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Auf Hawaii

Der Mauna Kea – der höchste Vulkan der Erde

Der Mauna Kea auf Big Island, Hawaii, ist der höchste Berg der Welt – vom Meeresboden aus gesehen
Über den Wolken: Auf dem Gipfel des Mauna Kea befinden sich Observatorien für Wissenschaftler. Die Straße, die zum Gipfel führt, ist auf weiten Teilen unbefestigt. Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

9. Februar 2022, 13:21 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Schon Grundschüler wissen, dass der Mount Everest der höchste Berg der Welt ist. Das stimmt – allerdings nur, wenn man die Höhe erst ab Meeresoberfläche misst. Schaut man vom Meeresboden aus, gibt es einen anderen Rekordhalter: den Mauna Kea auf Hawaii. TRAVELBOOK hat ihn bestiegen und weiß, was den Berg ausmacht und worauf man bei einem Besuch achten sollte.

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Wer kann schon sagen, dass er schonmal auf dem höchsten Berg der Welt war? Ich schon. Dabei bin ich keine Extrem-Kletterin und im Himalaya war ich auch noch nie. Dafür aber auf Hawaii. Und dort habe ich den höchsten Berg der Welt vom Meeresboden aus betrachtet bestiegen, den Mauna Kea. Seine gesamte Höhe beläuft sich auf mehr als 10.000 Meter, womit er den weltberühmten Mount Everest um mehr als 1000 Meter überragt. Allerdings nur unterirdisch. Denn 6000 Meter befinden sich unter der Meeresoberfläche.

Sichtbar sind immerhin noch 4200 Meter des Vulkans. Wegen seiner immer noch ordentlichen Höhe wird er auf Hawaii auch „Mauna a Wākea“ genannt, übersetzt in etwa „schneebedeckter Berg“. Der Vulkan ist seit 4.000 Jahren inaktiv und stellt nicht nur den höchsten Punkt Hawaiis, sondern auch des gesamten pazifischen Raums dar, wie unter anderem das hawaiianische Fremdenverkehrsamt mitteilt. Die besondere Lage zusammen mit dem oft wolkenlosen Klima macht den Mauna Kea auch für Wissenschaftler interessant. So befinden sich auf dem Gipfel des Bergs mehr als 20 Teleskope und somit das größte Observatorium weltweit. Auch aus diesem Grund ist der Mauna Kea ein beliebtes Ausflugsziel für Hawaii-Reisende: In Nicht-Corona-Zeiten kommen jährlich Hunderttausende Besucher.

Die größte Sternwarte der Welt findet sich auf dem Mauna Kea
Die größte Sternwarte der Welt findet sich auf dem Mauna Kea Foto: Getty Images

Meine Horror-Tour auf den Mauna Kea

Larissa Königs Mauna Kea

Auch auf meiner Hawaii-Reise 2018 stand ein Besuch auf dem Mauna Kea auf der Bucket-List. Um den Sonnenuntergang auf dem Gipfel zu sehen, fuhren wir mit einem kleinen roten Mietwagen gegen frühen Abend von unserer Unterkunft bis zum Fuß des Berges. Doch je näher wir dem Ziel kamen, umso schwieriger wurden die Straßen. Als es dann den Berg hinaufging, wurde die Steigung immer stärker, unser kleines Auto kämpfte. Wir schafften es gerade noch bis zum „Onizuka Center for International Astronomy“, das sich immerhin auf einer Höhe von 2800 Metern befindet. Doch hier war Endstation.

Denn anders als ganz oben auf dem Gipfel, wo es wieder Straßen gibt, war die Strecke von unserem Punkt bis zum Gipfel eine Schotterpiste. Circa 7 Kilometer in unserem kleinen Auto weiterfahren, das schon vorher Probleme hatte? Keine Chance.

Unser Notfallplan: Daumen raus auf fast 3000 Metern Höhe. Doch die Autos fuhren, ohne uns zu würdigen, an uns vorbei. Wir waren schon kurz davor aufzugeben, als endlich ein schwarzer Truck hielt. Ein älteres Ehepaar lächelte uns entgegen. Nachdem wir erklärt hatten, dass unser kleiner Mietwagen den Weg zum Gipfel nicht packen würde, boten sie tatsächlich an, uns mitzunehmen. Dadurch hatten wir dann tatsächlich die Gelegenheit, den Sonnenuntergang über den Wolken des Mauna Kea zu beobachten – ein atemberaubendes und unvergessliches Erlebnis.

