6. Juli 2024, 13:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
K’gari vor der Küste des australischen Bundesstaates Queensland ist in vielerlei Hinsicht ein wahres Traumziel für Reisende „Down Under“. Weiße Strände, klare Lagunen und sogar ein Regenwald erwarten Gäste. Doch die Destination hat auch eine ziemlich gruselige Schattenseite. Denn in den internationalen Medien wird K’gari immer wieder als die giftigste Insel der Welt bezeichnet. Und das liegt an einigen ihrer tierischen Bewohner.
Wenige Kilometer entfernt von der Küste des australischen Bundesstaates Queensland liegt, getrennt nur durch das Wasser der Great Sandy Strait, ein Ort von einzigartiger Schönheit. Internationalen Reisenden dürfte er wohl immer noch unter dem Namen Fraser Island bekannt sein, doch in der Sprache der Aborigines heißt er K’gari. Übersetzt bedeutet das Paradies, und genau dort dürfte sich auch wähnen, wer die Insel besucht. Doch trotz seiner Nähe zum Festland kommen jährlich vergleichsweise nur wenige Touristen. Und das liegt an einem Superlativ, der einem schon beim Lesen einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
Nein, es hat nichts damit zu tun, dass K’gari laut WELT die größte Sandinsel unseres Planeten ist. Bei einer Größe von 1840 Quadratkilometern hat sie doppelt so viel Fläche wie Rügen, allerdings leben nur 200 Menschen hier. Auch daran, dass es neben Campingmöglichkeiten nur eine Hotelanlage gibt, liegt es nicht. Und schon gar nicht an den 40 wahrhaft paradiesisch schönen Dünenseen, die hier im Laufe von Urzeiten inmitten von tropischem Regenwald entstanden sind. Was die Besucher davon abhält, in Scharen hierher zu pilgern, ist ein Ruf, den K’gari wohl am liebsten irgendwie loswerden würde. Denn die 124 Kilometer lange und nur 25 Kilometer breite Insel gilt als die giftigste der Welt.
Tödliche Inselbewohner
Und das liegt an einigen der tierischen Bewohner, die hier (mit viel Pech) anzutreffen sind. Gleich drei der zehn giftigsten Spinnenarten überhaupt sind auf K’gari heimisch. Sie haben keine Angst vor Spinnen? Leider kommen dazu auch noch nicht weniger als vier der zehn tödlichsten Schlangen auf unserem Planeten. Und als wäre das noch nicht genug, bevölkern auch Dingos die Insel, Raubtiere aus der Familie der Hunde. Und diese können vor allem bei der Suche nach Nahrung äußerst aggressiv werden. Flucht, oder sich verstecken, hilft leider wenig: Dingos können schwimmen, tauchen und sogar auf Bäume klettern.
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Das macht Ihnen alles nichts aus? Nun ja, auch die Traumstrände von K’gari sind mit Vorsicht zu genießen. Wie unter anderem TRAVELBOOK berichtete, wurde hier in der Vergangenheit bereits die hochgiftige Irukandji-Würfelqualle gesichtet. 2017 wurden bei einem unglücklichen Kontakt mit dem Meeresbewohner gleich vier Menschen so schwer verletzt, dass sie ist Krankenhaus mussten. Das Tier ist auch deshalb so besonders gefährlich, weil es kaum größer als ein Daumennagel und damit im Wasser quasi unsichtbar ist. Seine Stiche lösen heftige Schmerzen und Übelkeit aus und können bei älteren oder kranken Menschen auch Herzinfarkte verursachen.
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Gefahr im Wasser
Und als wäre das alles noch nicht genug, tummeln sich auf K’gari mitunter auch schon mal Krokodile am Strand. Sie bewohnen die Insel nicht permanent oder legen hier ihre Eier, aber laut der Webseiten mehrerer lokaler Touranbieter gab es dennoch in der Vergangenheit bereits Sichtungen der Mega-Echsen. Regelmäßig dagegen tauchen laut „Fraser Island Tours Australia“ in den Gewässern vor der giftigsten Insel der Welt Haie auf, angezogen von den großen Fisch-Schwärmen im flachen Wasser nahe den Stränden. Besonders warnt die Webseite aber ausdrücklich vor den Dingos.
So habe es bereits etliche Dingo-Attacken auf Touristen auf K’gari gegeben, von denen einige sogar tödlich endeten. Besonders dramatisch: Bei den Opfern handelte es sich zumeist um Kinder, da diese ob ihrer geringeren Körpergröße ideal in das Beuteschema der Wildhunde passen. Jegliches Anlocken oder Füttern der Tiere ist daher streng verboten und „WELT“ zufolge mit exorbitant hohen Geldstrafen belegt. Doch warum kommen, trotz all dieser Gefahren, jährlich immerhin 600.000 Besucher nach K’gari?
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Das mag unter anderem daran liegen, dass die Insel umgeben ist von wahren Traumstränden, die jedem Fotokalender bzw. Instagram-Profil gerecht würden. Im Inneren des Landes warten neben dem Regenwald mit seinen bis zu 1200 Jahre alten Bäumen auch noch gleich 40 traumhafte Dünen-Seen auf Badegäste. Das Planschen hier ist risikofrei und deshalb bei den Besuchern von K’gari besonders beliebt. Fitte Gäste können auch auf dem 90 Kilometer langen Fraser Island Great Walk wandernd die Insel erkunden. Bereits seit 1992 gehört sie zum UNESCO-Welterbe. Erst am 7. Juni 2023 erhielt sie aber ihren ursprünglichen Namen zurück.