17. Juli 2021, 7:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Warum nicht mal Urlaub auf Helgoland machen? Die Insel bietet einige lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und ist obendrein zollfrei. TRAVELBOOK hat alle Reisetipps für Deutschlands einzige Hochseeinsel.
Eigentlich ist es ein Wunder, dass Helgoland heute überhaupt noch existiert. Denn am 18. April 1947 wollten britische Soldaten die Militäranlagen der Insel sprengen. Dabei nahmen sie die Zerstörung der ganzen Insel in Kauf. Gewaltige Mengen von Torpedoköpfen, Wasserbomben, Granaten und Sprengstoff wurden entzündet. Doch trotz schwerer Schäden blieb Helgoland bestehen. Anschließend nutzte die britische Luftwaffe die Insel bis 1952 als Bombenabwurfplatz. Das alles ist heute Vergangenheit – die Insel lebt und ist ein beliebtes Touristenziel.
Helgoland gehört zu Schleswig-Holstein und liegt mehr als 40 Kilometer vom Festland entfernt in der Nordsee. Die Hauptinsel ist nur etwa einen Quadratkilometer groß und wird in Ober-, Mittel- und Unterland unterteilt, an vielen Stellen gibt es 50 Meter hohe Klippen. Wer vom Ober- zum niedriger gelegenen Unterland will, steigt zu Fuß die 184 Stufen – oder nimmt einen eigens konstruierten Fahrstuhl.
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Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf Helgoland
Pinneberg und Lange Anna
Auf dem Oberland steht nicht nur der 35 Meter hohe Leuchtturm, der als einziges Gebäude den Zweiten Weltkrieg überstanden hat. Hier findet sich auf dem 61,30 Meter hohen Pinneberg auch die höchste Erhebung des Landkreises Pinneberg, zu dem Helgoland gehört. Außerdem steht an der Spitze des Oberlandes das Wahrzeichen der Insel, die Lange Anna. Der 47 Meter hohe Felsen aus Buntsandstein ragt hier aus dem Meer und lockt zahllose Touristen an.
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Zollfrei einkaufen
Wer Helgoland besucht, der kommt natürlich auch wegen des zollfreien Einkaufs. Den gibt es, weil die Insel außerhalb des EU-Zoll- und des deutschen Steuergebietes liegt.
Hummerbuden am Hafen
Zu den Attraktionen der Insel gehören die bunten hölzernen Hummerbuden am Hafen, in denen die Fischer früher wohnten und arbeiteten. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie zerstört und 1952 orginalgetreu wieder aufgebaut. Die Holzhäuschen stehen unter Denkmalschutz und sind heute Unterkünfte für Kneipen, kleine Läden, Galerien und Cafés.
Leuchtturm
Ein Wahrzeichen Helgolands ist der Leuchtturm, der im Krieg als Flakturm erbaut wurde und 1952 seine Arbeit als Leuchtturm aufnahm. Sein Licht ist bis zu den Ostfriesischen Inseln zu sehen. Ein Teil des Turms diente früher als Atombunker.
Bunkeranlage und Erinnerung an James Krüss
Auch die Reste der Bunkeranlage sind noch zu sehen. 400 Meter der kilometerlangen unterirdischen Anlagen kann man im Rahmen von Führungen besichtigen, die vom Helgoland-Museum angeboten werden. Auch Fans des berühmten Kinderbuchautors James Krüss (1926-1997) zieht es in dieses Museum, denn dort sind drei Hummberbuden mit Erinnerungen an James Krüss eingerichtet. Schließlich ist der Autor so wunderbarer Werke wie „Timm Thaler“ oder „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ ein echter Helgoländer. Im Museum sind Manuskripte, CDs und vieles mehr zu sehen.
Lummenfelsen und Lummensprung
Jedes Jahr Mitte Juni beginnt auf Helgoland ein unvergleichliches Spektakel: Trottellummenküken springen vom Lummenfelsen rund 40 Meter tief zu ihren Eltern ins Wasser.
Strände auf Helgoland
Wer auf Helgoland baden oder im Strandkorb liegen möchte, muss zur „Düne“. Die 0,7 Quadratkilometer große Insel liegt etwa einen Kilometer von Helgoland entfernt und dient Insulanern und Touristen als Badeplatz. Zwei Strände gibt es auf der Düne: den in erster Linie bei Familien beliebten Südstrand und den Nordstrand. Dieser hat eine deutlich stärkere Brandung und ist stellenweise Tummelplatz für Seehunde.
Wer Steine liebt, sucht auf der Düne nach dem Roten Feuerstein, den es nur hier gibt. Auf Helgoland wird der „rote Diamant“ zu Schmuck verarbeitet.
Bis zu einer Sturmflut im Jahre 1721 war die Düne direkt mit Helgoland verbunden. Heute verbindet eine halbstündlich verkehrende Fähre beide Inseln.
Helgoland: Infos für Besucher
Anreise: mit dem Schiff, z.B. dem Seebäderschiff ab Cuxhaven oder der Schnellfähre ab Hamburg bzw. Cuxhaven (Fahrzeit 75 Minuten). Reedereien: u.a. Cassen-Eils, Helgoline, mit dem Katamaran Halunder-Jet ab St. Pauli Landungsbrücken in Hamburg und ab Cuxhaven.
Klima: Die wärmsten Monate sind Juli und August (18 bis 18,5 Grad), der kälteste Monat ist der Februar (3,3 Grad). Im Sommermonat August beträgt die Wassertemperatur frische 17 Grad.
Corona: Einen Überblick über die aktuellen Corona-Regeln in Schleswig-Holstein wie auch in allen anderen deutschen Bundesländern finden Sie in diesem Artikel.
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(Text: Silke Böttcher)