11. Januar 2024, 20:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mallorca wird von vielen Deutschen mittlerweile liebevoll als das 17. Bundesland bezeichnet. Die Insel ist Teil der spanischen Inselgruppe der Balearen, zu der neben Mallorca auch Menorca, Ibiza, Cabrera und Formentera gehören. Doch vor der größten Insel der Balearen liegen einige kleinere, die (noch) als echte Geheimtipps gelten.
Obwohl Mallorca zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen gehört und laut offiziellen Statistiken jährlich mehr als vier Millionen deutsche Touristen ihre schönen Strände und atemberaubende Natur bereisen, gibt es rund um die Insel immer noch einige Geheimtipps zu entdecken. Das Archipel besteht nämlich aus rund 150 Eilanden, die angesichts der Beliebtheit der Balearen dennoch nur wenige Leute kennen. TRAVELBOOK stellt vier dieser Inseln vor Mallorca vor und verrät, was sie so besonders macht. Sie eignen sich perfekt für einen Tagestrip, und auf einer kann man sogar die Nacht verbringen.
Sa Dragonera
Sa Dragonera, die auch „Dracheninsel“ genannt wird, verdankt ihren Namen ihrem drachenähnlichen Aussehen. Das 2,88 Quadratkilometer große unbewohnte Eiland gehört zur Gruppe der Balkanischen Inseln und ist vom westlichsten Punkt Mallorcas, der Punta Negra, durch einen 780 Meter breiten Kanal getrennt. Auf ihrem höchsten Gipfel, dem 353 Meter hohen Na Pòpia, befindet sich der ehemalige Leuchtturm Far de Na Pòpia. Die Überreste des einstigen Leuchtturms sind heutzutage ausschließlich von Eidechsen bewohnt, gelten aber immer noch als beliebtes Ziel für Wanderer.
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Während der Saison werden stündlich Bootstouren von Sant Elm nach Sa Dragonera angeboten. Nach der etwa 15-minütigen Überfahrt mit der Fähre erreicht man zu Fuß über schmale Pfade die vielfältigen Naturschönheiten der seit 1987 unter Naturschutz stehenden Insel. Laut „Welt“ gibt es ein Limit von derzeit 200 Besuchern pro Tag, wodurch die Pfade nicht überlaufen sind. Das Ziel bestehe darin, Touristenmassen zu verhindern und die Besucher dazu anzuregen, sich eingehend mit Flora, Fauna und der Geschichte der Insel auseinanderzusetzen.
Insgesamt gibt es vier Wanderrouten, bei deren Erkundung man stets vom Rascheln der Eidechsen begleitet wird, die auf der Insel vor Mallorca nahezu jede Ecke bevölkern. Diese besonderen Kreaturen sind die Dragonera-Eidechsen, eine endemische Art, die ausschließlich auf Sa Dragonera vorkommt.
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Cabrera Gran
Cabrera Gran ist sogar noch strenger als Sa Dragonera, was den Naturschutz betrifft. Es ist nicht gestattet, ohne Weiteres die Insel vor Mallorca zu betreten oder mit dem Boot in der malerischen Bucht anzulegen. Schiffe dürfen nur an speziellen Bojen im Hafen festmachen – jedoch ausschließlich mit einer staatlichen Sondergenehmigung, die rechtzeitig beantragt werden muss. Maximal 300 Gäste dürfen die Fähren pro Tag von Colonia de Sant Jordi aus in das Naturparadies bringen. Touristen, die auf Cabrera Gran übernachten wollten, haben zwei Möglichkeiten: Entweder sie schlafen auf dem eigenen Boot auf dem Meer, wofür sie allerdings eine behördliche Erlaubnis benötigen, die während der Hochsaison für maximal eine Nacht ausgestellt wird; oder sie übernachten in der ersten und einzigen Herberge der Insel, der Albergue de Cabrera.
Auch auf Cabrer Gran ist der Aufenthalt für Gäste in der Zeit von Juni bis September auf eine Nacht beschränkt. Tagsüber laden insgesamt acht Routen zu Wanderungen ein. Zwischendurch kann man sich im Meer erfrischen und große Fische aus nächster Nähe betrachten. Da Fischen im Nationalpark verboten ist, zeigen diese relativ wenig Scheu.
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Na Galera
Diese Insel vor Mallorca ist vergleichsweise klein, dennoch lohnt sich auch hier ein Besuch. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, hat das Eiland eine lange Historie. Auf Na Galera zeugen Schächte, Mauerreste, Wasserkanäle sowie ein kleiner Steinbruch von ihrer bedeutenden Vergangenheit. Das entdeckten laut der „Mallorca Zeitung“ die Archäologen Jorge Argüello und Ramon Martín bereits im Jahr 2012, als sie dort auf eigene Initiative mit ihren Ausgrabungen begannen. Sie fanden Artefakte, die bis ins Jahr 2500 vor Christus zurückreichen. Mittlerweile finden wöchentlich Touren statt, bei denen Argüello persönlich über die Insel führt und die Funde geschichtlich einordnet.
Bei ruhigem Seegang kann die rund 12.000 Quadratmeter kleine Insel, die weniger als 200 Meter vor der Küste am nördlichen Ende von Mallorcas Playa de Palma liegt, aber auch auf eigene Faust erreicht werden, sei es mit dem Stand-up-Paddle oder schwimmend.
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El Colomer
Den kleinen Inselfels El Colomer kann man genau genommen nicht direkt besuchen, jedoch bietet er einen wunderbaren Ausblick zum Sonnenuntergang. Er ist 112 Meter hoch und 300 Meter lang und sein faszinierender Anblick gilt als beliebtes Wanderziel.
Den Sonnenuntergang kann man am besten vom Aussichtspunkt Mirador de El Colomer genießen. Die großzügige Plattform befindet sich auf der Halbinsel Formentor im Norden Mallorcas und liegt 232 Meter über dem Meeresspiegel. Sie bietet einen fantastischen Blick auf das Mini-Eiland.