25. April 2022, 6:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit einem Karibik-Urlaub verbinden viele Deutsche hauptsächlich Reiseziele wie Kuba, die Dominikanische Republik oder auch die Bahamas. Doch finden sich in der Karibik noch zahlreiche weitere Inselparadiese. Guadeloupe zum Beispiel. TRAVELBOOK zeigt, warum sich ein Urlaub auf der zum französischen Überseedepartement gehörenden Insel lohnt.
7000 Kilometer von Europa entfernt liegt eine Insel, die dem Begriff von Paradies schon ziemlich nahe kommt. Und das, obwohl sie zu Frankreich gehört und damit offiziell Teil der Europäischen Union ist. Europäisches Wetter allerdings herrscht selten auf der Karibik-Insel Guadeloupe, die zu den Kleinen Antillen gehört. Statt dessen: subtropische Temperaturen von knapp 20 bis 30 Grad Celsius.
Das kleine Paradies hat eine Fläche von ungefähr 1600 Quadratkilometern und wird von wenig mehr als 400.000 Menschen bewohnt.
Inhaltsverzeichnis
Zwei Inseln und ein Meeresarm
„Die Insel“ kann man zu Guadeloupe eigentlich gar nicht sagen, denn es besteht aus acht bewohnten und einigen unbewohnten Inseln. Die beiden größten, Basse-Terre und Grande-Terre, sind durch einen nur etwa 50 Meter breiten Meeresarm voneinander getrennt.
Doch die Inseln sind so unterschiedlich, als lägen Welten zwischen ihnen: Während Grande-Terre im Westen mit weißen Traumstränden, reizvollen Mühlen und Zuckerrohr-Plantagen das typische Karibik-Gefühl vermittelt, ist Basse-Terre die Insel der wilden, üppigen Natur. Hier liegt mit dem 1467 Meter hohen Vulkan La Soufriére der höchste Berg der Kleinen Antillen, hier gibt es einen Nationalpark mit Wasserfällen und warmen Quellen.
Kolumbus entdeckte die Karibik-Insel
„Schuld“ an der Entdeckung von Guadeloupe ist wieder einmal Christoph Kolumbus. Der landete am 3. November 1493 mit seiner Flotte auf der Insel und gab ihr den noch heute geltenden Namen – er entlieh ihn vom spanischen Wallfahrtsort Nuestra Señora de Guadalupe. Die ersten Franzosen, meist Bauern, wurden ab 1635 auf der Inselgruppe angesiedelt. Seither ist Guadeloupe mit kurzen Unterbrechungen französisch.
Sklaverei auf Guadeloupe
Die neuen Bewohner begannen mit dem Anbau von Zuckerrohr und Kaffee, als Arbeitskräfte dienten ihnen Sklaven aus Afrika. Es gab auch Kriege auf Guadeloupe, und selbst die Französische Revolution 1789 war spürbar. Doch das ist eine andere Geschichte.
Seit 1946 ist Guadeloupe Teil des französischen Überseedepartements und gilt nicht mehr als Kolonie. Was bedeutet, dass die Bewohner der Karibik-Insel Franzosen sind. Das bringt natürlich Vorteile, da Frankreich Guadeloupe finanziell unterstützt, aber es birgt auch Probleme – die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise hoch.
Inseln mit weißen Stränden und Bergen
Es liegt auf der Hand, dass Franzosen den Hauptanteil unter den Touristen ausmachen. Aber nicht nur sie lassen sich von den Reizen Guadeloupes faszinieren. Auch andere Europäer genießen es, dass man hier mit dem Euro zahlen kann. Und sie lieben das Tropenparadies: Zahllose Wege führen zu traumhaften kleinen Stränden – weißer Strand auf Grande-Terre, schwarzer am Westende von Basse-Terre –, andere in den Nationalpark in den Bergen auf Basse-Terre.
Entlang von Mangroven wandert man zum Wasserfall Cascade aux Ecrevisses, zu den eindrucksvollen Carbet-Wasserfällen, zum See Grand Etang oder hinauf zum Soufrière-Vulkan. Naturfans freuen sich über riesige Gummibäume, zahllose Orchideenarten, über Flammenbäume, Mangos oder Papayas, über Süßwasserseehunde, Papageien, Kolibris und Waschbären – und darüber, dass es auf Guadeloupe keine gefährlichen Tiere gibt.
Guadeloupe – Paradies für Wassersportler
Guadeloupe ist ein Paradies für Segler, Surfer, Golfer oder Canyoning-Sportler, aber sogar kulturinteressierte Besucher werden fündig. In der Stadt Pointe-à-Pitre etwa staunt man über viele reizvolle Kolonialhäuser und den zauberhaften Place de Victoire, und es gibt ein Museum, das an die Sklavenbefreiung erinnert.
Karneval auf Guadeloupe
Übrigens ist Guadeloupe auch ein Mekka für Karnevalisten: Sie ziehen zur Faschingszeit durch die Straßen der Städte – bunt verkleidet und von reichlich Musik begleitet. Stillsitzen ist absolut unmöglich in diesen Tagen. Also wird mitgetanzt, und später dann kehrt man in einem der Restaurants mit französischen und karibischen Spezialitäten ein.
Hinweis: Infos zu den Einreisebestimmungen und zur aktuellen Corona-Lage in Frankreich finden Sie auf der Seite des Auswärtigen Amts.
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Karte: Lage von Guadeloupe
(Text: Silke Böttcher)