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Extremwandern für Einsteiger

7 spektakuläre Hochtouren in den Alpen

Einige Routen in den Alpen eignen sich auch für Hochtouren-Einsteiger. Wir stellen 7 besonders schöne Touren vor
Einige Routen in den Alpen eignen sich auch für Hochtouren-Einsteiger. Wir stellen 7 besonders schöne Touren vor Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

9. September 2015, 10:00 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Eine Hochtour führt ambitionierte Wanderer über Gletscher und verschneite Grate auf den Gipfel. Mit einem Bergführer ist das auf einfachen Routen auch ohne viel Erfahrung machbar. In den Alpen gibt es jede Menge Einstiegsberge – manche führen richtig hoch hinauf. 7 Routen-Vorschläge für Einsteiger.

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Eine Hochtour ist ein besonderes Erlebnis: Man betritt die Welt des ewigen Eises, der Gletscher und Firngrate, eine verschneite Traumlandschaft, selbst im Sommer. Eine Tour auf einen hochalpinen Dreitausender oder sogar Viertausender ist nicht nur etwas für Profi-Bergsteiger. Auch wer eigentlich eher wandert, kann mit einem Bergführer auf Hochtour gehen. Folgende Gipfel in den Alpen sind besonders lohnenswerte Ziele für Einsteiger:

Schwarzenstein (3369 Meter): Der sanfte Gletscherberg im Zillertal ist technisch nicht schwierig: Der Anstieg ist zahm, man wandert auf den Gipfel. „Die Spalten auf der Normalroute sind schmal, so dass man kaum reinfallen kann“, sagt Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV). Trotzdem sollten sich Bergsteiger zur Sicherheit anseilen – das ist auf jedem Gletscher Pflicht, um sich vor Spaltenstürzen zu schützen.

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Gar nicht mal so steil: Aufstieg auf den Schwarzenstein über den Gletscher. Foto: dpa

Der Schwarzenstein wird meist nach einer Übernachtung in der altehrwürdigen Berliner Hütte im Zemmgrund bestiegen, oft als Gipfel-Abstecher auf einer Rundtour über den Berliner Höhenweg. Von Süden her lässt sich der Berg sogar eisfrei erklimmen. Aber damit verliert die Tour viel von ihrem hochalpinen Charakter.

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Nah am Abgrund: Am Gipfel des Schwarzenstein wird das Gelände noch einmal etwas ausgesetzter. Foto: dpa

Similaun (3599 Meter*): In den Ötztaler Alpen gibt es jede Menge Dreitausender. Der Similaun bietet eine beachtliche Höhe, ohne große technische Fähigkeiten einzufordern – eine gute Kombination für Anfänger im Hochgebirge. Von der Similaunhütte am Niederjoch sind außerdem nur noch rund 600 Höhenmeter bis zum Gipfel zu überwinden. Der Weg führt hauptsächlich über den Gletscher. Vorsicht Spalten, unbedingt anseilen! Der Bergführer findet die beste Route.

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Auf dem Weg nach oben: Links hinten erhebt sich der Similaun. Foto: dpa

Der Gipfelgrat ganz am Ende ist nichts für Menschen mit Höhenangst, links des Weges fällt die Wand mehrere hundert Meter ab. Doch der Bergsteiger muss hier nur genügend Abstand halten und einen Fuß vor den anderen setzen. „Es ist nicht tragisch, wenn man zurückbleibt, findet Stefan Winter. „Man ist ja so gut wie oben.“ Vom Gipfel bietet sich ein großartiges, fast surreales Landschaftspanorama.

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Aufbruch am Morgen an der Similaunhütte: Bei Hochtouren sollten Bergsteiger früh aufbrechen und zurück sein, bevor der Schnee von der Sonne weich wird. Foto: dpa

Großvenediger (3657 Meter*): Der majestätische Riese in den Hohen Tauern ist ein technisch leichter, aber doch fordernder Gipfel. Immerhin ist der „Venediger“ der vierthöchste Berg, der sich ganz auf österreichischem Staatsgebiet befindet. Die Vergletscherung ist imposant, entsprechend tiefe Spalten kreuzen den Weg.

