer und Radler, und in den anderen Jahreszeiten manchmal alle gleichzeitig. Naturliebhaber zieht es vor allem im Frühling und Herbst dorthin.
Von Braunlage bis zur einstigen deutsch-deutschen Grenze sind es nur etwa zwei Kilometer – Elend, den nächsten Ort in Sachsen-Anhalt, erreicht man in acht Minuten. Und auch den Brocken kann man von Braunlage aus gut erwandern. Etwa zehn Kilometer lang ist der Weg vom nördlichen Ortsrand entlang der Warmen Bode bis auf den Gipfel.
Historische Eisenhütte von Braunlage
Braunlage selbst, das schon im 13. Jahrhundert entstand, war lange Zeit Bergbau-Ort. An die Zeit erinnert noch die einstige Eisenhütte, die heute das Harz-Hotel Altes Forsthaus beherbergt. Das 1658 erbaute Haus ist das älteste Gebäude in Braunlage.
Trinitatis-Kirche und Skimuseum
Sehenswert ist außerdem die Trinitatis-Kirche an der Herzog-Wilhelm-Straße mit Fachwerk im Innern, das dahinter gelegene historische Pfarrhaus, das 1912 erbaute Sanatorium Dr. Barner, das zu den bedeutendsten Jugendstilgebäuden Deutschlands gehört (Dr.-Barner-Straße 1). Auch die alte Schule an der Bodebrücke, die Post und das Rathaus sind besondere Bauwerke.
Interessant ist zudem das Heimat- und Skimuseum, in dem man nicht nur viel über die Geschichte des Ortes, sondern auch viel über Wintersport, die einstige Grenze und die Forstgeschichte erfährt. Adresse: Dr.-Kurt-Schröder-Promenade.
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In Braunlage wandert man auf dem Wurmberg
Die meisten Urlauber aber kommen wegen der guten Luft – Braunlage ist ein Luftkurort – und der Natur. Der Wurmberg gehört dazu – er ist Niedersachsens höchster Berg (971,2 Meter). Viele Jahre lang prägte die eindrucksvolle Sprungschanze am Gipfel die Silhouette der Harzlandschaft, im Sommer 2014 aber wurde sie aus baulichen Gründen abgerissen. Früher fanden auch große Wettkämpfe auf der 80-Meter-Schanze statt, die so dicht an der einstigen Grenze stand, dass es beinahe so aussah, als ob die Sportler über den Grenzzaun hinweg segeln könnten.
Mit der Seilbahn auf den Gipfel
Eine Seilbahn bringt Urlauber auf den Berg. Sie überwindet beinahe 400 Meter Höhenunterschied. Auf dem und am Berg gibt es Mountainbike-Strecken, Skipisten und Gaststätten. Wanderer erklimmen den Berg und besuchen die eindrucksvollen Wurmbergklippen und den Wurmbergsteinbruch, und wer Action liebt, der fährt mit sogenannten Monsterrollern – Tretroller mit sehr dicken Reifen – den Berg runter. Adresse: Am Amtsweg 4, Braunlage.
Weite Blicke vom Achtermann
Reizvoll ist eine Wanderung zum Achtermann. Dieser Berg ist 925 Meter hoch und damit Nummer zwei in Niedersachsen. Der Gipfel besteht aus Granitblöcken – man hat also eine freie Sicht über den Harz. Start der Wanderung ist zum Beispiel Oderbrück oder Königskrug.
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Viele Sportangebote in Braunlage
Für Sport-Interessierte gibt es viele Möglichkeiten in Braunlage. Man kann im Eisstadion Schlittschuh laufen oder Eishockey spielen (Adresse: Harzburger Straße 28), sich auf den vielen Skipisten und Loipen austoben, im Bikepark auf dem Wurmberg trainieren und vieles mehr. Die Wanderwege zählen natürlich auch dazu, allen voran der Harzer Hexenstieg, der durch den Ort verläuft.
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Im April heißt es in Braunlage: Die Hexen kommen!
Wer am 30. April nach Braunlage kommt, der kann etwas erleben: An dem Tag nämlich treffen sich alljährlich die Hexen, um Walpurgis zu feiern. Das Fest ist bunt, wild und ein bisschen gruselig – mit Krötenaugenrollen, Höllenwölfen und Walpurgis-Tränken. Und natürlich mit Hexen, die sich viel Mühe geben, möglichst unheimlich auszusehen. Übrigens: Wer Lust auf ein wenig Zauber hat, kann auch im „Hogwarts des Harz“, in Wernigerode, auf seine Kosten kommen.
Anfahrt Braunlage
„A7 bis Seesen, B243 über Münchehof bis Abzweig B 242, dort abbiegen, über Bad Grund, Clausthal-Zellerfeld und Sonnenberg bis zur B4, rechts abbiegen bis Braunlage. Oder: A38 bis Großwechsungen, B 243 bis Bad Lauterberg, B 27 bis Braunlage.“
(Text: Silke Böttcher)