9. August 2023, 11:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In den vergangenen Jahren geriet Mallorca immer wieder in die Negativschlagzeilen, weil aufgrund fehlender Kapazitäten der Kläranlagen ungeklärte Abwasser und damit auch Fäkalien ins Meer gelangten. Generell gibt es diverse Strände, an denen es Einleitungsstellen gibt. Auf einer interaktiven Karte können sich Anwohner und Urlauber über die Orte informieren – und diese meiden.
Mallorca hat ein Abwasser-Problem. Erst vor wenigen Tagen mussten nach den heftigen Regenfällen am Freitag (4. August) wieder mehrere Strände gesperrt werden, weil die Kläranlagen auf der Insel überliefen und Fäkalien ins Meer gelangten. Betroffen waren unter anderem die Stadtstrände Cala Mayor, Can Pere Antoni, Ciutat Jardí und Cala Estancia. Nachdem am Samstagvormittag die Ergebnisse der zuvor von den Stadtwerken entnommenen Wasserproben vorlagen, gab es mittlerweile Entwarnung. Die Strände wurden zum Baden wieder geöffnet, berichtet die „Mallorca Zeitung“. Der Strandabschnitt S’Arenal an der Playa de Palma hingegen sei erst am Dienstag (8. August) wieder freigegeben worden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, meidet generell jene Küstenabschnitte, an denen Abflussrohre ins Meer reichen. Denn bei starkem Regen kann es dort theoretisch immer zum Eintrag von ungeklärten Abwässern gelangen. Wo sich diese Rohre befinden, zeigt eine interaktive Karte, die die balearische Statistikbehörde SITIBISA erstellt hat.
Wie man die Karte verwendet
Die Menüpunkte der Karte sind alle auf Katalanisch oder Spanisch. Wer sich die Abflussrohre auf den Balearen anzeigen lassen möchte, klickt oben rechts auf den ganz linken Menüpunkt (katalanisch: Llista de Capes) und dann auf die blaue Schaltfläche afegir dades. In dem Fenster, was sich links öffnet, wählt man dann den ersten Punkt aus (abocaments a les aigües marines) und klickt auf afegir. Dann muss man die Karte nur noch heranzoomen – die an den Küsten angezeigten Striche sind Abflussrohre, durch die (im Idealfall geklärte) Abwässer ins Meer geleitet werden. Bei den Punkten handelt es sich um weitere Einleitungsstellen direkt am Strand, an denen nicht immer Abwasser ins Meer geleitet wird, bei Bedarf aber schon.
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An diesen Stränden auf Mallorca gelangt Abwasser ins Meer
Wenig überraschend: Besonders viele Abflussrohre finden sich an den Stränden der Inselhauptstadt Palma, wo die meisten Menschen leben. Hier ist auch die Chance, dass nicht ausreichend geklärtes Abwasser ins Meer gelangt, besonders hoch, wie auch mehrfache Strandsperrungen und Badeverbote in jüngerer Zeit zeigen. Das Problem: Palma verfügt nur über zwei Kläranlagen, zu wenig für die Abwassermengen, die Einwohner und Touristen verursachen. Sobald es regnet, kann eine der Anlagen das Schmutzwasser nicht mehr aufnehmen, Fäkalien gelangen ins Meer.
Aber nicht nur in der Bucht von Palma reichen viele Abflussrohre ins Meer, auch an den dicht bebauten Küstenabschnitten südwestlich von Palma gibt es einige davon, etwa in Magaluf, Palmanova oder Ses Illetes. An folgenden Stränden sind auf der Karte weitere Abflussrohre verzeichnet:
- Platja de Santa Ponça
- Platja des Morts
- Cala Fornells
- Platja de S’Illeta
- Cala Marmassen (Andratx)
- Platja des Geperut
- Platja d’en Repic (Port de Soller)
- Cala de Sa Calobra
- Cala Sant Vincenç
- Platja de Muro (Alcúdia)
- Ses Roquetes (Can Picafort)
- Platja de Moll (Cala Rajada)
- Plaja Font de sa Cala
- Platja de Canamyel
- Platja de Sa Coma
- Platja de S’Illot
- Cala Anguila
- Cala Antena (Cales des Mallorca)
- Cala d’en Marçal
- Cala Gran es Tenesser (Cala d’Or)
- Caló de ses Egos (Cala d’Or)
- Platja de S’Arenal (Platja de Palma)
- Platja D’Or (Can Pastilla)