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Küsten-Check

Lohnt sich Baltrum im Winter?

Im Winter wird es auf der kleinsten Ostfriesischen Insel besonders einsam.
Im Winter wird es auf der kleinsten Ostfriesischen Insel besonders einsam. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

12. Dezember 2014, 10:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Während es im Sommer am Strand von Baltrum schon mal eng werden kann, trifft man dort im Winter leere Strandkörbe und einsame Dünenlandschaften an. Die kleine Ostfriesische Insel ist also der perfekte Rückzugsraum für Ruhesuchende vom Festland, für die Hektik ein Fremdwort ist.

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Schon die Überfahrt mit der Fähre bereitet die Besucher darauf vor, was sie auf Baltrum erwartet. Während draußen das graue Meer tost und der Wind schneidend pfeift, ist die Stimmung drinnen ruhig und besinnlich. Im Winter reisen nur wenige Urlauber auf die kleinste Ostfriesische Insel. Und die, die kommen, wissen genau, was sie suchen: Stille und vor allem Abstand zu dem Leben auf dem Festland. Wenn sich Nebel über das Wattenmeer zwischen Insel und Festland legt, dann bekommt man vollends das Gefühl, in einer eigenen Welt zu sein – weit weg vom übrigen Deutschland.

Baltrum gilt unter den Ostfriesischen Inseln immer noch ein bisschen als Geheimtipp. Im Sommer kommen vor allem Familien mit Kindern und ältere Menschen. Sie freuen sich, dass hier keine Autos fahren, der Strand nah ist und das Naturschutzgebiet im Osten der Insel zu langen Spaziergängen zwischen Sanddornsträuchern und Sanddünen einlädt.

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Außerhalb der Saison kommt die Insel wieder zur Besinnung. „Die Stille, die Weite, die Natur, die Sonnenuntergänge – alles, warum auch die Touristen kommen, ist ja etwas Besonderes“, sagt Torsten Moschner, der das Nationalpark-Haus auf der Insel leitet und eine Pension von seinen Eltern geerbt hat. Moschner hat selbst viele Jahre auf dem Festland gelebt, dort studiert und gearbeitet. Und ist am Ende wieder zurückgekommen. „Ich merke die Vorteile der Insel immer, wenn ich woanders bin.“

Auch Familie Bruns-Strenge hat sich immer wieder für die Insel entschieden: „Ich könnte mir nicht vorstellen, auf dem Festland zu leben“, sagt Klaus Bruns-Strenge, der mit seiner Frau Sandra das Hotel Dünenschlößchen betreibt. Während die Kinder auf dem Festland leben, verlassen die beiden die Insel meist nur zum Einkaufen oder um in den Urlaub zu fahren. Aber sie vermissen trotzdem nichts. Und seitdem sie in ihrem Hotel ein Schwimmbad und eine Sauna für die Gäste eingebaut haben, lässt sich der Winter dort noch besser aushalten. Gerade nach einem Spaziergang einmal um die Insel freut man sich auf die wohltuende Wärme.

Lange dauert so ein Rundgang nicht – der Spruch „Baltrum heißt so, weil man bald rum ist“, stimmt ja auch irgendwie: Die Insel ist nur rund 5 Kilometer lang. Einmal um die Insel herum macht etwa 15 Kilometer – das schafft man in wenigen Stunden. Dafür erlebt man in einer Art Schnelldurchlauf die reiche Natur der Nordsee mit ihren Prielen, dem Wattenmeer, der Dünenlandschaft und dem Strand.

Baltrum im Winter wird so zum idealen Ort für einen Entschleunigungsurlaub. Wie sehr man hier runterkommt, spürt man, sobald es wieder zurückgeht. Wenn man dann auf der Fähre sitzt, die Insel langsam verschwindet und das Festland näher rückt, möchte man am liebsten umkehren. Aussteigen aus dem eigenen Leben und einfach auf der Insel leben. Oder wiederkommen, am besten im Winter.

Themen Nordsee
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