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Der Großvenediger hat immer noch stattliche Gletscher – an vielen Stellen sind sie von tiefen Spalten durchzogen. Foto: dpa

Die größte Gefahr sieht Winter aber in der Weitläufigkeit des Berges. „Den Gipfel sollte man nur bei guten Sichtverhältnissen machen“, rät der Experte. Zieht Nebel auf, verlieren Bergsteiger auf dem Gletscher schnell die Orientierung und bringen sich damit in Gefahr. Auf den Gipfel führen unterschiedliche Routen von verschiedenen Hütten. Die Fernsicht vom Gipfel sucht in den Ostalpen ihresgleichen.

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Seilschaft am Gletscher auf dem Weg zum Gipfel des Großvenediger – im Nebel kann sich die Wegführung sehr schwierig gestalten. Foto: dpa

Allalinhorn (4027 Meter): Wer ohne große Erfahrung einmal auf einem Viertausender stehen will, ist am Allalinhorn in den Walliser Alpen richtig. „Der Berg zieht viele an“, sagt Bruno Hasler vom Schweizer Alpen-Club SAC. Das liegt vor allem an der Bergbahn Metro Alpin, die Touristen bequem bis auf 3544 Meter befördert. Von dort sind es nur noch knapp 570 Höhenmeter auf den Gipfel. Der Berg eignet sich anders als die meisten anderen hochalpinen Gipfel also sogar als Tagestour. Die Höhe ist aber nicht zu unterschätzen! Auf 4000 Metern nehmen die Lungen schon deutlich weniger Sauerstoff auf.

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Ein Viertausender für Anfänger: Das Gipfelkreuz des Allalinhorns lässt sich im Rahmen einer Tagestour erreichen. Foto: dpa

Breithorn (4164 Meter): Der stark vergletscherte Berg in den Walliser Alpen führt in luftige Höhen und ist unter professioneller Führung trotzdem leicht zu besteigen. Alpinist Bruno Hasler nennt den Gipfel einen „Klassiker“ unter den Hochtouren.

Der Vorteil: Auch hier fährt die Bergbahn Gipfelaspiranten schon auf 3870 Meter. Die knapp 300 Höhenmeter auf die Spitze sind in gut zwei Stunden gemacht. Auch wenn der Berg gut erschlossen ist: Bei schlechtem Wetter kann auch das Breithorn auf dem Normalweg heikel werden.

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Bald am Ziel: Seilschaft auf dem Weg zum Gipfel des Breithorns. Foto: dpa

Gran Paradiso (4061 Meter): Der Gletscherberg in den Grajischen Alpen in Italien hat nicht nur einen verheißungsvollen Namen, er ist auch ein äußerst beliebter, weil einfacher Viertausender. „Der steht auf der Beliebtheitsskala ganz oben“, weiß Stefan Winter. Auch wenn die Normalwege auf der Westseite reine Gehwege durch leichtes Gelände sind: Der Gletscher verfügt durchaus über „Spalten zum Reinfliegen“. Anseilen ist Pflicht. Die Standardrouten starten vom Rifugio Vittorio Emanuele II. oder Rifugio Chabod. Der Anstieg zum Gipfel zieht sich, hier ist auf jeden Fall Kondition gefragt.

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Im italienischen Gran Paradiso Nationalpark können Wanderer einen Gletscherberg von mehr als 4000 Metern Höhe besteigen. Foto: dpa

Monte Cevedale (3769 Meter*): Die Alpensüdseite ist zwar weniger regenreich. In den Ortler Alpen gibt es aber noch viele stattliche Gletscher, so auch am Monte Cevedale. Ausgangspunkt einer Hochtour ist die Casatihütte, die schon auf 3269 Metern liegt. Am Gipfeltag kann man es also entspannt angehen lassen.

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Unendliche Weite: Spektakuläre Ausblicke wie hier vom Gipfel des Monte Cevedale eröffnen sich dem Wanderer auf Höhentouren. Foto: dpa

Wem ein Gipfel noch nicht reicht, der kann noch die Zufallspitze mitnehmen, die durch einen Grat mit dem Cevedale verbunden ist. Der Rundblick vom Gipfel lässt einen kurz daran zweifeln, ob wirklich Sommer ist – so verschneit und winterlich zeigen sich die Gipfel im Umkreis.

Auch interessant: Extremwandern für Anfänger – so klappt’s!

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Die andere Seite: Blick vom Monte Cevedale auf die Zufallspitze mit dem verbindenden Grat. Foto: dpa

*Die Höhenangaben der Berge sind je nach Quelle unterschiedlich. Für den Similaun etwa weist das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen 3599 Meter aus und die Alpenvereinskarte 3606 Meter.

Themen Alpen Europa
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