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Facettenreiche Baleareninsel

Nord oder Süd: Welcher Teil Mallorcas passt am besten zu mir?

Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

7. Mai 2014, 11:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Mallorca ist zwar nicht groß, aber viel facettenreicher als viele wissen. Grob lässt sich die Insel in fünf unterschiedliche Regionen unterteilen. Da ist der bergige Norden mit wunderbaren Wanderstrecken, der quirlige Westen mit der Insel-Hauptstadt Palma und Mallorcas Partymeilen, der ruhigere Süden mit traumhaften Buchten, der vielfältige Osten, der von allem etwas bietet, und nicht zu vergessen: die Inselmitte, wo noch echtes mallorquinisches Leben stattfindet. Finden Sie mit den Tipps von TRAVELBOOK heraus, welcher Insel-Teil am besten zu Ihnen passt!

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Der Norden: Für Wanderer und Mountainbiker

Wussten Sie, dass Mallorca ein richtiges Gebirgsmassiv hat? Der höchste Berg der Serra de Tramuntana, der Puig Major, misst stolze 1445 Meter und liegt im Winter sogar unter einer dünnen Schneedecke. Der Norden und Nordwesten Mallorcas sind, vor allem im Frühling und Herbst, ein Dorado für Wanderer und Mountainbiker. Wanderwege, die an steil ins Meer abfallenden Küstenabschnitten entlangführen, Serpentinenstraßen, die sich durch Steineichenwälder und Ölbaumterrassen schlängeln, dazwischen immer wieder Schafherden, Ziegen und Esel. Und vor allem: kaum Touristen.

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Mallorcas Norden ist ein Mekka für Wanderer. Foto: Getty Images

Wer die Natur liebt, kann in der  vergleichsweise dünn besiedelten Gegend um die Serra de Tramuntana einzigartige Landschaften und wunderschöne kleine Dörfer entdecken. Das Künstlerdorf Deià etwa hat Hollywood-Star Michael Douglas einst so sehr beeindruckt, dass er das schlossartige Anwesen Finca S’Estaca kaufte. Der Schauspieler kommt besonders gerne im Frühjahr auf die Balearen-Insel.

Lebhafter geht es zu in Valldemossa, wo einst Chopin überwinterte, sowie in der kleinen Stadt Sóller, die über eine alte Straßenbahn mit ihrem am Meer gelegenen Ortsteil Port de Sóller verbunden ist. Aber im Norden gibt es nicht nur die spektakulärsten Küstenstraßen und Ausblicke, sondern auch den längsten Strand der Insel: die Bucht von Alcùdia mit einigen beliebten Badeorten wie Ca’n Picafort und Colonia de Sant Pere.

Der Westen: Wo immer was los ist

Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, ist im Westen von Mallorca komplett falsch – denn hier pulsiert das Leben: vor allem natürlich in der hübschen Insel-Hauptstadt Palma mit ihrer Kathedrale, mit Museen, Galerien, vielen Geschäften und einem regen Nachtleben.

Südwestlich von Palma liegt Santa Ponça, bekannt sowohl durch sein schickes Villenviertel und den Yachthafen, als auch durch die Gaststätten zweier deutscher Kult-Promis: Seit 2010 zieht TV-Blondine Daniela Katzenberger mit ihrem Café jährlich Tausende Besucher an, genauso wie Schlager-Star Jürgen Drews, der vor drei Jahren um die Ecke in Peguera sein Bistro Der König von Mallorca eröffnete.

In Magaluf zwischen Palma und Santa Ponça geben sich gerne rotgesichtige Engländer die Kante, während sich deutsche Touristen eher in S’Arenal östlich von Palma zum Feiern und Saufen treffen – am berühmt-berüchtigten Ballermann. Wer hierherkommt, muss zwangsläufig mittrinken. Oder ganz schnell in eine andere Insel-Regionen verschwinden.

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Der Süden: Buchten, Strände, Fischerdörfer

Größere Städte und Ferienzentren sucht man im südlichen Teil von Mallorca vergeblich. Dafür finden Naturliebhaber hier eine einzigartige Idylle. In der flachen, stillen Landschaft führen immer wieder kleine Stichwege zur Küste, wo einige verträumte, felsgesäumte Buchten und Strände mit fast karibischem Flair liegen, zum Beispiel Cala Llombards und Cala Pi. In einem Naturschutzgebiet hinter Dünen liegt Es Trenc, Mallorcas längster Naturstrand.

