3. Juni 2024, 13:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer es im Urlaub als lästig empfindet, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Auto von A nach B gelangen zu müssen, den dürfte ein aktuelles Ranking der Wochenzeitung „The Economist“ interessieren: Darin sind die fußgängerfreundlichsten Städte der Welt gesammelt. In dieser Hinsicht scheinen sich Reisen innerhalb Europas besonders zu lohnen, und nicht zuletzt deutsche Städte sind recht prominent vertreten.
Durch die Straßen bummeln, die Atmosphäre eines Orts aufsaugen und Sehenswürdigkeiten jenseits der Reiseführer entdecken: So lässt sich ein einzigartiger Urlaub verbringen. Doch wo kann man das richtig gut? Viele Städte auf der Welt tun sich mit einer autofreundlichen Politik hervor. Eine Mobilitätsstudie („The ABC of Mobility“) zeigt, wo auf der Welt das Verkehrsnetz besonders auf die Bedürfnisse von Autofahrern ausgerichtet. Diese Untersuchung haben Analysten des „The Economist“ aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, sprich: daraus diejenigen Städte ermittelt, in denen Menschen aktivere Formen der Fortbewegung nutzen. Und das könnten Urlauber ihnen natürlich nachtun.
Übersicht
Die fußgängerfreundlichsten Städte der Welt laut „The Economist“
Menschen in kleineren Städten (und auf entsprechend kürzeren Strecken) sind eher zu Fuß unterwegs, wie die Studie zeigt. Ebenso spiele das Einkommen an einem Ort eine Rolle, erklären die „The Economist“-Experten. So habe die Untersuchung sehr anschaulich ergeben, „dass eine Verdoppelung des Einkommens einer Stadt – bei gleichbleibenden anderen Faktoren – mit 37 Prozent mehr Autofahrten verbunden ist“.
Nun geht es im eigenen Ranking der Wochenzeitung um den Umkehrschluss. Und unter den 794 berücksichtigten Städte auf der Welt ist demnach Quelimane in Mosambik diejenige, in welcher am meisten zu Fuß gegangen wird. Die Hafen- und Industriestadt ist schon länger auch als „Stadt des Fahrrads“ bekannt. Denn sie war die erste im gesamten ostafrikanischen Land, die einen Fahrradweg anlegte. Zur Einordnung sei aber auch gesagt: Tatsächlich wird Autofahren in Mosambik generell als Privileg und Statussymbol angesehen. Genaueres dazu hat ein Ethnologe dem christlichen „Sonntagsblatt“ erklärt.
Auf Platz 2 des Rankings landet das im Westen des Kosovos gelegene Peja und direkt dahinter Utrecht in den Niederlanden, das Liebhaber als mindestens so schön wie die Hauptstadt Amsterdam beschreiben. Diese liegt dagegen recht abgeschlagen auf Platz 66. Vorher findet sich noch die Gemeinde Houten auf Platz 6, Den Haag belegt Platz 27. Auffällig ist vor allem die Präsenz spanischer Städte in der Top Ten.
Die Top 20 in der Übersicht
- 1. Quelimane (Mosambik)
- 2. Peja (Kosovo)
- 3. Utrecht (Niederlande)
- 4. Shkoder (Albanien)
- 5. Granollers (Spanien)
- 6. Houten (Niederlande)
- 7. Vitoria-Gasteiz (Spanien)
- 8. Bilbao (Spanien)
- 9. León (Spanien)
- 10. Freiburg (Schweiz)
- 11. Freiburg im Breisgau (Deutschland)
- 12. Lundenburg (Tschechien)
- 13. Münster (Deutschland)
- 14. Bozen (Italien)
- 15. Plewen (Bulgarien)
- 16. Dhaka (Bangladesch)
- 17. Konstanz (Deutschland)
- 18. Greifswald (Deutschland)
- 19. Visakhapatnam (Indien)
- 20. Addis Abeba (Äthiopien)
Fußgängerfreundliche Städte in Deutschland
Vielleicht mussten auch Sie hier zweimal hinschauen: Platz 10 und 11 belegt jeweils ein Freiburg, wobei eines in der Schweiz und das andere bei uns in Baden-Württemberg liegt. Vom deutschen Freiburg im Breisgau ist bekannt, dass es sehr um eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Verkehrsregelung bemüht ist. Umgekehrt will dort mancher Autofahrer wohl öfter ins Lenkrad beißen, wenn er (nicht selten in Schrittgeschwindigkeit) nach einer roten Ampel an der nächsten ankommt. Auch darüber hinaus sind mit Münster (Platz 13), Konstanz und Greifswald (17 und 18) deutsche Städte recht häufig unter den 20 laut Ranking fußgängerfreundlichsten der Welt vertreten.
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Ein anderes Ranking führt München an
Die bayerische Landeshauptstadt München kommt in der „The Economist“-Auflistung gar nicht vor. Dafür belegte sie in einer kürzlich von der Preisvergleichswebsite „Compare the Market Australia“ veröffentlichten Ranking sogar den ersten Platz. Auch dort war nahezu die gesamte Top 10 – mit nur einer Ausnahme – eine kleine Europareise wert. Platz zwei belegt hier das norditalienische Mailand, gefolgt von Warschau in Polen. Danach sind Helsinki (Finnland), Paris (Frankreich), Madrid (Spanien), Oslo (Norwegen), Kopenhagen (Dänemark) und Amsterdam (Niederlande) platziert. Die japanische Hauptstadt Tokio ordnet sich auf Platz 6 ein.