Doch wer glaubt, die Geschichte würde hier enden, irrt. Denn nachdem die Sonne untergegangen war und wir im Stockdunklen wieder ins Auto eingestiegen waren, stellte sich heraus, dass unsere „Gastgeber“ scheinbar in einer sektenartigen Vereinigung waren. Minütlich wurde die Fahrt unangenehmer. Das Wissen, nachts auf einem einsamen Berg in einem fremden Auto zu sein, machte die Situation noch besorgniserregender. Schlussendlich erreichten wir zwar wieder ungeschoren den Parkplatz, auf dem unser Mietwagen stand. Doch dann brach ein Gewitter aus, das unsere Abfahrt zurück zum Fuß des Bergs zu Höllen-Tour machte.

Zwei Lehren habe ich dennoch aus diesem Horror-Ausflug gezogen. Erstens: Es gibt bestimmte Reiseziele, bei denen sollte man sich entweder gut informieren oder einfach eine geführte Tour buchen. Und zweitens: Ein Besuch des Mauna Kea sollte für jeden Hawaii-Urlauber ein Must-See sein. Denn trotz meiner durchwachsenen Erfahrung würde ich es immer wieder wagen.

Larissa Königs, Redaktionsleiterin TRAVELBOOK

Damit es bei Ihnen entspannter läuft, gibt es hier noch ein paar Tipps für alle, die ebenfalls einen Ausflug planen.

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Worauf Sie bei einem Besuch des Mauna Kea achten sollten

1. Das passende Auto für einen Besuch des Mauna Kea

Eine absolute Grundvoraussetzung: ein Auto mit Allradantrieb! Wie bereits erwähnt sind die ersten fünf Meilen der Zufahrtsstraße nicht asphaltiert. Zudem gibt es diverse unübersichtlichen Kurven, Felsen auf der Straße und mehrere Stellen, an denen nicht genug Platz für den Gegenverkehr ist. Das ist insofern problematisch, als gerade bei Sonnenuntergang viele Fahrzeuge unterwegs sind. Wer die Fahrt dennoch wagt, sollte maximal 40 Kilometer pro Stunde fahren – und die Nummer der Mauna Kea Rangers griffbereit haben, falls das Fahrzeug nicht mehr fahrtauglich ist. Die Nummer lautet (808) 961-2180. Weitere Sicherheitsinformationen finden Sie hier.

Wichtig: Selbst wenn Sie als Mietwagen ein Auto mit Allradantrieb haben, heißt das noch nicht, dass Sie auch auf den Mauna Kea fahren dürfen. Viele Autovermietungen schließen nämlich die Fahrt auf den Gipfel vom Versicherungsschutz aus.

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2. Mit dem Aufstieg Zeit lassen

Sie haben ein Auto gefunden und sind perfekt vorbereitet? Dann bloß nicht übermütig werden. Denn auch wenn der Großteil des Vulkans unter der Meeresoberfläche liegt: Mit mehr als 4000 Metern Höhe ist ein Aufstieg immer noch ernstzunehmen. Wer die Strecke zu schnell und ohne Pausen bewältigt, läuft Gefahr, höhenkrank zu werden. Durch den verringerte Luftdruck kann es zudem zu Lungenödemen und Hirnödemen kommen.

Das Mauna-Kea-Tourismuszentrum rät deswegen dazu, mindestens 30 Minuten auf der Besucherstation auf 2800 Meter Höhe zu verbringen. Sollten bereits hier Symptome auftreten, gehen Sie nicht weiter. Außerdem sollte vor oder während des Besuchs in keinem Fall Alkohol getrunken werden.

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3. Die richtige Ausrüstung

Wer auf den Gipfel des Mauna Kea will, sollte auf jeden Fall warme Sachen mitnehmen. Es wird nämlich wirklich kalt. Auf dem Gipfel liegen die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, nachts gibt es häufig auch Minusgrade. Außerdem wichtig: Da sich der Gipfel in so großer Höhe befindet, besteht tagsüber außerdem ein hohes Risiko für einen schweren Sonnenbrand und Augenschäden, vor allem, wenn Schnee liegt. Deswegen sollten Sonnencreme und eine Sonnenbrille auf jeden Fall im Gepäck sein.

Außerdem wichtig: Nehmen Sie genug Wasser mit (mindestens drei Liter pro Person) und sicherheitshalber eine Karte, falls Sie oben auf dem Berg keinen Empfang haben.

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