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Mallorcas längster Naturstrand ist Es Trenc im Süden der Insel. Foto: Getty Images

Der südlichste Punkt der Insel ist das Cap de Ses Salines. In dieser Gegend wird noch heute Meersalz gewonnen, die Salzfelder kann man besichtigen. Das Cap mit seinem Leuchtturm ist ein schöner Aussichtspunkt, von dem aus man bei klarer Sicht bis rüber zum Inselarchipel Cabrera schauen kann. Die 18 Inseln von Cabrera stehen unter Naturschutz und sind Heimat vieler Tierarten. Bootausflüge dorthin gibt es zum Beispiel ab Colònia de Sant Jordi.

Einen Besuch wert sind auch die kleinen Fischerdörfer Cala Figuera oder Portopetro, wo man vorzüglich Fisch, Paella und Fleisch vom Grill genießen kann. In der Nähe von Portopetro liegt das Naturschutzgebiet Mondragó, dessen traumhafte Buchten nur erreicht, wer ein ganzes Stück weit durch Kiefernwälder läuft.

Mehr los ist in Cala d’Or, einem hübsch herausgeputzten Ferienort mit vielen Hotels und Souvenirläden. Wer mehr vom mallorquinischen Alltag sehen möchte, sollte auch mal ein Stück ins Hinterland fahren, nach Felanitx zum Beispiel oder nach Santanyí.

Der Osten: Von allem etwas

Mallorcas Osten ist landschaftlich sehr vielfältig und bietet von allem etwas: schöne Sandstrände und Buchten, Berge mit tollen Wander- und Radwegen, hübsche Dörfer und verträumte Fischerorte – und große Ferienanlagen für Pauschaltouristen. Das bis zu 500 Meter hohe, stark zergliederte Küstengebirge Serres de Llevant zieht sich vom Cap de Ferrutx im Nordosten bis in die Gegend von Felanitx im Süden. Zwischen Mittelgebirgslandschaft und Küste verläuft eine schöne Ferienstraße, die Ma4014, die durch Mandelbaum- und Obstplantagen, Getreide- und Weinfelder führt. Wer die Ma4014 in Richtung Küste verlässt, stößt auf viele kleine Badebuchten mit türkisblauem Meer.

Wer es trubeliger mag, findet im Süden auch typische Feriensiedlungen mit sehr hoher Bettenanzahl, wie etwa Cala Millor und Sa Coma oder Portocristo Novo.

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Die Inselmitte: Das „echte“ Mallorca

Wer wissen will, wie die Mallorquiner leben, muss ab in die Mitte. Und entdeckt ganz nebenbei sanfte, hügelige Landschaften mit Olivenhainen und Orangenfeldern, alle paar Kilometer unterbrochen von mal schlichten, mal herrschaftlichen Fincas – so heißen in Spanien die teils Jahrhunderte alten landwirtschaftlichen Grundstücke mit Bauernhaus darauf. Heute sind viele der Fincas zu Hotels oder Ferienhäusern umgebaut, meist mit eigenem Pool. Fincas sind eine schöne Alternative zu den oft anonymen Hotelanlagen am Meer und eignen sich perfekt zum Entspannen und Abschalten von Alltag.

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Weingut mit Finca bei Vilafranca. Foto: Getty Images

Sehenswerte Orte in der Inselmitte sind Sineu, Algaida, Montuïri und Vilafranca. Zwischendrin gibt es viel zu entdecken. Alte Windmühlen zum Beispiel, oder kleine Kapellen und stille Friedhöfe. Auch die ein oder andere Bodega, so nennt man Weingüter, bei denen man manchmal auch Weine probieren kann. Zum Beispiel in der Bodega von Jaume Mesquida in Porreres.

Tipp: Buchen Sie Ihren Mallorca-Urlaub in der Region, die Sie am meisten reizt. Den Rest der Insel erkunden Sie bequem mit dem Mietwagen. Das geht problemlos, denn keine Küste auf Mallorca ist weiter als 100 Kilometer von der anderen entfernt.

Themen Balearen Mallorca
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