23. Juni 2024, 13:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die italienische Insel Elba, einst Exil von Napoleon, punktet mit schönen Stränden, Steilküsten und einer Reihe von Sehenswürdigkeiten. TRAVELBOOK hat alle Tipps.
Viele Inseln haben das Schicksal, irgendwann einmal erobert worden zu sein. Bei der Insel Elba passierte das gleich mehrmals. Nach den Etruskern kamen die Römer, dann die Langobarden, zwischendurch gehörte Elba zeitweise dem Papst, dann den Pisanern und so weiter. Sogar die Engländer und die Franzosen stehen auf der Liste der früheren Elba-Besitzer. Und dass Napoleon 1814 für einige Monate Insel-Herrscher war, ist weithin bekannt.
Insel Elba – Übersicht
Beeindruckende Steilküsten und schöne Strände
Es ist also nicht vermessen, die Vergangenheit der Insel Elba „bewegt“ zu nennen. Touristen allerdings, die mit der Autofähre vom 20 Kilometer entfernten Piombino auf die zur Toskana gehörende Insel Elba reisen, interessieren sich mehr für die Gegenwart der 224 Quadratkilometer großen Insel. Für die Strände etwa oder die Natur. Und die ist beeindruckend: Bizarre Steilküsten und tropisch anmutende Strände, ausgedehnte Wälder und wilde Macchia (für den Mittelmeerraum typisches, immergrünes, niedriges Gehölz) wie in der Maremma prägen die Insel, auf der es gleichzeitig still und lebhaft zugeht – je nachdem, wo man sich gerade aufhält.
Größtes Meeresschutzgebiet Europas
Teile von Elba gehören zum Parco Nazionale dell’Arcipelago Toscano, dem größten Meeresschutzgebiet Europas. Seit 1996 stehen in dem Nationalpark fast 20.000 Hektar Land und mehr als 55.000 Hektar Meeresfläche unter Schutz. Neben der Insel Elba gehören auch noch kleinere Inseln, darunter Gorgona, Capraia, Pianosa, Montecristo (bekannt aus Alexandre Dumas‘ Roman „Der Graf von Monte Christo“), Giglio und Giannutri, zum Schutzgebiet. Giglio geriet Anfang 2012 in die Schlagzeilen, als das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia auf einen Felsen auflief, sank und 32 Menschen in den Tod riss.
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Orte und Sehenswürdigkeiten auf der Insel Elba
Zu den sehenswertesten Orten auf Elba gehören Campo nell’Elba mit dem Strand Marina di Campo (dem größten Strand Elbas) und Porto Azzurro mit der Festung San Giacomo di Longone und der Piccola miniera, einer kleinen Eisenerzmine, die an die Vergangenheit Elbas als Erzproduzent erinnert.
Reizvoll ist das in einer Bucht gelegene einstige Fischerdorf Marciana Marina mit seiner Uferpromenade, dem pisanischen Wehrturm aus dem 12. Jahrhundert und dem Altstadtbereich Cotone.
Im Nationalpark liegt das Bergdorf Marciana, zu dessen Sehenswürdigkeiten die in 630 Metern Höhe Wallfahrtskirche Madonna del Monte (mit grandiosem Weitblick), die „Steinmonster“ genannte Felsformationen und die Seilbahn zum 1019 Meter hohen Monte Capanne gehören. Die Lage des Ortes ist atemberaubend, und wer eher Natur und Stille als quirliges Leben sucht, der ist in Marciana gut aufgehoben – zumal der Ort auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist.
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Besonders hübsch ist Capoliveri, das übersetzt „Freier Kopf“ bedeutet, vielleicht aber auch etwas mit dem Fruchtbarkeitsgott Liber zu tun haben könnte. Klar ist, dass Capoliveri überaus sehenswert ist, mit einer mittelalterlichen Altstadt voller enger Gassen und Treppen. Mit der Pfarrkirche San Michele, die im Stil der Romantik von Pisa erbaut wurde, mit dem Heiligtum Madonna delle Grazie, der Piazzetta Belvedere mit der grandiosen Sicht aufs Meer und der Festung Forte Focardo. Auch die Piazza Matteotti lohnt einen Besuch. Hier trifft sich bei schönem Wetter ganz Capoliveri zum Plausch in den Cafés.
Die Inselhauptstadt Portoferraio
Natürlich lohnt sich auch ein Besuch in der Inselhauptstadt Portoferraio. Der heutige Ort wurde von Cosimo I. de’ Medici gegründet, jenem toskanischen Herzog, der u.a. die Brücke Santa Trinitá in Florenz ausgebaut hatte. Der Hafen von Portoferraio, das seinen Namen „Eisenhafen“ dem Eisenabbau verdankt, ist heute noch eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Einige der Befestigungsanlagen von 1814, die drei Burgen Forte Stella, Forte Falcone und Forte Inglese, die per Mauer verbunden wurden, sind noch erhalten.
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Portoferraio ist auch der Ort, in dem Napoléon Bonaparte ankam, nachdem er dort ins Exil verbannt worden war. Er machte den Ort zur Hauptstadt und ließ ein Wohnhaus erbauen. Seine Winterresidenz an der Piazzale Napoleone gehört heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das darin eingerichtete Nationalmuseum zeigt Möbel, Waffen, Gemälde und Bücher Napoleons. Wer noch mehr über Napoleon wissen möchte, der besucht den Landsitz Villa San Martino im gleichnamigen Dorf.
Strände und Tauchen auf der Insel Elba
Zu den Hauptattraktionen auf der Insel Elba zählen die Strände. Neben dem bekannten Strand von Marina di Campo lohnt zum Beispiel die Küste am Golfo Stella an der Südküste. Taucher*innen finden in Rio Marina, Campo nell’Elba, Portoferraio oder Marciana Marina Tauchschulen. Auch Segelboote oder Kajaks kann man sich an vielen Orten ausleihen.
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Karte mit Orten und Stränden auf Elba
(Text: Silke Böttcher)